Genau, das seh ich auch so.
Ich vermute aber, dass die "Strafe", weil inzwischen doch nicht mehr so populär, vom Trainer garnicht als solche verkauft bzw wahrgenommen wird, sondern in sowas wie "Umorientierung" bzw "Ablenkung" umgedeutet wurde.
Das kann !!! sehr situationsabhängig !!! im Moment schon mal so funktionieren, ich hätte aber wahnsinnig gern eine Erklärung, in wie das langfristig erzieherisch bzw den Hund entspannend/souveräner machend wirksam sein soll.
Und wenn es das nicht ist und ich im besten Fall nur eine einmalige Ablenkung, im schlechtesten eine neue, unkalkulierbare negative Verknüpfung erzeuge, dann frag ich mich schon dreimal, was das bringen soll...
Genau, Erziehung ist mehr als Konditionierung!
Noch kurz zur Lerntheorie: positive „Strafe“ bezeichnet einen Reiz, der hinzugefügt wird, um ein unangenehmes Gefühl, wie Angst oder Schmerz, beim Hund auszulösen. So ein Gefühl wird weder durch Umorientierung noch durch Ablenkung ausgelöst; da kann man nichts umdeuten. Aber die „Strafe“ selbst, kann auch ein Zischlaut sein.
Konsequent angewendet, soll das unerwünschte Verhalten abgestellt werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Souveräner und entspannter macht das einen Hund natürlich nicht.
Ich stimme Dir also vollkommen zu, dass der Kosmos der Hundeerziehung über die Anwendung bestimmter Lerntheorien hinausgehen sollte. Vor allem, wenn es nur Teilstücke daraus sind….
Also wenn man sie anwendet, sollte man es auch richtig machen und wissen, was man da überhaupt macht; das setzt nunmal theoretische Auseinandersetzung und professionelle Unterstützung in der Praxis voraus.