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Nero
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zuletzt 25. Aug.

Chaotiche Hundebegegnungen

Hallo zusammen. Ich habe einen 5 Monate alten Pomeranian Rüden der nicht kastriert ist aus der Zucht. Er ist sehr verspielt und lebhaft und lernt ungeheuer schnell. Unser Problem ist dass er seid einigen Wochen (je älter er geworden ist) angefangen hat andere anzubellen und anzuspringen. Generell ist er sehr kontaktfreudig und kommunikativ. Ich bin mir sicher dass er zu 99,99% „nur spielen will“ dennoch stört es mich sehr dass er jedesmal wenn in der Entfernung ein Hund ist er so ausflippt. Ich bin mittlerweile gezwungen die Straßen Seite zu Wechseln. Wir waren auch in der Hundeschule aber bei diesem Problem hat das leider nicht viel gebracht. Hat vielleicht jemand einen Tipp für mich ? Wenn ich den Kontakt dann zulasse bellt er den anderen Hund 30 min lang an und attackiert ihn regelrecht damit er mit ihm spielt. Generell ist das bellen bei uns ein großes Problem.
 
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Dogorama-Mitglied
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30. Apr. 23:53
Hey, es gibt da ja unzählige valide und erfolgreiche Strategien. Ich kann dir vielleicht kurz berichten, was bei uns geholfen hat und eventuell ist es auch für dich von Nutzen. Als erstes sollte man einen Plan haben, wie genau man eine Hundebegegnung meistern will. Wenn man erst anfängt zu überlegen wenn der Hund in Sichtweite ist, ist es schon zu spät (dein Hund merkt sofort, dass du überlegst, unsicher bist und das bedeutet irgendwas stimmt nicht). Sobald dein Hund ein Fremdhundebegegnunsprofi ist, kann man flexible variieren. Bis dahin hat ein fester Plan den Vorteil, dass du weißt was zu tun ist und dein Hund auch weiß, was von ihm erwartet wird. Bei uns ist es auf abgewandter Seite, neben mir, an lockerer Leine vorbeigehen. So, da fängt es an. Kann mein Hund in niedriger Erregungslage neben und nicht vor mir gehen? Konnte er nicht. Kann mein Hund überhaupt an lockerer Leine laufen? Konnte er nicht (ein Hund der vorne in der Leine hängt wirkt von der Körperhaltung auch bedrohlich auf das Gegenüber, aber auch der eigene Körper ist in Alarmbereitschaft, weil er ja zieht und gleichzeitig eingeschränkt ist). Kann ich meinen Hund von meiner rechten auf eine linke Seite nehmen und umgekehrt? Konnte ich nicht. Man sieht, es war eine Menge Vorarbeit nötig, um das Thema Fremdhundebegegnung überhaupt anzugehen. Ich weiß jetzt natürlich nicht auf welchem Stand ihr seid und ob die beschriebenen Themen überhaupt ein Problem für euch sind. Oft fehlt es aber an den Basics, um so eine Herausforderung zu meistern. Nachdem diese Themen kein Problem mehr sind (oder auch während man noch daran arbeitet) heißt es Hundebegegnungen nach Plan üben üben üben. Erst einmal in reizarmer Umgebung. Also Hund auf abgewandter Seite, neben mir, an lockerer Leine am Mülleimer vorbeiführen. Dann an etwas was dem Hund eh keine Probleme bereitet, einem Jogger oder so. Und dann am fremden Hund. Falls du dich traust, den anderen Hundehalter mit ins Boot holen. Fragen, ob du vielleicht noch mal vorbeigehen kannst, egal ob es gut geklappt hat oder nicht. Gerade wenn es nicht gut geklappt hat, noch mal probieren und sich natürlich bedanken.
 
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Olli
30. Apr. 21:45
Hier mal ein Link vom Forenmaskottchen dazu. https://www.martinruetter.com/walldorf-bruchsal/news/details/artikel/hilfe-mein-hund-ist-ein-klaeffer/ Bei diesem Klassiker ist es sinnvoll, viele größere souveräne Hunde zu treffen, von denen er komplett ignoriert wird. Wenn sein Verhalten z.B. aus Unsicherheit entsteht, du dann die Straßenseite wechselst, hat er was er will und wird damit bestätigt - nach paar Malen sitzt das dann.
 
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Nero
30. Apr. 21:54
Hier mal ein Link vom Forenmaskottchen dazu. https://www.martinruetter.com/walldorf-bruchsal/news/details/artikel/hilfe-mein-hund-ist-ein-klaeffer/ Bei diesem Klassiker ist es sinnvoll, viele größere souveräne Hunde zu treffen, von denen er komplett ignoriert wird. Wenn sein Verhalten z.B. aus Unsicherheit entsteht, du dann die Straßenseite wechselst, hat er was er will und wird damit bestätigt - nach paar Malen sitzt das dann.
Danke für den link ich werde es mir auf jeden Fall angucken. Ich würde nicht sagen dass er unsicher ist im Gegenteil es macht mir mehr sorgen dass er gefühlt vor nichts Angst/ Respekt hat. Es ist tatsächlich eher ein Ruf nach Aufmerksamkeit und spielaufforderungen
 
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Olli
30. Apr. 21:57
Danke für den link ich werde es mir auf jeden Fall angucken. Ich würde nicht sagen dass er unsicher ist im Gegenteil es macht mir mehr sorgen dass er gefühlt vor nichts Angst/ Respekt hat. Es ist tatsächlich eher ein Ruf nach Aufmerksamkeit und spielaufforderungen
War ja deshalb als Beispiel genannt. Das von dir Geschilderte wird auch behandelt, Frustrationstoleranz unzureichend, weil er nicht im Mittelpunkt steht - und Spitze haben ja die Anlage zum 'Melden'. :-)
 
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Sylvi
30. Apr. 22:33
Meine Gedanken dazu wären das euer Hund in die Pupertät kommt und anfängt die Dinge neu zu bewerten. Das Anspringen ausflippen und attackieren der anderen Hunde ist für mich kein Zeichen das er mit ihnen spielen will. Eine freundliche Spielaufforderung sieht da anders aus. Er will sie eher von sich fern halten auch die Personen die er anspringt. Zusätzlich hört es sich für mich danach an das er eventuell auch mehr Ruhe benötigt.Wie verhält er sich denn bei euch zu Hause? Hat er da genug Ruhepausen? Denn das spielt ja oft auch eine große Rolle wie euer Alltag zu Hause ist. Ja Spitze sind bellfreudig und melden gern aber sie können auch lernen nur zu melden und nicht auszuflippen. Das bedeutet ja auch jedesmal Stress für ihn. Wie verhaltet ihr euch wenn er so aus flippt? Was hat die Hundeschule gesagt was ihr machen sollt? Ich würde erst einmal beginnen mit anderen ruhigen Hunden gemeinsam Gassi zu gehen. Aber ihm nicht erlauben die anderen Hunde zu attackieren sondern entspannt nebeneinander spazieren zu gehen. Wenn er sich beruhigt hat kann man sie auch spielen lassen aber erst dann. Hole ihn ruhig zu dir auf die andere Seite so das du dazwischen bist wenn er bellt und laufe in einem Bogen ruhig vorbei. Ruhige Momente loben und unerwünschtes Verhalten korrigieren.
 
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Nero
30. Apr. 22:38
Meine Gedanken dazu wären das euer Hund in die Pupertät kommt und anfängt die Dinge neu zu bewerten. Das Anspringen ausflippen und attackieren der anderen Hunde ist für mich kein Zeichen das er mit ihnen spielen will. Eine freundliche Spielaufforderung sieht da anders aus. Er will sie eher von sich fern halten auch die Personen die er anspringt. Zusätzlich hört es sich für mich danach an das er eventuell auch mehr Ruhe benötigt.Wie verhält er sich denn bei euch zu Hause? Hat er da genug Ruhepausen? Denn das spielt ja oft auch eine große Rolle wie euer Alltag zu Hause ist. Ja Spitze sind bellfreudig und melden gern aber sie können auch lernen nur zu melden und nicht auszuflippen. Das bedeutet ja auch jedesmal Stress für ihn. Wie verhaltet ihr euch wenn er so aus flippt? Was hat die Hundeschule gesagt was ihr machen sollt? Ich würde erst einmal beginnen mit anderen ruhigen Hunden gemeinsam Gassi zu gehen. Aber ihm nicht erlauben die anderen Hunde zu attackieren sondern entspannt nebeneinander spazieren zu gehen. Wenn er sich beruhigt hat kann man sie auch spielen lassen aber erst dann. Hole ihn ruhig zu dir auf die andere Seite so das du dazwischen bist wenn er bellt und laufe in einem Bogen ruhig vorbei. Ruhige Momente loben und unerwünschtes Verhalten korrigieren.
Zu Hause ist er sehr entspannt. Wir haben feste Routinen und er schläft sehr viel. In der Hundeschule haben sie gesagt, dass ich es einfach ignorieren bzw aussetzen soll. Das hat das aber meiner Meinung nach nur verschlimmert. Ich versuche in so einer Situation seine Aufmerksamkeit auf was anderes zu lenken z.B. auf mich. Wir machen auch täglich mehrmals impulskonroll Übungen die klappen echt super muss ich sagen.
 
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Sylvi
30. Apr. 22:44
Zu Hause ist er sehr entspannt. Wir haben feste Routinen und er schläft sehr viel. In der Hundeschule haben sie gesagt, dass ich es einfach ignorieren bzw aussetzen soll. Das hat das aber meiner Meinung nach nur verschlimmert. Ich versuche in so einer Situation seine Aufmerksamkeit auf was anderes zu lenken z.B. auf mich. Wir machen auch täglich mehrmals impulskonroll Übungen die klappen echt super muss ich sagen.
Aufmerksamkeit auf dich lenken ist eine gute Idee. Das kannst du mit einem Aufmerksamkeitssignal aufbauen. Das Signal haben wir zu Hause mit einem Schnalzen auftrainiert. Dann kannst du es auch draußen üben und dann in solchen Situationen anwenden und ihn dann umlenken indem du ihn zum Beispiel etwas suchen lässt.
 
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Sylvi
30. Apr. 22:46
Zu Hause ist er sehr entspannt. Wir haben feste Routinen und er schläft sehr viel. In der Hundeschule haben sie gesagt, dass ich es einfach ignorieren bzw aussetzen soll. Das hat das aber meiner Meinung nach nur verschlimmert. Ich versuche in so einer Situation seine Aufmerksamkeit auf was anderes zu lenken z.B. auf mich. Wir machen auch täglich mehrmals impulskonroll Übungen die klappen echt super muss ich sagen.
Impulskontrolle Übungen ist auch gut aber darauf achten so etwas nie länger als 5 min trainieren und dann Pause machen damit sie es verarbeiten können. Sonst neigen sie dann wieder zu Ursprungshandlungen und überdrehen.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Apr. 23:53
Hey, es gibt da ja unzählige valide und erfolgreiche Strategien. Ich kann dir vielleicht kurz berichten, was bei uns geholfen hat und eventuell ist es auch für dich von Nutzen. Als erstes sollte man einen Plan haben, wie genau man eine Hundebegegnung meistern will. Wenn man erst anfängt zu überlegen wenn der Hund in Sichtweite ist, ist es schon zu spät (dein Hund merkt sofort, dass du überlegst, unsicher bist und das bedeutet irgendwas stimmt nicht). Sobald dein Hund ein Fremdhundebegegnunsprofi ist, kann man flexible variieren. Bis dahin hat ein fester Plan den Vorteil, dass du weißt was zu tun ist und dein Hund auch weiß, was von ihm erwartet wird. Bei uns ist es auf abgewandter Seite, neben mir, an lockerer Leine vorbeigehen. So, da fängt es an. Kann mein Hund in niedriger Erregungslage neben und nicht vor mir gehen? Konnte er nicht. Kann mein Hund überhaupt an lockerer Leine laufen? Konnte er nicht (ein Hund der vorne in der Leine hängt wirkt von der Körperhaltung auch bedrohlich auf das Gegenüber, aber auch der eigene Körper ist in Alarmbereitschaft, weil er ja zieht und gleichzeitig eingeschränkt ist). Kann ich meinen Hund von meiner rechten auf eine linke Seite nehmen und umgekehrt? Konnte ich nicht. Man sieht, es war eine Menge Vorarbeit nötig, um das Thema Fremdhundebegegnung überhaupt anzugehen. Ich weiß jetzt natürlich nicht auf welchem Stand ihr seid und ob die beschriebenen Themen überhaupt ein Problem für euch sind. Oft fehlt es aber an den Basics, um so eine Herausforderung zu meistern. Nachdem diese Themen kein Problem mehr sind (oder auch während man noch daran arbeitet) heißt es Hundebegegnungen nach Plan üben üben üben. Erst einmal in reizarmer Umgebung. Also Hund auf abgewandter Seite, neben mir, an lockerer Leine am Mülleimer vorbeiführen. Dann an etwas was dem Hund eh keine Probleme bereitet, einem Jogger oder so. Und dann am fremden Hund. Falls du dich traust, den anderen Hundehalter mit ins Boot holen. Fragen, ob du vielleicht noch mal vorbeigehen kannst, egal ob es gut geklappt hat oder nicht. Gerade wenn es nicht gut geklappt hat, noch mal probieren und sich natürlich bedanken.
 
Beitrag-Verfasser
Hali
25. Aug. 08:30
Hi, haben dir die Tipps geholfen? Hat sich eure Situation mit den Hundebegegnungen gebessert? Wir haben genau das gleiche Problem. Einen Hundetrainer haben wir auch bereits kontaktiert aber er kann erst wieder in 3 Wochen