Rütter ohne Korrektur gibt es nicht? 😳 Komisch, mindestens Wasserflasche, Reizsprühgerät und Wurfketten hab ich da schon gesehen und auch Ignorieren kann eine Form von Maßreglung sein oder Umgehren und Reinlaufen bei Leinenführigkeit, nur eben mit Augenmaß und sehr konkreter Anleitung für den Halter und nicht ›Viel zu dünne 'Erziehubgsleine' ohne Zugstopp drauf und Ruhe is!‹ Ich mein ›To have a better connection to theire brain/mind‹ – Nein, da wird einfach mal eiskalt mit der Luft- und der Blutzufuhr zum Hirn gespielt und vermutlich noch auf die Endorphine nach dem Nahtoderlebnis spekuliert. JEDES Tier versteht diese Sprache und kann so unter fünf Minuten dazu gebracht werden, durch einen brennenden Reifen zu springen, aber ich halte das für falsch.
Ich finde nicht alles schlecht, was Cesar Milan propagiert (Ruhe und Konsequenz sind zwei wirklich gut Pfeiler), Bestätigung von korrektem und Korrektur von definitiv falschem Verhalten (Explizit statt implizit) ist nicht nur für Hubde einfacher zu verstehen, Körpersprache und Klangfarbe, Ausstrahlung hat definitiv einen großen Einfluss auf den Hund (bei Energien bin ich aber raus), auch Negatives wird auf das Tier übertragen, aber er ist mir mit der Körperlichkeit VIEL zu schnell. Aber das ist halt die USA. Höher, schneller, weiter und Kunde ist König.
Zugegeben, ich höre auch den Podcast vom Herrn Rütter und schaue die Serie und teile oftmals seine Ansichten, aber manche Trainingsansätze sind auch mir zu langwierig. Nehmen wir, dass mein Hund zu Beginn nicht in den Aufzug wollte. Also sich mit Leckerchen und Leberwurst bewaffnet und jeden Abend hin zum Aufzug, positiv belegen ... Drei Wochen, kein Effekt. Dann hab ich sie einfach am Geschirr mitgenommen – in eine Situation, in der definitiv keine reale Gefahr für sie bestand – hab sie warten lassen und erst auf Kommando ging es gesittet raus. Nach drei Malen war Aufzug kein Thema mehr, sondern Normalität. Sicher eine Methode, die noch unsicherere Hunde verschreckt hätte und nach hinten hätte losgehen können, aber nun ...
Ähnlich beim Besuchertraining. Die meisten meiner Freunde wohnen mindestens zwei Autostunden weg und auch eine halbe Stunde Fahrtweg mute ich niemandem zu, damit er regelmäßig fünf Minuten mit mir im Hausflur quatscht, nachdem nach einem Monat Training die Klingel beim Hund keine Randale mehr auslöst. Das mag die absolut sichere Bank für den Hund sein, aber auch das Ignorieren von Lautmeldungen hat hier nix gebracht (damit er bloß keine Aufmerksamkeit für sein Verhalten bekommt), der Hund war einfach nur richtig gestresst und fertig. Korrigier ich ihn, wenn er hochfährt (ansprechen, aufstehen, mehr nicht), legt sie sich sogar ab und döst vor sich hin, wenn wir uns ruhig mit Gästen unterhalten.
Da muss jeder seinen Weg finden, aber direkt mit Kloppern wie Nylon-'Erziehubgsleine' oder 'Alphawurf' reinkloppen, ist zumindest für mich der falsche Weg und steht für mich ehrlich gesagt auf der gleichen Stufe wie Stachler und Teletakter.
Ich hab auch schon live Hunde gesehen, die an der Leine deutlich gemacht haben, was Menschen ihnen vorgeben, interessiert sie (dank falscher Erziehung, teilweise abgebrochene Schutzhundausbildung oder absichtlich scharf gemachte Hunde zum Angeben) einen DRECK. Aber auch da wurde es erstmal positiv versucht, man hat sich da rangetastet, ab wann Einflussnahme wieder möglich ist. Und ja, manchmal ist dann das Ergebnis, dass da eine Kette drauf musste, zwar mit Doppelter Sicherung, dass man immer noch übers Geschirr gehen konnte, aber trotzdem zucken jetzt wahrscheinlich einige zusammen. Für mich ist es okay, weil es unter Anleitung der Trainer passierte und man vorher ernsthaft nach Alternativen gesucht hat. Es ist für mich auch deshalb okay, weil die wenigen Male, die ich das gesehen habe, die Kette sehr selten eingesetzt wurde, weil das Gewicht schon ausreichte, um dem Hund zu signalisieren ›Okay, jetzt ist definitiv was anders, die Situation muss ich jetzt erstmal neu bewerten‹ und gleichzeitig die Halter entspannter wurden, weil sie plötzlich wieder das Gefühl hatten, da ist eine Chance. Mehr Selbstvertrauen, konsequenteres Auftreten und damit eine klarere Führung für den Hund. Die Kette quasi als Placebo für beide Seiten. Aber definitiv kein Allgemeinheilmittel für jeden Hund und jedes Problem an der Leine und keine Fast-and-Furios-Variante, um es sich leichter zu machen.
(Und ich hab auch nichts gegen Retrieverleinen ler se, sofern sie einen ZUGSTOPP besitzen, bin allerdings ein Fan davon, den Hund erst dann am Halsband zu führen, wenn er wenigstens die Grundzüge der Leinenführigkeit verstanden hat.)
Naja ich hab gesagt dass auch Rütter Korrekturen verwendet.
Und natürlich ist alleinige positive Bestärkung das ideale. Wildtiere wie Löwen etc. Werden ja auch damit trainiert. Aber dazu gehört auch viel Erfahrung und Zeit und die wird nicht jeder haben.
Und was gepredigt wird und wie dann selber gehandhabt wird sind auch immer zwei paar Schuhe.
Und auch „aggression oder gewalt“ gehört zur Kommunikation auch wenn der woke Menschen das nicht gerne sieht.
Wenn mein Hund mich beisst warum auch immer schreie ich ihn an oder er bekommt auch gewischt wenns mal zu doll war 🤷♂️