In diesem Fall kann das Sofa/der Mensch auf dem Sofa als Liebesreiz für den Hund gesehen werden. Der Wunsch, aufs Sofa zu kommen, ist für ihn nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern auch ein Ausdruck seines Bedürfnisses nach Nähe und Bindung zu seinem Menschen. Hunde suchen oft genau diese Orte auf, weil sie mit positiver Aufmerksamkeit und gemeinsamem Entspannen verbunden sind. Hunde sind ja auch fühlende Wesen, die Bedürfnisse und Emotionen haben. Wenn wir uns vorstellen, einen Menschen 30–50 Minuten lang ignorieren zu müssen, um etwas „durchzusetzen“, merken wir schnell, wie unnatürlich und unfair das ist – und wie viel Frust das auslösen könnte.
Hunde verstehen diese Art von starrer Konsequenz oft nicht im gewünschten Kontext. Sie wissen vielleicht, dass etwas von ihnen erwartet wird, können aber den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und dem Ignorieren schwer nachvollziehen, besonders wenn sie das Sofa gleichzeitig als sicheren Rückzugsort empfinden.
Fairer wäre es, dem Hund deutlich zu machen, was er tun soll, und ihn dabei zu unterstützen, statt ihn warten zu lassen, bis er frustriert nachgibt.