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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 24. Aug.

Den Hund mehr auslasten

Hallo liebe alle, immer wieder lese ich im Forum als Tipp für Verhaltensprobleme, dass der Hund mehr ausgelastet werden soll. Er darf sich bloß nicht langweilen. Die Erfahrung mit meinem Wirbelwind sagt mir genau das Gegenteil: Ruhe kommt von Ruhe. Gerade machen wir einen Reiz-Detox, also so viel wie nötig, so wenig wie möglich. D.h. die Hunde bekommen am Tag max. 3h Aufmerksamkeit und da ist Fuettern etc. schon eingerechnet. Nach 3 Wochen sehen wir gute Ergebnisse. Das Video links zeigt Elisas langsamstes Tempo beim Spaziergang vor ein paar Monaten. Das rechte Video hab ich vor ein paar Tagen aufgenommen. Und auch im professionellen Hundesport scheint weniger mehr zu sein: https://youtu.be/VFqc6gSS1uw Die Trainerein verbringt etwa 3x10 Min pro Woche mit Training und sie hat einen Border Collie und einen Malinois. Wie denkt ihr darüber?
 
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Claudia
22. Aug. 08:56
Ist aber auch eine spannende Kombination. Motzt er euch mehr an, wenn ihr in Bewegung seid oder wenn ihr in der Ruhe seid (liegen, sitzen…) Meine koennen nur schlecht allein bleiben, aber wir arbeiten dran.
Er meckert an manchen Tagen wenn er Ruhe halten soll aber aus irgendeinem Grund es nicht kann oder will. Manchmal es wenn ich am Werkeln bin, dass er sich dann beruhigt. Ehrlicherweise kann ich diese Motztage noch nicht richtig einordnen. Ob es Pubertät ist oder irgendetwas anders 🙄 Wir sind beim alleine bleiben auch noch fleißig am Üben. Es ist echt zäh. Aber die Tage an denen es besser klappt werden mehr...
 
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Claudia
22. Aug. 08:59
Hmm, schwer im Detail einzuschätzen, wenn man die Dynamik nicht sieht. Aber grundsätzlich gilt halt, dass man versuchen sollte, schon das kleinste erwünschte Verhalten zu belohnen. Also beispielsweise falls er kurz sitz und guckt bevor er losstürmen würde. Unerwünschtes Verhalten mit Abbruchwort und auf Bett verweisen unterbinden. Um das Losszürmen zu vermeiden kannst ihn anleinen wenn jemand kommt und halt wieder für erwünschte Verhaltensmomente belohnen. Die können Abfangs auch nur kurz und ansatzweise vorhanden, da muss man aufmerksam sein und schnell reagieren. Oder wenn er "durchgeht" wieder dorthin schicken, wo du ihn haben willst und erst begrüßten lassen, wenn er zumindest kurz Ruhe gibt. Anderer Ansatz wäre, wie schon von Kollegen erwähnt, ignorieren. Oft lassen sie ein Verhalten über kurz oder lang sein, wenn es nicht den gewünschten Erfolg hat. Was da am Besten funktioniert ist von Hund zu Hund verschieden. Wahrscheinlich wär es sinnvoll das mit gestellten "Besuchen" zu üben. Das braucht wahrscheinlich so oder so ein Weilchen...
Danke für deine Antwort. Ich denke auch, dass wir durch mehr Besuch das besser in den Griff bekommen würden. Leider gibt es in unserem Umfeld aktuell niemanden der alle 2 Tage für einige Zeit hier lang kommen würde. Alle die in Frage kämen sind irgendwie gerade weggezogen 😖 macht das ganze Thema auf jeden Fall nicht einfacher...
 
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Joe
22. Aug. 09:05
Danke für deine Antwort. Ich denke auch, dass wir durch mehr Besuch das besser in den Griff bekommen würden. Leider gibt es in unserem Umfeld aktuell niemanden der alle 2 Tage für einige Zeit hier lang kommen würde. Alle die in Frage kämen sind irgendwie gerade weggezogen 😖 macht das ganze Thema auf jeden Fall nicht einfacher...
Ja, alles wo man andere Leute dafür braucht ist nochmal schwieriger 😏 Vielleicht geht's auch mit Familienmitgliedern...?
 
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Dogorama-Mitglied
22. Aug. 09:10
Er meckert an manchen Tagen wenn er Ruhe halten soll aber aus irgendeinem Grund es nicht kann oder will. Manchmal es wenn ich am Werkeln bin, dass er sich dann beruhigt. Ehrlicherweise kann ich diese Motztage noch nicht richtig einordnen. Ob es Pubertät ist oder irgendetwas anders 🙄 Wir sind beim alleine bleiben auch noch fleißig am Üben. Es ist echt zäh. Aber die Tage an denen es besser klappt werden mehr...
Vielleicht kannst du überlegen, was an den Tagen zuvor war - viel Kontakt, unschöne Hundebegegnung, Tierarztbesuch etc. Es dauert manchmal, bis sich ein Aufreger auswirkt. Meine Omi wurde mal von einer Katze gekratzt und hat furchtbar gejault. Zwei Nächte später ist sie dann nochmal jaulend aufgewacht. Da es nur diese zwei Situationen gab, in den gejault wurde, geh ich davon aus, dass sie zusammenhängen.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Aug. 09:20
Generell stimme ich dir zu. Ich finde es geht aber auch oft ins andere Extrem. Leute, die von Junghunden erwarten 2 mal am Tag für 30 Minuten neben sich herzutrabben und zuhause den ganzen Tag als Deko rumzuliegen ist mindestens genauso schlecht. Dem Hund wird Ruhen nicht beigebracht, sondern aufgezwungen. Stundenlang in die Box oder zuhause angeleint. Und wenn er sich bewegt, dann ist man gleich genervt, weil man vom Handy hochschauen muss. Dann heißt es "Hilfe! Mein Hund, der 23 Stunden am Tag wie eine Zimmerpflanze im Topf liegt, kommt abends nicht zur Ruhe und ist hyperaktiv!" Und ich habe zumindest den Eindruck, dass dies öfter den Fall ist, als das "Auspowern". Klar muss ein Hund Grenzen lernen und sich beherrschen können. Und in der Wohnung oder im Haus ruhen. Aber ein junger Hund muss auch mal toben und rennen dürfen. Ein Hund hat auch Neugier und will was erleben. Den ganzen Tag von der Decke in der Ecke das Herrchen oder Frauchen beobachten ist kein Leben 😔. Edit: Rasse und Alter spielen auf jeden Fall eine Rolle, wie viel und welche Art der Auslastung sinnvoll sind. Auch wenn einige mir widersprechen werden, es gibt Rassen, da reicht Kopfarbeit und bisschen Schnüffeln nicht aus.
 
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Claudia
22. Aug. 09:27
Ja, alles wo man andere Leute dafür braucht ist nochmal schwieriger 😏 Vielleicht geht's auch mit Familienmitgliedern...?
Das werden wir angehen, wenn alle aus dem Urlaub zurück sind. Aber das wird dann eher nicht die Häufigkeit haben...
 
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Claudia
22. Aug. 09:30
Vielleicht kannst du überlegen, was an den Tagen zuvor war - viel Kontakt, unschöne Hundebegegnung, Tierarztbesuch etc. Es dauert manchmal, bis sich ein Aufreger auswirkt. Meine Omi wurde mal von einer Katze gekratzt und hat furchtbar gejault. Zwei Nächte später ist sie dann nochmal jaulend aufgewacht. Da es nur diese zwei Situationen gab, in den gejault wurde, geh ich davon aus, dass sie zusammenhängen.
Das ist nochmal ein guter Hinweis... Wobei mir zu dem gestrigen Motztag und heute ist er wieder sehr unruhig eher weniger einfällt... Letzte Woche wars bei uns eher ruhig, weil er einen Magen Darm Infekt hatte... Aber ich denke nochmal drüber nach ☺️
 
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Claudia
22. Aug. 09:32
Generell stimme ich dir zu. Ich finde es geht aber auch oft ins andere Extrem. Leute, die von Junghunden erwarten 2 mal am Tag für 30 Minuten neben sich herzutrabben und zuhause den ganzen Tag als Deko rumzuliegen ist mindestens genauso schlecht. Dem Hund wird Ruhen nicht beigebracht, sondern aufgezwungen. Stundenlang in die Box oder zuhause angeleint. Und wenn er sich bewegt, dann ist man gleich genervt, weil man vom Handy hochschauen muss. Dann heißt es "Hilfe! Mein Hund, der 23 Stunden am Tag wie eine Zimmerpflanze im Topf liegt, kommt abends nicht zur Ruhe und ist hyperaktiv!" Und ich habe zumindest den Eindruck, dass dies öfter den Fall ist, als das "Auspowern". Klar muss ein Hund Grenzen lernen und sich beherrschen können. Und in der Wohnung oder im Haus ruhen. Aber ein junger Hund muss auch mal toben und rennen dürfen. Ein Hund hat auch Neugier und will was erleben. Den ganzen Tag von der Decke in der Ecke das Herrchen oder Frauchen beobachten ist kein Leben 😔. Edit: Rasse und Alter spielen auf jeden Fall eine Rolle, wie viel und welche Art der Auslastung sinnvoll sind. Auch wenn einige mir widersprechen werden, es gibt Rassen, da reicht Kopfarbeit und bisschen Schnüffeln nicht aus.
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Sowohl das eine als auch das andere Extrem ist nicht gut. Die Mischung machts und dazu kommt natürlich auch noch der individuelle Anspruch des eigenen Hundes.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Aug. 10:21
Kurzer Nachtrag noch. Ich finde auch ganz wichtig, dass man zwischen Ruhen und Apathie bzw. Resignation unterscheidet. Gibt's leider auch oft, dass Halter meinen ihr Hund würde so toll ruhen, dabei hat er einfach aufgegeben, weil er seit Stunden nicht aus dem Käfig kommt.
 
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Katharina
22. Aug. 12:38
Kurzer Nachtrag noch. Ich finde auch ganz wichtig, dass man zwischen Ruhen und Apathie bzw. Resignation unterscheidet. Gibt's leider auch oft, dass Halter meinen ihr Hund würde so toll ruhen, dabei hat er einfach aufgegeben, weil er seit Stunden nicht aus dem Käfig kommt.
Das ist ja ganz gruselig mit Anbinden und Käfig und das dann für Ruhe zu halten. Wenn Hund einfach irgendwo im Haus/Garten rumliegt,sich wohlfühlt und gelegentlich mal um die Ecke guckt, ob noch alle da sind, mal kurz zum Kuscveln kommt und wieder weiter döst, bis eben Aktion irgendwelcher Art stattfindet. Der Hund ist doch kein Stofftier, dass ich bis zur Nutzung ins Regal stelle