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Claudia
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Anzahl der Antworten 237
zuletzt 20. Sept.

Dauerstress

Unsere Mello steht beim Spazierengehen unter Dauerstress, wir sind schon in einer Hundeschule aber vielleicht hat jemand noch eine Idee. Wir waren gestern wandern 9 km 6 Stundern und Mello hat immernoch nach Situation gesucht wo sie sich aufregen kann Fahrräder, Fußgänger usw. Wir sind auch schon am überlegen mit Homeopathy zu arbeiten Bachblüten usw. Sind für jeden Tip dankbar
 
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Dogorama-Mitglied
20. Sept. 11:40
Genau, das seh ich auch so. Ich vermute aber, dass die "Strafe", weil inzwischen doch nicht mehr so populär, vom Trainer garnicht als solche verkauft bzw wahrgenommen wird, sondern in sowas wie "Umorientierung" bzw "Ablenkung" umgedeutet wurde. Das kann !!! sehr situationsabhängig !!! im Moment schon mal so funktionieren, ich hätte aber wahnsinnig gern eine Erklärung, in wie das langfristig erzieherisch bzw den Hund entspannend/souveräner machend wirksam sein soll. Und wenn es das nicht ist und ich im besten Fall nur eine einmalige Ablenkung, im schlechtesten eine neue, unkalkulierbare negative Verknüpfung erzeuge, dann frag ich mich schon dreimal, was das bringen soll...
Genau, Erziehung ist mehr als Konditionierung! Noch kurz zur Lerntheorie: positive „Strafe“ bezeichnet einen Reiz, der hinzugefügt wird, um ein unangenehmes Gefühl, wie Angst oder Schmerz, beim Hund auszulösen. So ein Gefühl wird weder durch Umorientierung noch durch Ablenkung ausgelöst; da kann man nichts umdeuten. Aber die „Strafe“ selbst, kann auch ein Zischlaut sein. Konsequent angewendet, soll das unerwünschte Verhalten abgestellt werden. Nicht mehr und nicht weniger. Souveräner und entspannter macht das einen Hund natürlich nicht. Ich stimme Dir also vollkommen zu, dass der Kosmos der Hundeerziehung über die Anwendung bestimmter Lerntheorien hinausgehen sollte. Vor allem, wenn es nur Teilstücke daraus sind…. Also wenn man sie anwendet, sollte man es auch richtig machen und wissen, was man da überhaupt macht; das setzt nunmal theoretische Auseinandersetzung und professionelle Unterstützung in der Praxis voraus.
 
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20. Sept. 11:40
Laut der Bundestierärztekammer ist ein Einsperren in eine Box von einer Dauer über 30min als tierschutzwidrig einzustufen außer es gibt medizinische Gründe oder es geschieht zum Transport. Boxentraining mit dem Ziel, dass der Hund darin mit geschlossener Tür die Nacht verbringt ist damit ganz klar in Deutschland verboten, auch wenn es viele hier nicht hören wollen. Boxentraining mit dem Ziel, dass der Hund bei geöffneter Tür etwas dort drinnen sitzen bleibt und er eben beim Transport gechillt ist, wäre ok, wenn man eben die Dauer im Blick behält. Es ist auch ok, wenn die Box eine gewisse Quadratmeterzahl hat, aber da reden wir von >6m2 und ich glaube nicht, dass das die meisten haben.
Aber dann würde die Box ja schon als Zwinger durchgehen.
 
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Andrea
20. Sept. 11:43
Aber dann würde die Box ja schon als Zwinger durchgehen.
Ja, die Grenzwerte sind die von Zwingern (ist ja im Prinzip auch nur eine sehr große Box). Bei längerem Aufenthalt muss der Hund sich zB auf die Hinterläufe stellen können und damit sind die meisten Boxen schon raus.
 
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20. Sept. 16:30
Ja, die Grenzwerte sind die von Zwingern (ist ja im Prinzip auch nur eine sehr große Box). Bei längerem Aufenthalt muss der Hund sich zB auf die Hinterläufe stellen können und damit sind die meisten Boxen schon raus.
Da verstehe ich es nicht, dass in Amerika das glaub Gang und Gäbe ist, die Hunde in der Box tagsüber einzusperren. Ich mach mir oft schon Gedanken, wenn ich sie in der Wohnung einsperren muss wegen schlecht Wetter oder so.
 
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Joe
20. Sept. 17:49
Laut der Bundestierärztekammer ist ein Einsperren in eine Box von einer Dauer über 30min als tierschutzwidrig einzustufen außer es gibt medizinische Gründe oder es geschieht zum Transport. Boxentraining mit dem Ziel, dass der Hund darin mit geschlossener Tür die Nacht verbringt ist damit ganz klar in Deutschland verboten, auch wenn es viele hier nicht hören wollen. Boxentraining mit dem Ziel, dass der Hund bei geöffneter Tür etwas dort drinnen sitzen bleibt und er eben beim Transport gechillt ist, wäre ok, wenn man eben die Dauer im Blick behält. Es ist auch ok, wenn die Box eine gewisse Quadratmeterzahl hat, aber da reden wir von >6m2 und ich glaube nicht, dass das die meisten haben.
Sehr interessant, danke für die Info! In der Welpenzeit hab ich das nicht eingehalten, da, war die Box aber zumindest XL und der Kleine hätte da gut 5 Mal reingepasst. Inzwischen ist Box aber bei uns ausser im Auto eh kein Thema mehr.
 
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Joe
20. Sept. 17:55
Genau, Erziehung ist mehr als Konditionierung! Noch kurz zur Lerntheorie: positive „Strafe“ bezeichnet einen Reiz, der hinzugefügt wird, um ein unangenehmes Gefühl, wie Angst oder Schmerz, beim Hund auszulösen. So ein Gefühl wird weder durch Umorientierung noch durch Ablenkung ausgelöst; da kann man nichts umdeuten. Aber die „Strafe“ selbst, kann auch ein Zischlaut sein. Konsequent angewendet, soll das unerwünschte Verhalten abgestellt werden. Nicht mehr und nicht weniger. Souveräner und entspannter macht das einen Hund natürlich nicht. Ich stimme Dir also vollkommen zu, dass der Kosmos der Hundeerziehung über die Anwendung bestimmter Lerntheorien hinausgehen sollte. Vor allem, wenn es nur Teilstücke daraus sind…. Also wenn man sie anwendet, sollte man es auch richtig machen und wissen, was man da überhaupt macht; das setzt nunmal theoretische Auseinandersetzung und professionelle Unterstützung in der Praxis voraus.
👍 Ich kenn das Verstärkungsviereck, ich glaube aber, dass es schon auch sehr auf den Hund ankommt, was als Strafe ankommt. Wo für das eine Tier der Wasserspritzer grad mal ein "Hä?" ist, ist er für das andere ein kleines Trauma. Bzw auch in welchem Kontext und welcher Erregungslage er angewendet wird. Wenn ein gut gelaunter Fellschlingel am Badestrand schon wieder mein Brötchen klauen will und ich spritzel kurz in seine Richtung, wird das wahrscheinlich nicht groß schaden. Bei dem Hund am Video, der eh schon völlig hysterisch ist, kommt die gleiche Aktion völlig anders an.
 
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micha
20. Sept. 18:03
Einer Person die Mello kennt die Leine in die Hand geben und in angemessenem Abstand in Sichtweite von Mello Kontakt mit der "gefahr" aufnehmen und paar freundliche Worte wechseln. Nah genug, das Mello dich sieht, aber weit genug, das du ordentlich und schön ruhig mit den Leuten von denen die "gefahr" ausgeht reden kannst. Das wird trotzdem dauern. Monate .....