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Verfasser
Ilona
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Anzahl der Antworten 50
zuletzt 14. Okt.

Blocken des Hundes bei Hundebegnungen

Ihr Lieben Vorhin bei unserer Runde sind wir an einen Hund vorbei, der uns schon ca aus 50m Entfernung im fixiert hat. Als wir ca. Auf 30m waren, hat er sich hingelegt. Kurz bevor wir auf seiner Höhe waren, sprang er knurrend in die Leine. Er kam uns nicht zu nahe, der Abstand war noch ca 10m. Herrchen stand die ganze Zeit daneben, hat das fixieren zugelassen, und das Liegen ( für mich Lauern in dem Kontext). Erst als er in die Leine sprang, versuchte er den Hund zu blockieren. Nun meine Frage an die, die mit Blocken arbeiten bei Hundebegegnungen: welchen Sinn hat das? Bringt es überhaupt was? Ich verurteile das nicht, mein Weg ist ein anderer.. Was lernt denn der Hund dabei? Der Frust bzw. Stress bleibt doch gleich. Die Emotion hinter dem Verhalten ( ich denke mal hier war es der Wunsch nach nehr Distanz) bleibt doch auch gleich. Ich möchte gerne bei diesem Beispiel bleiben. Was hätte der Halter anders machen können? Seht ihr Blocken erstmal als Management Lösung? Als Management könnte ich das ja verstehen, aber als alleinige Lösung? Wenn ihr Blocken nutzt, in welchen Situationen macht ihr das? Trainiert ihr auch an Alternativverhalten? Und was ist letztlich das Trainingsziel? Ich bin gespannt und freue mich auf eure Erfahrungen und Beobachtungen.
 
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Karin
14. Okt. 11:43
Dadurch lernt der Hund doch nie entspannt an anderen Hunden vorbei zu gehen oder?
Bei manchen funktioniert es tatsächlich. Da kommt es auch , wie fast immer, auf das Exemplar Hund an. Ein Hund der nicht auf den Halter achtet, die Nase nur im Boden hat..., lernt dadurch z.b. das der Mensch sich nicht vorhersehbar verhält und der Hund muss somit Kontakt zum Halter aufbauen damit er nicht immer in die Leine rennt. Wir haben das übrigens so nicht gemacht. Aber wie bei allem muss und sollte jeder seinen eigenen Weg zur Lösung finden. Nicht Lösung A ist für alle das beste und gut das es soviele Buchstaben gibt. 👍😉
 
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Nadine
14. Okt. 11:51
Dadurch lernt der Hund doch nie entspannt an anderen Hunden vorbei zu gehen oder?
Der Hund lernt, dass der Halter ihn nicht in unangenehme Situationen bringt. Das fördert das Vertrauen in den Halter und die Bereitschaft des Hundes, sich auch in schwierigen Situationen an ihm zu orientieren. Mit größerem Vertrauen ineinander und größerer (Selbst)Sicherheit dreht man dann für gewöhnlich nach und nach immer später ab.
Man läuft ja nicht einfach panisch davon, sondern meistert die Situation gemeinsam, kommuniziert und lernt von-und miteinander ☺️
 
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Maria
14. Okt. 11:59
Der Hund lernt, dass der Halter ihn nicht in unangenehme Situationen bringt. Das fördert das Vertrauen in den Halter und die Bereitschaft des Hundes, sich auch in schwierigen Situationen an ihm zu orientieren. Mit größerem Vertrauen ineinander und größerer (Selbst)Sicherheit dreht man dann für gewöhnlich nach und nach immer später ab. Man läuft ja nicht einfach panisch davon, sondern meistert die Situation gemeinsam, kommuniziert und lernt von-und miteinander ☺️
Dafür braucht es aber Platz. In der Stadt kann das schwierig werden.

Und richtig geblockt ist tatsächlich keine Hemmung des Hundes. Wie ich es unten schon von der Nachbarin geschrieben hatte und wie ich es mittlerweile auch halte: Blocken dient dem Schutz des Hundes. Der Oberkörper bleibt gerade, man geht nicht auf den Hund zu und beugt sich nicht nach vorn. Der Hund wird nicht angeschnauzt und das ganze passiert ohne Wut/Aerger. Man schiebt sich lediglich als schützende, standhafte Wand dazwischen und zeigt dem Hund, das Aufregung nicht nötig ist. Zudem ist Rücken zuwenden für den anderen Hund ein deeskalatives Zeichen.
 
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Ilona
14. Okt. 12:06
Es geht mir nicht um das funktionieren. Ich habe nur keine Lust meinen Hund zu veräppeln.
Vetstehe jetzt deine Antwort nicht ? Was meinst du mit : du hast keine lust ihn zu veräppeln?
 
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Nadine
14. Okt. 12:08
Dafür braucht es aber Platz. In der Stadt kann das schwierig werden. Und richtig geblockt ist tatsächlich keine Hemmung des Hundes. Wie ich es unten schon von der Nachbarin geschrieben hatte und wie ich es mittlerweile auch halte: Blocken dient dem Schutz des Hundes. Der Oberkörper bleibt gerade, man geht nicht auf den Hund zu und beugt sich nicht nach vorn. Der Hund wird nicht angeschnauzt und das ganze passiert ohne Wut/Aerger. Man schiebt sich lediglich als schützende, standhafte Wand dazwischen und zeigt dem Hund, das Aufregung nicht nötig ist. Zudem ist Rücken zuwenden für den anderen Hund ein deeskalatives Zeichen.
Für umdrehen, um das es in dem Kommentarstrang ja geht, braucht es nicht zwangsläufig Platz. Nur das Glück, dass hinter mir keiner läuft oder vorher eine andere Straße abgeht, was aus meiner Erfahrung zu 99% klappt.

Mit dem Rücken zum Hund fällt für mich tatsächlich nicht unter blocken, sondern hat eine komplett andere Intention. Blocken beinhaltet für mich die Absicht, den Hund körper(sprach)lich daran zu hindern, in eine bestimmte Richtung zu gehen.
Wenn ich mich lediglich dazwischen stelle ohne entsprechende körperliche Präsenz und mit der intention zu schützen, nicht zu stoppen, ist das für mich kein blocken. Das würde ich eher als "abschirmen" bezeichnen.

Ist vielleicht Wortklauberei, aber ja durchaus wichtig fürs Verständnis. Gibt es irgendwo eine allgemeingültige Definition für blocken, auf die wir uns beziehen können? Oder vielleicht mag Ilona als Fragestellerin abgrenzen, wie genau sie es definiert?
 
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Ilona
14. Okt. 12:18
Für umdrehen, um das es in dem Kommentarstrang ja geht, braucht es nicht zwangsläufig Platz. Nur das Glück, dass hinter mir keiner läuft oder vorher eine andere Straße abgeht, was aus meiner Erfahrung zu 99% klappt. Mit dem Rücken zum Hund fällt für mich tatsächlich nicht unter blocken, sondern hat eine komplett andere Intention. Blocken beinhaltet für mich die Absicht, den Hund körper(sprach)lich daran zu hindern, in eine bestimmte Richtung zu gehen. Wenn ich mich lediglich dazwischen stelle ohne entsprechende körperliche Präsenz und mit der intention zu schützen, nicht zu stoppen, ist das für mich kein blocken. Das würde ich eher als "abschirmen" bezeichnen. Ist vielleicht Wortklauberei, aber ja durchaus wichtig fürs Verständnis. Gibt es irgendwo eine allgemeingültige Definition für blocken, auf die wir uns beziehen können? Oder vielleicht mag Ilona als Fragestellerin abgrenzen, wie genau sie es definiert?
Blocken ist für mich : den hund mit meinem Körper daran hindern etwas ungewolltes zu tun. Also auch durchaus auch in einer etwas bedrohlichen Körperhaltung auf ihn zu gehen, sich zu ihm eindrehen etc Eben das, was bestimmte Online HS so empfehlen. Damit meine ich nicht, zb den Hund hinter sich bringen, weil ich mit ihm um eine nicht einsehbare Ecke laufen muss, auch nicht, wenn ich mich vor dem Hund Stelle, um ihn vor bestimmten Reizen zu schützen.
Wenn ich zb. Yuna abschirme, kündige ich das vorher an. Wenn ich möchte, das sie hinter mir läuft, kündige ich das an.
Blocken passiert ja doch ohne Ankündigung, meistens schnell und plötzlich und in einer Art und Weise, die für den Hund bedrohlich und unangenehm sein könnte.
 
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Maria
14. Okt. 12:18
Für umdrehen, um das es in dem Kommentarstrang ja geht, braucht es nicht zwangsläufig Platz. Nur das Glück, dass hinter mir keiner läuft oder vorher eine andere Straße abgeht, was aus meiner Erfahrung zu 99% klappt. Mit dem Rücken zum Hund fällt für mich tatsächlich nicht unter blocken, sondern hat eine komplett andere Intention. Blocken beinhaltet für mich die Absicht, den Hund körper(sprach)lich daran zu hindern, in eine bestimmte Richtung zu gehen. Wenn ich mich lediglich dazwischen stelle ohne entsprechende körperliche Präsenz und mit der intention zu schützen, nicht zu stoppen, ist das für mich kein blocken. Das würde ich eher als "abschirmen" bezeichnen. Ist vielleicht Wortklauberei, aber ja durchaus wichtig fürs Verständnis. Gibt es irgendwo eine allgemeingültige Definition für blocken, auf die wir uns beziehen können? Oder vielleicht mag Ilona als Fragestellerin abgrenzen, wie genau sie es definiert?
Also wenn die Straßen sehr verwinkelt sind und in der relativ kurzen Straße schon um die 20 Hunde leben, kann das schon mal öfter passieren, dass man nicht ausweichen kann und wenn der eigene Hund dann nicht mitläuft/ mitlaufen kann, wenn man abdreht, wird es auch schwierig.

Und mit dem Rücken zum Hund meinte ich den Rücken zum Fremdhund.
 
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Kirsten
14. Okt. 12:22
Dadurch lernt der Hund doch nie entspannt an anderen Hunden vorbei zu gehen oder?
Ich denke, der Fehler der sich oft einschleicht, ist das man sich an einer einzigen Sache festsaugt. Umdrehen allein ist kein Allheilmittel, aber es kann helfen, gemeinsam mit anderen Dingen.

Du hast recht, das Umdrehen alleine erledigt keine Probleme. Es sorgt eben nur dafür, nicht sehenden Auges in blöde Situationen reinzulaufen.

Parallel darf der Hund gerne in anderen Situationen, in dem es ihm möglich ist im denkenden Bereich zu bleiben, selbstwirksame Strategien zur Bewältigung der Situation lernen. Diese helfen ihm dann auch in späteren, schwierigen Situationen, wenn er in der Lage ist darauf zurück zu greifen.
 
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Maria
14. Okt. 12:47
Blocken ist für mich : den hund mit meinem Körper daran hindern etwas ungewolltes zu tun. Also auch durchaus auch in einer etwas bedrohlichen Körperhaltung auf ihn zu gehen, sich zu ihm eindrehen etc Eben das, was bestimmte Online HS so empfehlen. Damit meine ich nicht, zb den Hund hinter sich bringen, weil ich mit ihm um eine nicht einsehbare Ecke laufen muss, auch nicht, wenn ich mich vor dem Hund Stelle, um ihn vor bestimmten Reizen zu schützen. Wenn ich zb. Yuna abschirme, kündige ich das vorher an. Wenn ich möchte, das sie hinter mir läuft, kündige ich das an. Blocken passiert ja doch ohne Ankündigung, meistens schnell und plötzlich und in einer Art und Weise, die für den Hund bedrohlich und unangenehm sein könnte.
Wie Blocken definiert wird ist ja wirklich sehr unterschiedlich. Mir wurde schon gesagt, dass meine Fußschranke (ich strecke den Fuß seitlich aus, um den Hund hinter mir zu stoppen) ein Block sei. Dabei mach ich das weder hastig noch grimmig noch mit viel Energie.

Für mich hängt sehr viel von der Haltung des Menschen ab. Will ich Macht über meinen Hund ausüben und ihn hemmen, dann werde ich mich beim Blocken auch koerpersprachlich so verhalten und der Hund wird das entsprechend wahrnehmen. Möchte ich meinen Hund schützen (vielleicht nur vor sich selbst) werde ich koerpersprachlich nicht auf dieselbe Weise blocken, auch wenn ich mich dem Hund als Grenze frontal in den Weg stelle.

Allgemein finde ich, dass Training viel stärker auf die Haltung des Menschen abzielen sollte. Alle Methoden brauchen nicht nur eine gute Technik sondern auch die passende innere Haltung.
 
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Ingo
14. Okt. 12:55
Vetstehe jetzt deine Antwort nicht ? Was meinst du mit : du hast keine lust ihn zu veräppeln?
Mein Hund würde nicht verstehen, was ich gerne von ihm möchte. Leckerli würde er zum Beispiel irgendwann als Bedingung sehen.