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Merit
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zuletzt 8. Jan.

Deckentraining nicht entspannt

Ich übe gerade verstärkt, dass mein Hund auf seinem Platz liegen bleibt. Bin ich am Putzen, in der Küche oder sitze am Esstisch liegt er brav da & schläft teilweise sogar. Setzte ich mich jedoch aufs Sofa, wird er sofort hellwach, richtet sich teilweise auf & wartet nur darauf, dass ich die Platzzuweisung auflöse. Ich habe ihn nun mehrere Male dabei strikt ignoriert & erst aufgelöst als er entspannt da lag, ohne mich anzustarren. Leider hat er einen echt langen Atem & es kann teilweise 30-50 Minuten dauern bis er nachgibt. Ich habe das Gefühl, dass es mit dem ignorieren bei ihm nicht ankommt, dass er nicht sofort aufs Sofa darf wenn ich mich darauf setze. zum Sofa: er darf grundsätzlich hoch, wann er möchte. Es ist sein Safespace, er kann dort super entspannen. Hat mir jemand einen sinnvollen Tipp wie ich im Training voran komme?
 
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Dogorama-Mitglied
8. Jan. 10:23
Mein Ziel beim Deckentraining ist, dass er auf Kommando auf den zugewiesenen Platz geht & dort entspannt bleibt bis ich es auflöse. Dass er beim Signal „Decke“ sein Körbchen aufsucht klappt schon super. Dass er darauf entspannt für längere Zeit verweilen kann klappt bisher nur, wenn ich wirklich mit etwas anderem beschäftigt bin wie z.b. kochen, putzen, essen etc. In diesen Situationen liegt er entspannt im Körbchen & schaut mir zu oder schläft auch mal. Wenn ich mich jedoch z.b. nach dem putzen dann aufs Sofa setze, wird er sofort unruhig. Die Erwartungshaltung, dass er auch drauf darf zum kuscheln scheint enorm groß zu sein. Da er beim kochen, putzen etc ja auch „ignoriert“ wird und dort gelernt hat, dass er mal nicht dran ist, dachte ich klappt es am Sofa bestimmt auch wenn ich ihn nicht beachte, sondern mich mit dem Handy oder Tv beschäftige. Leider klappt das nicht. Beim letzten Mal bin ich vom Sofa wieder aufgestanden & habe mich an den Tisch gesetzt. Dabei ist er sofort wieder entspannt geworden. Ich denke ich werde das so nun kleinschrittig steigern. Also nicht auflösen, wenn ich drauf sitze. Sonst denkt er nur er muss lange genug warten bis er hoch darf. Mir geht es hier nicht um Machtspielchen, also dass ich nun bestimme, wann er aufs Sofa darf u. wann nicht. Wenn mal Besuch kommt etc. fände ich es gut, wenn er auch mal auf einem anderen Ort als das Sofa zur Ruhe kommt. Ich hoffe das ist so verständlich formuliert ☺️
Wie weit ist denn das Körbchen vom Sofa entfernt? Vielleicht könnte es schon helfen, das Körbchen näher an das Sofa zu rücken, sodass er sich weniger ausgeschlossen fühlt. Für die schwierige Anfangszeit könntest du ihn zusätzlich vom Sofa aus streicheln, wenn er das möchte, damit er weiterhin deine Nähe spürt und lernt, dass der Platz genauso angenehm sein kann wie das Sofa.
 
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Sonja
8. Jan. 13:09
Mein Ziel beim Deckentraining ist, dass er auf Kommando auf den zugewiesenen Platz geht & dort entspannt bleibt bis ich es auflöse. Dass er beim Signal „Decke“ sein Körbchen aufsucht klappt schon super. Dass er darauf entspannt für längere Zeit verweilen kann klappt bisher nur, wenn ich wirklich mit etwas anderem beschäftigt bin wie z.b. kochen, putzen, essen etc. In diesen Situationen liegt er entspannt im Körbchen & schaut mir zu oder schläft auch mal. Wenn ich mich jedoch z.b. nach dem putzen dann aufs Sofa setze, wird er sofort unruhig. Die Erwartungshaltung, dass er auch drauf darf zum kuscheln scheint enorm groß zu sein. Da er beim kochen, putzen etc ja auch „ignoriert“ wird und dort gelernt hat, dass er mal nicht dran ist, dachte ich klappt es am Sofa bestimmt auch wenn ich ihn nicht beachte, sondern mich mit dem Handy oder Tv beschäftige. Leider klappt das nicht. Beim letzten Mal bin ich vom Sofa wieder aufgestanden & habe mich an den Tisch gesetzt. Dabei ist er sofort wieder entspannt geworden. Ich denke ich werde das so nun kleinschrittig steigern. Also nicht auflösen, wenn ich drauf sitze. Sonst denkt er nur er muss lange genug warten bis er hoch darf. Mir geht es hier nicht um Machtspielchen, also dass ich nun bestimme, wann er aufs Sofa darf u. wann nicht. Wenn mal Besuch kommt etc. fände ich es gut, wenn er auch mal auf einem anderen Ort als das Sofa zur Ruhe kommt. Ich hoffe das ist so verständlich formuliert ☺️
Ich denke, Du vermischst mehrere Dinge, und deshalb ist es für Deinen Hund nicht klar.

Die Entspannungszeit, die Du erreichen möchtest, sollte in ein Ritual eingebunden sein. Ungefähr so, wir es in diesem Video beschrieben ist
https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-behandeln/
Dort wird die Entspannungszeit als Grundlage für Alleine lassen aufgebaut. Ich habe das mit meinen Hunden trainiert, um in Ruhe im Home-Office arbeiten zu können. Sie wissen nun 1. vormittags nach dem Fressen folgt Entspannungszeit, auch wenn ich nicht arbeite. 2. Ich sage zu Anfang "Pause", mache leise Entspannungsmusik an, sorge für einen Duft im Raum, den die Hunde angenehm finden, und dann ignoriere ich ihre Aufforderungen, mich um sie zu kümmern. Inzwischen gehen sie auf ihren Kuschelplatz und schlafen bis kurz vor Mittag. Dann kommt von mir die Auflösung "Pause zuende", der Duft wird entfernt und die Musik aus gemacht.
Ich achte darauf, dass das Ritual genau eingehalten wird. Den Entspannungsplatz können sie sich aussuchen, aber wer mir im Weg liegt, muss aufstehen und beiseite gehen. Das nervt die Hunde, daher gehen sie freiwillig auf ihre Plätze.
Wichtig bei der Entspannungszeit ist auch, dass das Ritual etwas enthält, woran die Hunde selbständig erkennen können, dass die Zeit noch nicht vorbei ist. Ich denke, das fehlt bei Dir. Das Warten auf ein Auflösungskommando ist nicht entspannend. Wenn der Hund aber entspannt ist, dann zwischendurch mal schaut, was so los ist, und an Musik, Duft oder irgendetwas anderem feststellen kann, dass noch Entspannungszeit ist, wird er sich einfach wieder hinlegen.

Denk Dir Hilfen für das Ritual aus und gewöhn Deinen Hund daran, wenn er eh entspannt ist. Dann wird er das verknüpfen und später schon mit dem Beginn des Rituals verknüpfen, dass es Zeit ist, sich auf seinem Platz zu entspannen.

Dafür ist allerdings wichtig, dass er einen Entspannungsplatz hat, den er jederzeit aufsuchen darf, wo er immer ungestört ist, und wo Du ihn wortlos hinführen kannst, wenn er Dir im Weg ist. Das Sofa kann er ja trotzdem zeitweise nutzen, aber er braucht auch einen Platz ganz für sich.
 
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Merit
8. Jan. 13:14
Ich denke, Du vermischst mehrere Dinge, und deshalb ist es für Deinen Hund nicht klar. Die Entspannungszeit, die Du erreichen möchtest, sollte in ein Ritual eingebunden sein. Ungefähr so, wir es in diesem Video beschrieben ist https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-behandeln/ Dort wird die Entspannungszeit als Grundlage für Alleine lassen aufgebaut. Ich habe das mit meinen Hunden trainiert, um in Ruhe im Home-Office arbeiten zu können. Sie wissen nun 1. vormittags nach dem Fressen folgt Entspannungszeit, auch wenn ich nicht arbeite. 2. Ich sage zu Anfang "Pause", mache leise Entspannungsmusik an, sorge für einen Duft im Raum, den die Hunde angenehm finden, und dann ignoriere ich ihre Aufforderungen, mich um sie zu kümmern. Inzwischen gehen sie auf ihren Kuschelplatz und schlafen bis kurz vor Mittag. Dann kommt von mir die Auflösung "Pause zuende", der Duft wird entfernt und die Musik aus gemacht. Ich achte darauf, dass das Ritual genau eingehalten wird. Den Entspannungsplatz können sie sich aussuchen, aber wer mir im Weg liegt, muss aufstehen und beiseite gehen. Das nervt die Hunde, daher gehen sie freiwillig auf ihre Plätze. Wichtig bei der Entspannungszeit ist auch, dass das Ritual etwas enthält, woran die Hunde selbständig erkennen können, dass die Zeit noch nicht vorbei ist. Ich denke, das fehlt bei Dir. Das Warten auf ein Auflösungskommando ist nicht entspannend. Wenn der Hund aber entspannt ist, dann zwischendurch mal schaut, was so los ist, und an Musik, Duft oder irgendetwas anderem feststellen kann, dass noch Entspannungszeit ist, wird er sich einfach wieder hinlegen. Denk Dir Hilfen für das Ritual aus und gewöhn Deinen Hund daran, wenn er eh entspannt ist. Dann wird er das verknüpfen und später schon mit dem Beginn des Rituals verknüpfen, dass es Zeit ist, sich auf seinem Platz zu entspannen. Dafür ist allerdings wichtig, dass er einen Entspannungsplatz hat, den er jederzeit aufsuchen darf, wo er immer ungestört ist, und wo Du ihn wortlos hinführen kannst, wenn er Dir im Weg ist. Das Sofa kann er ja trotzdem zeitweise nutzen, aber er braucht auch einen Platz ganz für sich.
Viel Dank für die tolle Erklärung 🤗