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Laura
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Anzahl der Antworten 1038
zuletzt 22. Jan.

Cesar Milan - Pro und Contra

Cesar Milan ist ein sehr umstrittener Hundetrainer aus den USA. Einblicke in seine Arbeit bieten in Deutschland einige Sendungen im linearen Fernsehen. Er ist auch deshalb umstritten, weil einige seine Trainingsmethoden durch das deutsche Tierschutzgesetz verboten sind. Wir möchten hier eine allgemeine Diskussion zu C. Milan und seinen Trainingsmethoden führen. Bitte sachlich, freundlich und innerhalb unserer Netiquette.
 
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Annett
22. Jan. 10:23
Tolle Basis für ne Beziehung zwischen Hund und Halter, der Hund folgt mir weil er Angst hat es könnte weh tun...
Also immerhin hat er gegen das Ziehen an der Leine etwas getan, was auch recht zügig wirkt und dann ist das Problem auch vom Tisch. John schreibt ja, dass das keine Dauerlösung war und jetzt alles klappt. Bei uns gibt es hier reichlich Hunde, mit denen mehr oder weniger oder gar nicht anderweitig trainiert wird. Diese Hunde zerren mehr oder weniger seit Monaten und Jahren an normalen Leinen mit Halsband und röcheln dabei bzw. werden alle paar Meter zurückgezerrt oder zerren kontinuierlich den ganzen Spaziergang. Das halte ich für wesentlich bedenklicher. Auch ein normales Halsband und auch ein Geschirr ist beim übermäßigen Zerren unangenehm bis schmerzhaft, und das bei vielen über Jahre. Ich glaube nicht, dass das dann besser ist, als wenn es für den Hund mal kurzzeitig unangenehm ist und er dann anschließend gut an der Leine läuft. Natürlich gibt es auch andere Methoden, aber auch jeder Hund ist anders. Bei manchen funktioniert alles problemlos, manche begreifen es schnell, andere sind aber auch relativ resistent und man muss schon etwas energischer durchgreifen. Wenn ein Kind auf die Straße laufen will, erkläre ich ihm auch nicht geduldig über Monate, wie gefährlich das ist und das es das nicht darf, sondern ich setze es augenblicklich durch. Dadurch wird mein Verhältnis zum Kind auch nicht gestört. Meine Kinder sind jedenfalls inzwischen erwachsen und haben keine psychischen Schäden davongetragen.😜
 
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Kerstin
22. Jan. 10:23
Ferner bin ich immer noch der Meinung und Überzeugung, dass der Hundeführer das Sagen haben muss und der Hund hat zu gehorchen. Vor allem bei starken Hunden ist es notwendig. Sonst sehe ich auch die Mitmenschen und andere im Gefahr.
Ich habe einen Zentralasiatischen Owtscharka der ganze 9 kg mehr wiegt als ich. Trotzdem haben wir für die Leinenführigkeit kein Würgehalsband oder eine Retriever Leine gebraucht
 
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Sophia
22. Jan. 10:28
Also immerhin hat er gegen das Ziehen an der Leine etwas getan, was auch recht zügig wirkt und dann ist das Problem auch vom Tisch. John schreibt ja, dass das keine Dauerlösung war und jetzt alles klappt. Bei uns gibt es hier reichlich Hunde, mit denen mehr oder weniger oder gar nicht anderweitig trainiert wird. Diese Hunde zerren mehr oder weniger seit Monaten und Jahren an normalen Leinen mit Halsband und röcheln dabei bzw. werden alle paar Meter zurückgezerrt oder zerren kontinuierlich den ganzen Spaziergang. Das halte ich für wesentlich bedenklicher. Auch ein normales Halsband und auch ein Geschirr ist beim übermäßigen Zerren unangenehm bis schmerzhaft, und das bei vielen über Jahre. Ich glaube nicht, dass das dann besser ist, als wenn es für den Hund mal kurzzeitig unangenehm ist und er dann anschließend gut an der Leine läuft. Natürlich gibt es auch andere Methoden, aber auch jeder Hund ist anders. Bei manchen funktioniert alles problemlos, manche begreifen es schnell, andere sind aber auch relativ resistent und man muss schon etwas energischer durchgreifen. Wenn ein Kind auf die Straße laufen will, erkläre ich ihm auch nicht geduldig über Monate, wie gefährlich das ist und das es das nicht darf, sondern ich setze es augenblicklich durch. Dadurch wird mein Verhältnis zum Kind auch nicht gestört. Meine Kinder sind jedenfalls inzwischen erwachsen und haben keine psychischen Schäden davongetragen.😜
Ich verstehe deinen Punkt, aber bei deinen Vergleich mit Kindern muss ich doch wieder einhaken.
JEDEM Kind wird doch bis zur Unendlichkeit erklärt, dass es nicht auf die Straße soll. Nur bei grün, den Kindern zuliebe, etc.
Dass ich im akuten Gefahrenmoment natürlich das Kind festhalte und eventuell laut werde, ist doch klar.
Aber das Kind lernt doch "ich laufe auf dem Gehweg, das ist sicher, Autos sind gefährlich, wenn ich das mache loben mich die Eltern für mein gutes betragen" und nicht, "ich laufe auf dem Gehweg, weil sonst werde ich verhauen".
 
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Annett
22. Jan. 10:30
Ich verstehe deinen Punkt, aber bei deinen Vergleich mit Kindern muss ich doch wieder einhaken. JEDEM Kind wird doch bis zur Unendlichkeit erklärt, dass es nicht auf die Straße soll. Nur bei grün, den Kindern zuliebe, etc. Dass ich im akuten Gefahrenmoment natürlich das Kind festhalte und eventuell laut werde, ist doch klar. Aber das Kind lernt doch "ich laufe auf dem Gehweg, das ist sicher, Autos sind gefährlich, wenn ich das mache loben mich die Eltern für mein gutes betragen" und nicht, "ich laufe auf dem Gehweg, weil sonst werde ich verhauen".
Ja, war auch nur ein Beispiel, was mir gerade eingefallen ist.😜
 
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John
22. Jan. 10:31
Also immerhin hat er gegen das Ziehen an der Leine etwas getan, was auch recht zügig wirkt und dann ist das Problem auch vom Tisch. John schreibt ja, dass das keine Dauerlösung war und jetzt alles klappt. Bei uns gibt es hier reichlich Hunde, mit denen mehr oder weniger oder gar nicht anderweitig trainiert wird. Diese Hunde zerren mehr oder weniger seit Monaten und Jahren an normalen Leinen mit Halsband und röcheln dabei bzw. werden alle paar Meter zurückgezerrt oder zerren kontinuierlich den ganzen Spaziergang. Das halte ich für wesentlich bedenklicher. Auch ein normales Halsband und auch ein Geschirr ist beim übermäßigen Zerren unangenehm bis schmerzhaft, und das bei vielen über Jahre. Ich glaube nicht, dass das dann besser ist, als wenn es für den Hund mal kurzzeitig unangenehm ist und er dann anschließend gut an der Leine läuft. Natürlich gibt es auch andere Methoden, aber auch jeder Hund ist anders. Bei manchen funktioniert alles problemlos, manche begreifen es schnell, andere sind aber auch relativ resistent und man muss schon etwas energischer durchgreifen. Wenn ein Kind auf die Straße laufen will, erkläre ich ihm auch nicht geduldig über Monate, wie gefährlich das ist und das es das nicht darf, sondern ich setze es augenblicklich durch. Dadurch wird mein Verhältnis zum Kind auch nicht gestört. Meine Kinder sind jedenfalls inzwischen erwachsen und haben keine psychischen Schäden davongetragen.😜
Liebe Annett,
ich wusste nicht, dass es für manche hier als keine Selbstverständlichkeit angesehen wird:) das Beispiel mit den Kindern finde ich ebenfalls gut:)
 
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John
22. Jan. 10:34
Ich verstehe deinen Punkt, aber bei deinen Vergleich mit Kindern muss ich doch wieder einhaken. JEDEM Kind wird doch bis zur Unendlichkeit erklärt, dass es nicht auf die Straße soll. Nur bei grün, den Kindern zuliebe, etc. Dass ich im akuten Gefahrenmoment natürlich das Kind festhalte und eventuell laut werde, ist doch klar. Aber das Kind lernt doch "ich laufe auf dem Gehweg, das ist sicher, Autos sind gefährlich, wenn ich das mache loben mich die Eltern für mein gutes betragen" und nicht, "ich laufe auf dem Gehweg, weil sonst werde ich verhauen".
Aber wieso versteht ihr nicht, dass das eine das andere nicht ausschließt. Man arbeitet doch auch beim Training mit Zuckerbrot und Peitsche.
Für die hochbegabte hier: Zuckerbrot und Peitsche sind nicht wörtlich zu nehmen. Zucker ist schlecht für die Hunde.:)
 
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Sophia
22. Jan. 10:49
Aber wieso versteht ihr nicht, dass das eine das andere nicht ausschließt. Man arbeitet doch auch beim Training mit Zuckerbrot und Peitsche. Für die hochbegabte hier: Zuckerbrot und Peitsche sind nicht wörtlich zu nehmen. Zucker ist schlecht für die Hunde.:)
Das eine schließt das andere nicht aus, genau das meine ich ja.

Es ist nur ein Unterschied, ob man in einer akuten Gefahrensituation gewaltsam reagiert, oder in einer kontrollierten Trainingssitustion.
Das habe ich unten schon einmal beschrieben.

Beispiel: Hund pöbelt andere Hunde an. Kann ich diese Situation nicht vermeiden oder werde überrascht, dann muss ich mir helfen mit fest packen, eingrenzen, Maulkorb, was auch immer.
Aber wenn ich die Situation trainiere, Hunde auf Abstand sehe oder durch einen Zaun, also in einer kontrollieren Situation, dann muss ich dem Hund doch beibringen, wie er sich alternativ verhalten soll. Bleibt er ruhig, belohnen ich. Wenn nicht, erhöhe ich den Abstand, bis der Hund ansprechbar ist.

So lernt doch der Hund, das andere Hunde etwas ungefährliche, positives sind, und wenn man einen sieht dann bei Herrchen tolle Leckerlies zu haben sind, wenn man sich benimmt.

Milan macht aber aversive Korrektur in kontrollierter Trainingssitustion, und dadurch lernt der Hund nur, was er nicht machen soll, nicht, was er stattdessen machen soll - learned helplessnes.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 11:23
Aber wieso versteht ihr nicht, dass das eine das andere nicht ausschließt. Man arbeitet doch auch beim Training mit Zuckerbrot und Peitsche. Für die hochbegabte hier: Zuckerbrot und Peitsche sind nicht wörtlich zu nehmen. Zucker ist schlecht für die Hunde.:)
Lass doch die passiv-aggressiven Seitenhiebe, dann kann man auch sachlich diskutieren.
Natürlich gehört beides zum Training dazu. Der Knackpunkt ist aber immer die Verhältnismässigkeit. So lange es eine schmerz- und gewaltfreie Alternative gibt, die zum selben Ergebnis führt, gibt es keinen Grund dem Hund Schmerzen zuzufügen. Und wie Sophia schreibt, ist es viel sinnvoller dem Hund beizubringen Verhalten A ist erwünscht als zu warten bis er Verhalten B zeigt und ihn dann dafür zu bestrafen. Dadurch lernt der Hund zwar vermutlich, dass Verhalten B weh tut, er weiß aber nach wie vor nicht welches Verhalten das gewünschte ist.
Beispiel Leinenführigkeit: ich möchte, dass sich mein Hund an mir orientiert. Also lobe ich, wenn sie das tut, bin aber auch unangenehm, wenn sie es nicht tut. Unangenehm heißt in unserem Fall verbal korrigieren, das Halsband bewegen, stehen bleiben oder umdrehen. Natürlich könnte ich ihr auch über einen Schmerzreiz beibringen, dass es unangenehm ist sich weiter als x cm von mir zu entfernen. Dann wüsste sie aber immer noch nicht, was sie eigentlich tun soll, nämlich den Fokus bei mir behalten.
 
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John
22. Jan. 11:27
Lass doch die passiv-aggressiven Seitenhiebe, dann kann man auch sachlich diskutieren. Natürlich gehört beides zum Training dazu. Der Knackpunkt ist aber immer die Verhältnismässigkeit. So lange es eine schmerz- und gewaltfreie Alternative gibt, die zum selben Ergebnis führt, gibt es keinen Grund dem Hund Schmerzen zuzufügen. Und wie Sophia schreibt, ist es viel sinnvoller dem Hund beizubringen Verhalten A ist erwünscht als zu warten bis er Verhalten B zeigt und ihn dann dafür zu bestrafen. Dadurch lernt der Hund zwar vermutlich, dass Verhalten B weh tut, er weiß aber nach wie vor nicht welches Verhalten das gewünschte ist. Beispiel Leinenführigkeit: ich möchte, dass sich mein Hund an mir orientiert. Also lobe ich, wenn sie das tut, bin aber auch unangenehm, wenn sie es nicht tut. Unangenehm heißt in unserem Fall verbal korrigieren, das Halsband bewegen, stehen bleiben oder umdrehen. Natürlich könnte ich ihr auch über einen Schmerzreiz beibringen, dass es unangenehm ist sich weiter als x cm von mir zu entfernen. Dann wüsste sie aber immer noch nicht, was sie eigentlich tun soll, nämlich den Fokus bei mir behalten.
Mach doch was du willst ich brauche keine Ratschläge von dir. Ich hatte lediglich von meiner Erfahrung berichtet. Ich habe rein subjektiv meine Meinung geäußert. Ich habe nicht geschrieben, dass ihr eure Hunde würgen solltet:)
 
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John
22. Jan. 11:29
Leider haben viele von euch Mischlingshunde aus dem Tierschutz, deswegen könnt ihr nicht verstehen wie man mir Rassenhunden bzw. Arbeitshunden umgehen muss.