Tatsächlich verstehe ich die immer wiederkehrende Aufregung bezüglich dieses Themas nicht. Ich habe auch oft das Gefühl das so eine Art Neid mitspielt. Hunde die nicht freilaufen können gegen Hunde die es können.
Ich persönlich sehe kein Problem darin den Hund frei laufen zu lassen, wenn dieser die Wege nicht verlässt und abrufbar ist.
Dennoch sei zu dem Thema noch Folgendes zu sagen: Leinenpflicht bedeutet eine maximale Leinenlänge von 1-2 Meter. Flexileine und Schleppleine somit genau so verboten wie Freilauf. Wie viele halten sich also tatsächlich an die Leinenpflicht in Brut und Setzzeit, und allgemein?
Desweiteren: was ist mit freigänger Katzen? Diese töten pro Jahr etwa 200.000.000 Vögel in Deutschland. Die anderen Tiere sind da noch nicht inkludiert.
Durch kurze Recherche habe ich herausgefunden, dass in Deutschland etwa 600 Rehe im Jahr von Hunden getötet werden. Im Gegenzug werden jährlich ca 1.300.000 Rehe geschossen, weil es "zu viele" gibt. Etwa 700.000 Wildschweine und ca 450.000 Füchse 200.000 Hasen und stolze 1.500.000 Vögel.Dazu kommen nochmal 500.000 Wildtiere die durch beispielsweise Mähmaschinen sterben.
Wer Lust hat kann die ganzen Zahlen zusammenrechnen und dann 600 davon abziehen. Und dann wird immer so ein Fass wegen diesem Thema aufgemacht? Freilaufende Hunde, wenn sie nicht hören, sind das allergeringste Übel.
Man sollte zusätzlich die ökologische Sensibilität berücksichtigen. Obwohl die absolute Zahl der durch Hunde getöteten Tiere vielleicht gering erscheint, kann der spezifische Einfluss auf die lokale Biodiversität und insbesondere auf gefährdete Arten signifikant sein. Des Weiteren gibt es klare Rechtsvorschriften zur Leinenpflicht, die oft in Bereichen eingeführt werden, in denen besonders schützenswerte Wildtiere leben. Diese Regelungen zielen darauf ab, sicherzustellen, dass Hunde während der Brut- und Setzzeit nicht stören oder jagen. Der Schutz von Jungtieren, die gegenüber Störungen besonders empfindlich sind, spielt hier eine wesentliche Rolle. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Training und die Kontrolle von Hunden. Die Fähigkeit eines Hundebesitzers, seinen Hund zu kontrollieren, variiert stark, und nicht alle Hunde reagieren zuverlässig auf Abruf. Hier wird sich auch gerne überschätzt. Außerdem schafft die Leinenpflicht in einigen Bereichen eine sicherere Umgebung für alle, einschließlich anderer Spaziergänger und Kinder.
Während natürlich Katzen eine erhebliche Bedrohung für Vogelpopulationen darstellen können, sollten ähnliche Risiken durch Hunde nicht ignoriert werden. Beide Probleme benötigen Aufmerksamkeit und verantwortungsbewusstes Handeln. Jede Aktivität hat ihre eigenen spezifischen Auswirkungen und Bedingungen. Das Minimieren einer Auswirkung aufgrund der Größe einer anderen kann eine effektive Managementstrategie verhindern.
Ich finde die Diskussion sollte nicht darum gehen, welche Tiere „schlimmer“ sind, sondern wie man gemeinsam verantwortungsvoll handeln und Regeln aufstellen kann, die sowohl die natürliche Umwelt schützen als auch die Bedürfnisse der Menschen und ihrer Haustiere berücksichtigen.
Ich persönlich habe kein Problem damit meinen Hund in gewissen Bereichen an der Leine zu führen. Ich betrachte meinen Hund ja auch als schützenwertes Lebewesen. Ebenso finde ich es in Ordnung wenn andere Lebewesen geschützt werden müssen in bestimmten Bereichen oder zu gewissen Zeiten.