Home / Forum / Erziehung & Training / Dauerstress

Verfasser-Bild
Claudia
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 237
zuletzt 20. Sept.

Dauerstress

Unsere Mello steht beim Spazierengehen unter Dauerstress, wir sind schon in einer Hundeschule aber vielleicht hat jemand noch eine Idee. Wir waren gestern wandern 9 km 6 Stundern und Mello hat immernoch nach Situation gesucht wo sie sich aufregen kann Fahrräder, Fußgänger usw. Wir sind auch schon am überlegen mit Homeopathy zu arbeiten Bachblüten usw. Sind für jeden Tip dankbar
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
10. Aug. 09:55
Echt? Ist es nicht besser wenn ich zwischen den Reiz stehe und nicht der Hund? Damit suggeriere ich ihm ja eigentlich das er die Situation kontrollieren muss. Also so wären meine Gedanken zumindest dazu. Aber meiner ist auch eher von der ängstlichen Sorte und da nehme ich ihn natürlich immer auf die reizärmere Seite..
Ich kann beide Seiten verstehen. Ein Wechsel der Seiten, gerade, wenn man es nur in solchen Situationen macht, kann für den Hund aber auch bedeuten "Oh, da kommt jetzt was, ich muss reagieren". Der Hund reagiert, meiner Erfahrung nach, auch viel extremer auf z. B. Hundebegegnungen, wenn ich vorher die Leine kurz nehme, vielleicht noch Seiten wechsel und einen Bogen schlage, anstatt locker, ohne Tamtam, daran vorbei gehen - ist natürlich bei jedem unterschiedlich :) Ich denke schon, dass es sich auch in der Übung der Leinenführigkeit lohnt, das Laufen auf beiden Seiten zu trainieren, damit im Falle eben keine Erwartungshaltung entsteht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
DieStef
10. Aug. 10:03
Als erstes würde ich sie auf die Reizarme Seite zu dir Ran holen, so dass ein Puffer dazwischen ist. Versuche sie mal für jedes ruhige Verhalten, jeden Blick den sie aufs " Objekt" wirft wo sie dabei ruhig bleibt zu belohnen....anstatt sie zu korrigieren wenn sie schon reagiert hat. Da ist dann Timing gefragt. Du musst also deine Hündin gut lesen können...also schon bei den ersten Anzeichen reagieren. Und vor allem würde ich erstmal sehr sehr Reizarme Gegenden zum Spazieren aussuchen...sofern dir das natürlich möglich ist. Dann kannst du langsam nach und nach steigern.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
10. Aug. 10:06
Ich glaube es bringt nix, hier über die Seiten zu diskutieren. Wer einen Hund, der so reagiert, auf der abgewandten Seite halten kann, hat jedenfalls meinen Respekt - falls er es schafft, ohne dass der Hund danach richtig schiss hat. Ich fürchte aber dem Hund ist es völlig egal, jedenfalls aktuell. Er reagiert ja schon so früh, dass da noch andere Menschen und Hunde zwischen ihm und dem Reiz sind, wenn der Reiz dann näher kommt wird es ihn nicht interessieren, ob der Mensch jetzt noch dazwischen steht oder nicht. Viel sinnvoller ist es doch, Distanz rein zu bringen, damit alle etwas entspannter sein können. Und wie schon oft gesagt, den Hund gut lesen lernen und in den richtigen Momenten belohnen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Franziska
10. Aug. 10:08
Ich würde zu Hause anfangen mit Training. Bzw an einem Ort wo er entspannen kann. 6h wanderung zB würde ich nicht machen, da es anscheinend für deinen Hund sehr viel Stress ist draußen zu sein. (Außer er kann entspannen, wenn niemand da ist,aber selbst dann sind 6h ziemlich lange für einen Hund). Versuche an deiner Körpersprache und Verbindlichkeit zu arbeiten. Das hilft dir, dass die Aufmerksamkeit bei dir ist. Sobald das in der Wohnung klappt. Würde ich raus gehen. Das kann tatsächlich auch nur bis zum Hausflur sein. Also ich würde bis dahin laufen bis die Aufmerksamkeit weg ist. Mir ist bewusst dass man ja trotzdem raus muss mit dem Hund. Ich würde also mit Haldband und Geschirr arbeiten. Haldband=Training, Geschirr=Freizeit
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lena
10. Aug. 10:10
Hallo, wie die anderen hier würde ich empfehlen dich zwischen Hund und Fahrradfahrer usw. zu stellen bzw. ihn an der Seite zu führen. Meiner hat zum Anfang auch auf alles (Fahrrad, Jogger, laufende Kinder usw) so reagiert. Manchmal kommt das immer noch vor. Wir haben im Hundetraining mit ihm geübt, dass sobald so ein Reiz kommt, ich ihm ein Leckerlie anbiete und ihn anspreche, damit er sich davon abwendet und jedesmal wenn er wieder hinguckt das gleiche Prozedere.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Karl
10. Aug. 10:11
Habe vom Tierarzt schon gehört, dass man den Hunden bei Aufregung, Baldrian geben kann, ist ja Pflanzlich.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
10. Aug. 10:16
Ich finde 6 Stunden für einen Hund, der durch viele Situationen gestresst wird, enorm viel! Da kommen ja super viele Reize zusammen und die vermutlich sowieso sehr kleine Menge an Impulskontrolle ist schon nach kürzester Zeit "aufgebraucht".
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
10. Aug. 10:34
Ich kann beide Seiten verstehen. Ein Wechsel der Seiten, gerade, wenn man es nur in solchen Situationen macht, kann für den Hund aber auch bedeuten "Oh, da kommt jetzt was, ich muss reagieren". Der Hund reagiert, meiner Erfahrung nach, auch viel extremer auf z. B. Hundebegegnungen, wenn ich vorher die Leine kurz nehme, vielleicht noch Seiten wechsel und einen Bogen schlage, anstatt locker, ohne Tamtam, daran vorbei gehen - ist natürlich bei jedem unterschiedlich :) Ich denke schon, dass es sich auch in der Übung der Leinenführigkeit lohnt, das Laufen auf beiden Seiten zu trainieren, damit im Falle eben keine Erwartungshaltung entsteht.
In deinem Post war die entscheidende Aussage: "Hund reagiert, wenn ich die Leine kűrzer nehme." Klar, man erzeugt Spannung und signalisiert sie dem Hund. Genau DAS triggert die Hunde! 🙂 Den Hund kann man auch rechtzeitig auf die andere Seite bringen, OHNE die Leine zu verkűrzen, z. B. durch Klopfen auf den Oberschenkel. Das muss natűrlich erst zuhause, dann in reizarmer Umgebung trainiert werden. Aber die Raumgestaltung ist immens wichtig in der Hundesprache. Deshalb ist das Rűbernehmen auf die abgewandte Seite genau richtig! 🙂
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melanie
10. Aug. 10:37
Auf jeden Fall mußt du Impulstraining mit ihm machen. Er muß lernen seine Impulse zu beherrschen. Ruhetraining ist auch gut.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
10. Aug. 10:39
Claudia, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es mit einem aufgeregten Hund immens schwer ist, manchmal auch die einzige Möglichkeit, anzuhalten. Wenn du es aber irgendwie schaffst, NICHT anhalten, sondern einen großen Bogen laufen, lieber sogar SCHNELLER werden (zur Not auch mal rein ins Gebűsch😉) Du dabei räumlich immer zwischen Hund und Reiz.. wie viele weiter oben schon ausgefűhrt haben🙂 So wűrde ein Hund körpersprachlich korrekt reagieren. Durch das Anhalten zwingt man Hunde dagegen in eine völlig unnatűrliche Reaktion. Langsam werden, bzw. sogar Anhalten bedeutet körpersprachlich "Bedrohung" in der Hundewelt.