Hier wurde, wie ich finde, die Position des "Alphas", Führers, Leaders, wie man es nennen will, in einer Form beschrieben wie wir sie für unsere Hunde übernehmen sollten.
Der Fels in der Brandung
Ein Rudelführer hat Vorbildfunktion. Langzeitstudien an Wölfen ergaben, dass ein "wahrer Alpha" die Fähigkeit hat, ohne physische Gewalteinwirkung für Ordnung in der Gruppe sorgen zu können. Hunde sind Meister der Konfliktvermeidung! Nur so bleibt die Rudelgemeinschaft erhalten. Ein Rudelführer muss also Lösungsstrategien entwickeln und anwenden können. Um die richtige Strategie zu finden, müssen Sie eine gewisse Intelligenz aufweisen und Entscheidungen treffen können. Natürlich muss ein "Alpha" auch ein gewisses Durchsetzungsvermögen besitzen um seine Stellung zu behaupten, aber das läuft in der Regel gewaltfrei ab. Diplomatie ist erfolgreicher als Aggression, denn bei Aggression kann einer gewinnen - das stimmt. Aber beide können auch verlieren. Bei beschwichtigten Konflikten können sich beide Parteien als halbe Sieger fühlen, da keiner unterliegt. Sie haben keine Wunden zugefügt bekommen und sind psychisch stabil geblieben. Das vermeidet Folgekonflikte und die Sozialgemeinschaft bleibt nach außen stark. All diese Eigenschaften, die zur Erhaltung des Rudels wichtig sind, sind von Natur aus nicht negativ und sogar zum Überleben notwendig.
Ein echter Alpha agiert souverän, fair, konsequent und durchaus auch liebevoll! Ein Alpha hat es nicht nötig, seinen Vorrangstatus immer und immer wieder zu bestätigen. Er regiert durch subtile, psychologische Kontrolle, die durch rituelles Gebaren (eindrucksvolle Körpersprache, ausdrucksstarker Blickkontakt) durchgesetzt wird. Der echte Alpha vermittelt den anderen Gruppenmitgliedern Sicherheit und Geborgenheit. Sie fühlen sich zu ihm hingezogen.
Ich hol den Beitrag noch mal hoch, den fand ich nämlich auch zum Punkt Verhältnismaßigkeit und zum Thema ›Aber Hunde untereinander werden doch auch körperlich‹ echt gut und anschaulich.
Am Anfang der Zeit, als Hund und Mensch zusammenkamen, da gab es keinen Adel, sondern wohl eher mal Jäger und Sammler, einzelne Familienverbände etc. Für die Gesellschaft waren die Tiere auch nicht gedacht, es war eine Zweckgemeinschaft. Definitiv waren die damals kein Kinderersatz, aber anfänglich auch kein Ding, das man angekettet und permanent unterworfen hat, während Kettenhunde, die mit den Resten vom Tisch ernährt wurden, vor 50 Jahren in D völlig normal und alltäglich waren. (Nicht dass JEDER Hund an der Kette gehalten worden wäre, aber wer es getan hat, musste sich auch nicht groß rechtfertigen.)
Nur um das klar zu stellen: Dass aktuell viele ihren Fiffi in Watte packen und wie fragiles Porzelan betrachten (Traumahunde mal außen vor), find ich auch nicht richtig, aber ich finde es gut, dass wir in D in vielen Bereichen von Stachelwürger und Pantoffel weggekommen sind. Dass CM Würgeleinen und Alpharolle wieder salonfähig macht, erschreckt mich.