Beim Panthen gehe ich mit Dir d'accord.
Beim Rest deiner Ausführungen fehlt es mir deutlich an der Verhältnismäßigkeit.
Deine Schilderungen erwecken den Eindruck, dass Jäger ihre Hunde grausam behandeln und sich ihnen entledigen, wenn sie nicht wie gewünscht funktionieren.
Ein kurzer Blick auf die Seite von Jagdhunde in Not zeichnet ein anderes Bild. Hunde ohne Papiere und aus dem Ausland sind dort stärker vertreten. Kein Wunder. Der Ursprüngliche Gedanke dieses Tierschutzverein ist: Jagdhunde zu vermitteln, deren Halter erkrankt oder verstorben sind.
Wenn dann einmal die Peripherie eines Tierschutzverein aufgebaut ist und man entsprechende Kapazitäten zur Verfügung hat, kann man sich auch um andere kümmern.
Das zeigt aber auch auf, dass es offensichtlich nicht so viel Fälle gibt und die Auslastung des Vereins ausschließlich über die erkrankten und verstorbenen Halter gar nicht ausreicht.
Jagdgebrauchshunde müssen in Deutschland immer Papiere haben. Das ist für jede Prüfung und Versicherung notwendig. Ohne Papiere und Prüfungen, dürfen Sie gar nicht jagdlich geführt werden. Man muss zB. als Pächter einen brauchbaren (geprüften) Jagdhund nachweisen, um die Jagd ausüben zu dürfen.
Dementsprechend ist es sehr fragwürdig, inwieweit diese Hunde angeblich durch mangelnde Tauglichkeit ausgemustert worden sein sollen. Selbst ein untauglicher Hund behält seine Papiere.
Vielleicht wird sich da auch nur die Bestätigung des vermeintlichen Klischees gewünscht.
Ich habe meinen Hund mitunter nach Tabel ausgebildet. Jedoch benötigte ich gar nicht die dort beschriebene Härte und habe es eher als Nachschlagewerk genutzt und die Strukturen des Aufbaus genutzt. Die Umsetzung dessen ist im Rahmen der Verhältnismäßigkeit und in Bezug auf das Wesen des Hundes durchzuführen.
Es ist als ob man das Prinzip der Schule kritisiert, weil Lehrer früher einen Rohrstock für die Schüler genutzt haben.
Der Rohrstock ist heutzutage zum Glück Geschichte. Dennoch lehrt man noch immer lesen, schreiben und rechnen.
Inhaltlich hat sich nicht wirklich etwas geändert, die Methoden sind nur andere.
Wieder einmal zeigt sich, dass man die Dinge individuell betrachten sollte.
Aus vermeintlich moralischen Gründen anmaßend zu Urteilen, weil es gerade ins eigene Bild passt, ist nie angebracht und hält in der Regel auch keiner Überprüfungen statt.
Auf emotionaler Ebene sorgt es aber schnell für Zustimmung. Es fehlt schlicht an Wissen.
Ich hatte befürchtet, dass das so verstanden werden könnte und wollte das jetzt Geschriebene noch anfügen.
Nicht nur im Jagdbereich wird frühzeitig aussortiert. Auch bei den Assistenzhunden oder Polizeihunden wird sehr genau geprüft und ggf. für die Tiere dann ein geeignetes Zuhause gesucht. Das geht auch gar nicht anders. Ich denke, du wirst mir zustimmen, dass ein Hund, der nicht schusssicher ist, sich nicht für die Jagd eignet - der kann trotzdem aber noch ein super Familienhund werden, landet aber u.U. auf 'so' einer Seite.
Deshalb passt diese absolute Sicht meist nicht für Familienhunde, insbesondere mit negativer Vorgeschichte. (das wird aber in dem Trailer suggeriert)
Bei mir schwirrt z.B. im Hinterkopf noch die ndr-Doku aus Tiere suchen ein Zuhause rum, weil dort die Jäger wie geschrieben, die Hunde abgeben oder gleich entsorgen.
Dass die Methoden sich ändern, weil man herausgefunden, dass es lernttechnisch sinnvoll ist einen anderen Weg zu gehen, begrüße ich sehr.
Wenn ich mich aber als Profi in Szene setzen möchte und anhand von Videoschnipseln demonstriere, wie toll mein Hund im Gehorsam steht, dann sollte ich das 18-fach Vibrationshalsband vorher meinem Hund abnehmen.
Wenn ihn jemand mit dem Ding bei der Nutzung sieht, könnte er sogar den Jagdschein verlieren.