Das Problem in dem Video ist die fehlende Orientierung des Hundes. Der Hund ist überfordert und gestresst mit der Situation und bekommt auch keine klare Verhaltensanweisung vom Halter.
Ne Wasserflasche wird den Stresslevel nur erhöhen, egal wo dieser herkommt. Ein Halti ist auch total unangebracht und wird diesen Effekt womöglich nur verstärken bis der Hund in Resignation tritt.
Als die Fahrradfahrer vorbeifahren, ist die Situation eigentlich zu spät. Viel spannender ist doch, was danach passiert. Die Halterin geht einfach weiter, der Hund macht an der Leine was er möchte und man entgeht so dem Stress. Zwei Sachen sind nun eigentlich wichtig:
1. Der Hund braucht grundsätzlich viel Orientierung. Er sollte seinen Platz im Gassigang lernen. Er sollte erstmal niemals vor der Halterin laufen und immer an der zum Weg abgewannten Seite, die Halterin dazwischen.
2. Er muss lernen, das die Situation, dass Fahrradfahrer vorbeifahren nicht stressig ist. Er darf die Situation nur verlassen, wenn er Ruhe zeigt. Er fängt an, die Situation mit Ruhe zur verknüpfen und erlernt die Kompetenz, im Stress auch mal runter zu kommen.
Beides könnt ihr erreichen, indem ihr dem Hund ausreichend Zeit und Orientierung gebt. Als die Fahrradfahrer vorbeigefahren sind geht ihr erst weiter, wenn sich der Hund an der vom Weg abgewandten Seite neben euch Platz macht und wirklich entspannt wartet. Erst dann geht ihr weiter.
Genauso macht ihr weiter, sobald der Hund vor euch tritt. An die Seite schicken, Platz machen lassen, nicht diskutieren und abwarten. Der Hund wird in seinem Tempo auch Möglichkeiten finden, wir ihr gemeinsam den Gassigang fortsetzen könnt. Und zwar nur, wenn er entspannt an eurer Seite läuft.
Stellt euch auf ziemlich langweilige Gassigänge mit sehr viel Wartezeit ein.
Eurem Hund hilft es, wenn ihr ihn vorm Gassigang in einer geschützten Umgebung (nicht im Haus!) körperlich und mental ausgelastet habt.