Ich glaube deinem Hund würden da klare Grenzen gut tun. Es ist dein Besuch, der kommt für dich und nicht für den Hund. Du kümmerst dich und regelst, dein Hund nicht. Denn das Verhalten kann ja auch total stressbedingt sein, wenn er das Gefühl haben sollte, das managen zu müssen.
Wir leinen unseren Hund wenn Besuch kommt an und geben dem Besuch die Anweisung, ihn zuerst zu ignorieren. Gefällt ihm gar nicht, der bellt vor Aufregung erstmal und meckert. Da er aber keine Aufmerksamkeit kriegt, legt er sich irgendwann hin und entspannt. Wenn ich ihn dann losmache, holt er sich auch erstmal auf seinem Leckerliplatz ein Leckerchen ab, bevor er mal ganz unbeeindruckt gucken geht, wer da ist. Dann wird ganz höflich begrüßt.
Machen wir das nicht und lassen ihn von Anfang an den Besuch „begrüßen“ haben wir ganz andere Thematiken: Unserer ist ein Hütehund und meint dann, dass er eine Aufgabe bezüglich des Besuchs hat (weil er hat ja als erstes abgecheckt und regelt das). Dann wird bei jedem Aufstehen und Aufs-Klo-Gehen versucht zu maßregeln und die Meute zurückzutreiben. Gar nicht witzig.
Das Ziel ist natürlich, irgendwann nicht mehr anleinen zu müssen, sondern dass er das auch so kapiert. Aber bis wir da sind, gibts halt ein Hilfsmittel.
Manche Besucher sind da anfangs auch fast schon beleidigt, dass sie nicht direkt hallo sagen dürfen. Wenn er dann aber später höflich begrüßt, packen sie immer die Geschichten vom ungestümen Bello von Freund XY aus, der ja immer so stürmisch und wild wäre. Wäre unser auch, wenn wir nicht managen würden.
Manche Besucher schaffens auch nicht, sich an die „Bitte-Ignorieren“-Regel zu halten und sagen einfach mal Hallo oder leinen sogar ab. Die überlass ich dann ganz gerne ihrem Leid mit einem überdrehten Hund (bis es für ihn zu viel wird natürlich).