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Adrian
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zuletzt 6. Feb.

Der Hund meiner Freundin...

Hallo liebe Community, ich bin auf der Suche nach Antworten und brauche dringend eure Hilfe. Folgendes Problem: Meine Freundin hat einen Familienhund (Pekinese). Als Sie noch bei Ihren Eltern gewohnt hat, hatten der Hund und ich ein paar kleine Anlaufschwierigkeiten. Diese haben sich jedoch schnell erledigt. Jetzt wohnen meine Freundin und ich im Nachbarort und besuchen die Schwiegereltern sehr oft. Der Hund begrüßt dann ganz überschwänglich zuerst mich und dann ganz nebenbei meine Freundin. Er will auch in deren Haus oft von mir gestreichelt werden. Jetzt kommt es auch vor, dass wir den Hund auch mal mit zu uns in die Wohnung nehmen falls die Eltern z.B. in Urlaub gehen. Sobald der Hund dann bei u s in die Tür kommt, kommt es mir so vor als ob er mich nicht mehr leiden könnte u d klammert sich richtig an meine Freundin. Außerdem knurrt er mich an und schnappt auch mal nach mir wenn ich ihn streicheln möchte. Könnt ihr mir einen Tipp geben an was das liegt oder wodurch sein Verhalten begründet ist? Wir sind für jede Hilfe dankbar. LG Adrian
 
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Judith
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5. Feb. 22:36
Das ist wirklich mal kein Alltagsproblem und sehr schwer per Ferndiagnose festzustellen. Erstmal muss man wissen, wie der Hund grundsätzlich drauf ist. Wo kommt er her? Wie ist er sozialisiert? Wie gut passt er sich neuen Situationen an? Wie sensibel ist er? Dann würde ich genau darauf schauen, wie ihr beide in der elterlichen Wohnung miteinander umgeht. Welchen Unterschied macht die An- oder Abwesenheit der restlichen Familie aus? Werden Signale falsch interpretiert? Wenn das alles entspannt läuft, würde ich mir ansehen, wie ihr draußen miteinander umgeht. Verhält der Hund sich außerhalb der Wohnung anders? Orientiert er sich an dir? Zeigt er Ängste oder kontrollierendes Verhalten? Wenn das alles keine neuen Erkenntnisse bringt, würde ich dann der Frage nachgehen, ob du dich in den Situationen anders verhälst. Machst du in eurer Wohnung etwas anders? Bist du vielleicht hektischer oder ähnliches? Hunde lernen in Bildern. Je besser ein Hund sozialisiert ist, desto besser kann er generalisieren. Wenn er die Generalisierung von Zusammenhängen so gut wie gar nicht gelernt hat, könnte es sein, dass er dich in seinem zu Hause als Freund abgespeichert hat, in einer anderen Umgebung aber wieder skeptisch wird und dich quasi dort neu kennen lernen muss. Eine andere Erklärung, die mir einfällt, ist, dass er irgendeine Veränderung an dir bemerkt, die ihn verunsichert. Ich würde da wirklich mal einen Trainer kommen lassen und nicht in Eigenversuchen herumprobieren. Ich vermute stark, dass ihr irgendwelche Signale nicht erkennt. Außerdem muss man schon ein hohes Maß an Selbstreflexion haben, um sich kleinen Veränderungen im eigenen Verhalten bewusst zu sein. Die Hunde bemerken ja kleinste Unterschiede, die meisten Menschen nicht. Dennoch würde ich darauf achten, den Hund nicht zu bedrängen. Ich würde viele Spiele über Futter oder Bewegung mit ihm machen, am besten beides, weil das der Stressreduktion hilft. Und ich würde auch nicht zulassen, dass der Hund bestimmt, wann Sozialkontakt stattfindet. Auch wenn ich jetzt spontan erstmal von Angst ausgehe, ist es nicht auszuschließen, dass der Hund euch erzieht. Das kann so aussehen, dass der Hund auf den Schoß hüpft und sagt "Jetzt ist mir gerade danach.", in anderen Situationen aber knurrt und abschnappt, um klar zu sagen "Jetzt hast du nicht das Recht." Ich glaube nicht wirklich daran, weil sein Verhalten ja so sehr an die verschiedenen Wohnungen gekoppelt zu sein scheint. Dennoch würde ich dieser Idee mal nachgehen. Das muss man aber vor Ort betrachten.
 
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Judith
5. Feb. 22:36
Das ist wirklich mal kein Alltagsproblem und sehr schwer per Ferndiagnose festzustellen. Erstmal muss man wissen, wie der Hund grundsätzlich drauf ist. Wo kommt er her? Wie ist er sozialisiert? Wie gut passt er sich neuen Situationen an? Wie sensibel ist er? Dann würde ich genau darauf schauen, wie ihr beide in der elterlichen Wohnung miteinander umgeht. Welchen Unterschied macht die An- oder Abwesenheit der restlichen Familie aus? Werden Signale falsch interpretiert? Wenn das alles entspannt läuft, würde ich mir ansehen, wie ihr draußen miteinander umgeht. Verhält der Hund sich außerhalb der Wohnung anders? Orientiert er sich an dir? Zeigt er Ängste oder kontrollierendes Verhalten? Wenn das alles keine neuen Erkenntnisse bringt, würde ich dann der Frage nachgehen, ob du dich in den Situationen anders verhälst. Machst du in eurer Wohnung etwas anders? Bist du vielleicht hektischer oder ähnliches? Hunde lernen in Bildern. Je besser ein Hund sozialisiert ist, desto besser kann er generalisieren. Wenn er die Generalisierung von Zusammenhängen so gut wie gar nicht gelernt hat, könnte es sein, dass er dich in seinem zu Hause als Freund abgespeichert hat, in einer anderen Umgebung aber wieder skeptisch wird und dich quasi dort neu kennen lernen muss. Eine andere Erklärung, die mir einfällt, ist, dass er irgendeine Veränderung an dir bemerkt, die ihn verunsichert. Ich würde da wirklich mal einen Trainer kommen lassen und nicht in Eigenversuchen herumprobieren. Ich vermute stark, dass ihr irgendwelche Signale nicht erkennt. Außerdem muss man schon ein hohes Maß an Selbstreflexion haben, um sich kleinen Veränderungen im eigenen Verhalten bewusst zu sein. Die Hunde bemerken ja kleinste Unterschiede, die meisten Menschen nicht. Dennoch würde ich darauf achten, den Hund nicht zu bedrängen. Ich würde viele Spiele über Futter oder Bewegung mit ihm machen, am besten beides, weil das der Stressreduktion hilft. Und ich würde auch nicht zulassen, dass der Hund bestimmt, wann Sozialkontakt stattfindet. Auch wenn ich jetzt spontan erstmal von Angst ausgehe, ist es nicht auszuschließen, dass der Hund euch erzieht. Das kann so aussehen, dass der Hund auf den Schoß hüpft und sagt "Jetzt ist mir gerade danach.", in anderen Situationen aber knurrt und abschnappt, um klar zu sagen "Jetzt hast du nicht das Recht." Ich glaube nicht wirklich daran, weil sein Verhalten ja so sehr an die verschiedenen Wohnungen gekoppelt zu sein scheint. Dennoch würde ich dieser Idee mal nachgehen. Das muss man aber vor Ort betrachten.
 
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Adrian
5. Feb. 22:55
Vielen Dank für die vielen Ideen und Hinweise. Prinzipiell ist der Hund egal in welcher Wohnung schnell gestresst. Er wurde vermutlich in seinem ersten Lebensjahr nicht gut behandelt in einer Familie mit vielen Kindern. Als die Familie meiner Freundin ihn dann bekommen hat, saß er wochenlang unter dem Sofa und kam nur zum fressen raus. Nach und nach hat sich das dann gelegt. Der Hund ist auch bis nicht sonderlich gut trainiert/erzogen worden. Eher ein wenig verhätschelt. So richtet sich quasi jeder und alles nach seinem Willen. Aber wie gesagt...den Unterschied zwischen den beiden Wohnungen finde ich unerklärlich für mich. Ich würde jetzt nicht behaupten dass das an meinem Verhalten liegt, aber wie du bereits gesagt hast, kann man das nur schwer beurteilen. Ich habe mir auch schon überlegt, ob er eventuell denk, dass ich hier in der Wohnung der "Chef" bin und er damit nicht klar kommt, da er auf meinen Schwiegervater in deren Wohnung wohl auch nicht gut zu sprechen ist. Meinst du das wäre eine Option? LG Adrian
 
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Judith
6. Feb. 13:00
Vielen Dank für die vielen Ideen und Hinweise. Prinzipiell ist der Hund egal in welcher Wohnung schnell gestresst. Er wurde vermutlich in seinem ersten Lebensjahr nicht gut behandelt in einer Familie mit vielen Kindern. Als die Familie meiner Freundin ihn dann bekommen hat, saß er wochenlang unter dem Sofa und kam nur zum fressen raus. Nach und nach hat sich das dann gelegt. Der Hund ist auch bis nicht sonderlich gut trainiert/erzogen worden. Eher ein wenig verhätschelt. So richtet sich quasi jeder und alles nach seinem Willen. Aber wie gesagt...den Unterschied zwischen den beiden Wohnungen finde ich unerklärlich für mich. Ich würde jetzt nicht behaupten dass das an meinem Verhalten liegt, aber wie du bereits gesagt hast, kann man das nur schwer beurteilen. Ich habe mir auch schon überlegt, ob er eventuell denk, dass ich hier in der Wohnung der "Chef" bin und er damit nicht klar kommt, da er auf meinen Schwiegervater in deren Wohnung wohl auch nicht gut zu sprechen ist. Meinst du das wäre eine Option? LG Adrian
Das klingt alles nach einer beispielhaften Kombination aus schlechter Sozialisation, fehlender Führung durch den Menschen und viele Privilegien bzw. großen Entscheidungsspielraum für den Hund. Der beste Zustand für das Schüren von problematischen Verhaltensweisen... Dass er in eurer Wohnung mit dir streitet und in seiner nicht, finde ich selbst ungewöhnlich. Wenn es anders herum wäre, wäre es sehr wahrscheinlich territorial, aber so ist es ja nicht. Die Tatsache, dass er die ersten 2 Wochen in der neuen Umgebung praktisch unterm Sofa gelebt hat, passt zu meiner Theorie, dass er Anpassungsschwierigkeiten hat. Der Welpe muss diese Fähigkeit erlernen, anderenfalls hat er ein Leben lang Probleme mit (großen) Veränderungen. Wenn es das ist, braucht er viel Zeit, um sich zu akklimatisieren. Was bedeutet für dich denn "Chef sein"? Wenn er mit seinem Herrchen zu Hause Probleme hat, kann es sein, dass er in eurer Wohnung dich mit ihm vergleicht, auch wenn es schon ziemlich weit hergeholt ist, ausgeschlossen ist es auch nicht. Hunde lernen beziehungsorientiert und stellen sich in der Regel auf jeden Menschen neu ein, die einen mehr, die anderen weniger. Trotzdem kennt und akzeptiert er dich in seinem Heim ja. Es wäre unlogisch, woanders Angst vor dir zu haben. Andererseits darf man auch nicht vergessen, dass man gerade bei "2nd-Hand-Hunden" auch nie komplett die Vorgeschichte kennt und dadurch nicht abschließend rückschließen kann, an welchen Grundannahmen er eine Situation abschätzt. Als ich einmal auf den Hund einer Freundin aufpasste, der mich wirklich gut kannte und mit dem ich auch viel trainierte, lief er auf einmal buckelnd vor mir davon, als ich einen Besen in die Hand nahm. Ich war so überrascht. Er kroch unter eine Decke und zitterte, minutenlang. Es dauerte eine Woche und brauchte extrem viel Futter, bis ich mich im Raum mit einem langen Gegenstand in der Hand frei bewegen konnte, ohne dass er Panik bekam. Da er von seiner Familie oder mir natürlich nicht misshandelt wurde, muss er in Spanien schlechte Erfahrungen gemacht haben. Aber das sind immer nur Spekulationen. Ich würde das Tier weitgehend ignorieren und ihn erstmal an eine Box gewöhnen. Wenn er lernt "Hier drin lassen mich alle in Ruhe", dann kommt oft erstmal eine gewisse Grundentspannung rein. Dann kannst du nach und nach einzelne Dinge ausprobieren, wie herauszufinden, was er eigentlich abwehren möchte. Erst wenn du diese Auslöser herausgefiltert hast, kannst du gezielt trainieren. Leider muss ich auch sagen, dass du, wenn die Halter nicht mit trainieren, viel weniger Aussicht auf Erfolg hast. Am besten arbeitet ihr zusammen eine Strategie aus.