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Claudia
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zuletzt 20. Sept.

Dauerstress

Unsere Mello steht beim Spazierengehen unter Dauerstress, wir sind schon in einer Hundeschule aber vielleicht hat jemand noch eine Idee. Wir waren gestern wandern 9 km 6 Stundern und Mello hat immernoch nach Situation gesucht wo sie sich aufregen kann Fahrräder, Fußgänger usw. Wir sind auch schon am überlegen mit Homeopathy zu arbeiten Bachblüten usw. Sind für jeden Tip dankbar
 
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Dogorama-Mitglied
19. Sept. 06:45
Bei einem Hund, der wirklich nicht erzogen und nicht sozialisiert ist, wäre es für mich eine Grenze setzen und nicht Symptombekämpfung. Wach/Schutztrieb? Natürlich sollte man wissen, was für einen Hund man an der Leine hat.
Mit einem Hund, der nicht erzogen und nicht sozialisiert ist, würd ich keine 6 Stunden in einer Gruppe mit Kontakt zu Strassenbetrieb wandern gehen.

Und wenn man schon in so eine Situation kommt, ist Abstand, Blocken und Ruhe erzeugen in jedem Fall besser als die Spritzpistole.

Die Spritzpistolenmethode beinhaltet ja in weiterer Folge auch, daß man den Hund regelmäßig in diese Überforderung und sein eskalierendes Verhalten reinbringen muss, um ihn dann künstlich so zu erschrecken, dass er das Gewerke unterbricht.

Ja, so ein Snap Out mag als Notfallmanagement durchaus sinnvoll sein, wenn man unerwartet und unvorbereitet in so eine Lage gerät.
Aber als längerfristige Trainingsmethode, um dem Hund einen gelasseneren Umgang mit solchen Situationen zu ermöglichen, kann das doch niemand ernsthaft sinnvoll finden...?
 
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Ingo
19. Sept. 07:00
Mit einem Hund, der nicht erzogen und nicht sozialisiert ist, würd ich keine 6 Stunden in einer Gruppe mit Kontakt zu Strassenbetrieb wandern gehen. Und wenn man schon in so eine Situation kommt, ist Abstand, Blocken und Ruhe erzeugen in jedem Fall besser als die Spritzpistole. Die Spritzpistolenmethode beinhaltet ja in weiterer Folge auch, daß man den Hund regelmäßig in diese Überforderung und sein eskalierendes Verhalten reinbringen muss, um ihn dann künstlich so zu erschrecken, dass er das Gewerke unterbricht. Ja, so ein Snap Out mag als Notfallmanagement durchaus sinnvoll sein, wenn man unerwartet und unvorbereitet in so eine Lage gerät. Aber als längerfristige Trainingsmethode, um dem Hund einen gelasseneren Umgang mit solchen Situationen zu ermöglichen, kann das doch niemand ernsthaft sinnvoll finden...?
Über eine langfristige Trainingsmethode habe ich auch nicht geschrieben. Ich würde mal anfangen, meinen Hund zu führen, damit er auch was lernt. Training könnte man beim Hundesport machen. Ein Hund ist keine Kaffeemaschine, wo man mal ein paar Knöpfe dran drückt.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Sept. 07:04
Ich kann beide Seiten verstehen. Ein Wechsel der Seiten, gerade, wenn man es nur in solchen Situationen macht, kann für den Hund aber auch bedeuten "Oh, da kommt jetzt was, ich muss reagieren". Der Hund reagiert, meiner Erfahrung nach, auch viel extremer auf z. B. Hundebegegnungen, wenn ich vorher die Leine kurz nehme, vielleicht noch Seiten wechsel und einen Bogen schlage, anstatt locker, ohne Tamtam, daran vorbei gehen - ist natürlich bei jedem unterschiedlich :) Ich denke schon, dass es sich auch in der Übung der Leinenführigkeit lohnt, das Laufen auf beiden Seiten zu trainieren, damit im Falle eben keine Erwartungshaltung entsteht.
Sehe ich auch so,deshalb sollte man solche Übungen wie Stehenbleiben und Seitenwechsel auch dann machen wenn es keinen Grund dazu gibt.
Damit der Hund eben nicht lernt,oooh da kommt jetzt was!
 
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Dogorama-Mitglied
19. Sept. 07:54
Mit einem Hund, der nicht erzogen und nicht sozialisiert ist, würd ich keine 6 Stunden in einer Gruppe mit Kontakt zu Strassenbetrieb wandern gehen. Und wenn man schon in so eine Situation kommt, ist Abstand, Blocken und Ruhe erzeugen in jedem Fall besser als die Spritzpistole. Die Spritzpistolenmethode beinhaltet ja in weiterer Folge auch, daß man den Hund regelmäßig in diese Überforderung und sein eskalierendes Verhalten reinbringen muss, um ihn dann künstlich so zu erschrecken, dass er das Gewerke unterbricht. Ja, so ein Snap Out mag als Notfallmanagement durchaus sinnvoll sein, wenn man unerwartet und unvorbereitet in so eine Lage gerät. Aber als längerfristige Trainingsmethode, um dem Hund einen gelasseneren Umgang mit solchen Situationen zu ermöglichen, kann das doch niemand ernsthaft sinnvoll finden...?
Also ich habe keine persönliche Erfahrung mit der Wasserflasche.
Aber von einem Hundetrainer wurde das so erklärt, dass sie eigentlich nur 1 oder höchstens 2 mal eingesetzt wird, der Hund auch nicht mitbekommt, dass der eigene Halter sie einsetzt und der Schreckreiz (wenn richtig angewendet) nur mit dem eigenen Verhalten verknüpft wird, nicht mit dem Auslöser (also der Hund soll ja keine Angst vor dem Auslöser bekommen).
So zumindest im Idealfall. Daher wird immer dazu geraten, die Wasserflasche nur vom Trainer anwenden zu lassen.
Ich glaube bevor man 1 Jahr lang über alternative Methoden korrigiert, der Hund unter enormen Stress steht und nicht zu vergessen, der Halter unter enormen Stress steht, ist die Wasserflasche die "angenehmere" Methode für den Hund, der sonst auf nichts mehr reagiert.
Meiner nimmt zum Beispiel keine Leckerchen an, wenn er im Tunnel ist. Da kann man mir noch so oft raten, was ganz feines zu geben.
Ich will die Wasserflasche auch nicht schön reden, es ist uns bleibt ein Schreckreiz. Ich habe aber auch den Eindruck, dass es oft schlimmer dargestellt wird, als es eigentlich ist.
 
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Tina
19. Sept. 08:16
Was macht ihr denn in der Hundeschule? Gruppen-oder Einzeltraining? Was wurde euch da geraten? Habt ihr ihn von klein auf? Wie ist er in der Wohnung? Kann er da entspannen? Nimmt er draußen Futter? Wenn ihr euch irgendwo komplett ohne Reize hinsetzt, wie verhält er sich? Kann er da runter fahren? Was würde passieren, wenn er an Fußgänger oder Radfahrer dran kommt? Ist er gesundheitlich voll durchgecheckt? Inklusive Schilddrüse? Homöopathie und Bachblüten kannst du dir meiner Meinung nach sparen, wo kein Wirkstoff, da gibt's auch keine Wirkung. Außer natürlich, DU wirst entspannter, weil du ihm was gegeben hast. Stattdessen könnte man zB Adaptil versuchen. Und/oder mal von einem Profi die Ernährung durchleuchten lassen.
Die Fragen hatte ich auch
 
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Dogorama-Mitglied
19. Sept. 10:51
Also ich habe keine persönliche Erfahrung mit der Wasserflasche. Aber von einem Hundetrainer wurde das so erklärt, dass sie eigentlich nur 1 oder höchstens 2 mal eingesetzt wird, der Hund auch nicht mitbekommt, dass der eigene Halter sie einsetzt und der Schreckreiz (wenn richtig angewendet) nur mit dem eigenen Verhalten verknüpft wird, nicht mit dem Auslöser (also der Hund soll ja keine Angst vor dem Auslöser bekommen). So zumindest im Idealfall. Daher wird immer dazu geraten, die Wasserflasche nur vom Trainer anwenden zu lassen. Ich glaube bevor man 1 Jahr lang über alternative Methoden korrigiert, der Hund unter enormen Stress steht und nicht zu vergessen, der Halter unter enormen Stress steht, ist die Wasserflasche die "angenehmere" Methode für den Hund, der sonst auf nichts mehr reagiert. Meiner nimmt zum Beispiel keine Leckerchen an, wenn er im Tunnel ist. Da kann man mir noch so oft raten, was ganz feines zu geben. Ich will die Wasserflasche auch nicht schön reden, es ist uns bleibt ein Schreckreiz. Ich habe aber auch den Eindruck, dass es oft schlimmer dargestellt wird, als es eigentlich ist.
Und was soll über die 1malige Benutzung erreicht werden?

Selbst bei perfektem Timing, das auch für gute Hundetrainer in solch unübersichtlichen Reaktionen alles andere als leicht zu erreichen ist, läuft man immer noch Gefahr, als Reaktion auf den Schreckreiz eine erlernte Hilflosigkeit zu bekommen. Dann traut der Hund sich zwar nimmer zu bellen, beisst aber vielleicht das nächste Mal hin wenn der innere Druck zu groß ist, weil er das gelindere Ventil des Kläffens und Zerrens nicht mehr anwenden kann.
 
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Petra
19. Sept. 11:34
Erstmal Reichweite vergrößern , und zwar soviel bis der Hund wieder ansprechbar ist. Dann Abstand in kleinen Schritten verkleinern
 
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Petra
19. Sept. 12:18
Also ich habe keine persönliche Erfahrung mit der Wasserflasche. Aber von einem Hundetrainer wurde das so erklärt, dass sie eigentlich nur 1 oder höchstens 2 mal eingesetzt wird, der Hund auch nicht mitbekommt, dass der eigene Halter sie einsetzt und der Schreckreiz (wenn richtig angewendet) nur mit dem eigenen Verhalten verknüpft wird, nicht mit dem Auslöser (also der Hund soll ja keine Angst vor dem Auslöser bekommen). So zumindest im Idealfall. Daher wird immer dazu geraten, die Wasserflasche nur vom Trainer anwenden zu lassen. Ich glaube bevor man 1 Jahr lang über alternative Methoden korrigiert, der Hund unter enormen Stress steht und nicht zu vergessen, der Halter unter enormen Stress steht, ist die Wasserflasche die "angenehmere" Methode für den Hund, der sonst auf nichts mehr reagiert. Meiner nimmt zum Beispiel keine Leckerchen an, wenn er im Tunnel ist. Da kann man mir noch so oft raten, was ganz feines zu geben. Ich will die Wasserflasche auch nicht schön reden, es ist uns bleibt ein Schreckreiz. Ich habe aber auch den Eindruck, dass es oft schlimmer dargestellt wird, als es eigentlich ist.
Der Hund lernt doch nur Meideverhalten und setzt sich nicht mit der Situation auseinander…oder sehe ich das falsch?
 
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Pixel
19. Sept. 12:26
Nach 6h wäre bei mir wahrscheinlich die Konzentration und Impulskontrolle auch weg. So wie früher als Kinder nach der Schule. Da hätten wir auch nicht gleich mit Hausaufgaben weiter machen können. Und wir müssen bedenken, wir haben in unseren Hunden Wesen an der Hand, die das leisten können was 3-4 jährige Kinder leisten können. Ich denke bei ihr könntet ihr eher etwas erreichen wenn ihr nur 3km Gänge macht. Diese aber so gestalten, dass sie Zeit hat alles zu verarbeiten, viele Pausen, und danach wieder 3-4h Ruhephase gönnen um alles setzen zu lassen. So wie bei kleinen Kindern eben auch.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Sept. 19:49
Und was soll über die 1malige Benutzung erreicht werden? Selbst bei perfektem Timing, das auch für gute Hundetrainer in solch unübersichtlichen Reaktionen alles andere als leicht zu erreichen ist, läuft man immer noch Gefahr, als Reaktion auf den Schreckreiz eine erlernte Hilflosigkeit zu bekommen. Dann traut der Hund sich zwar nimmer zu bellen, beisst aber vielleicht das nächste Mal hin wenn der innere Druck zu groß ist, weil er das gelindere Ventil des Kläffens und Zerrens nicht mehr anwenden kann.
Ich bin überhaupt nicht qualifiziert das zu erklären oder zu verteidigen.
Da bräuchte man jetzt einen Trainer, der die Methode anwendet und sich dazu äußern will.

Entscheidend ob die Wasserflasche angebracht ist, wird vermutlich die Ursache des Verhaltens sein. Ein Hund, der aus Angst reagiert, wird vermutlich nur noch mehr traumatisiert.
Ein Hund, der reagiert, weil er es einfach gewohnt ist oder das Verhalten konditioniert ist, könnte durch die Unterbrechung aufnahmefähig für ein Alternativverhalten werden.

Aber das ist jetzt auch einfach nur eine Vermutung von meiner Seite. Ich habe zumindest noch nie davon gehört, dass die Wasserflasche als Trainingsmethode wiederholt eingesetzt wird.