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Akira
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 18
zuletzt 2. Jan.

Blickkontakt /Ansprechen bei Hund i d Wohnung

Liebe Gruppe, ich wohne mit meiner 7 monatigen Schäferhündin alleine und wir verbringen viel Zeit zusammen. Ich beobachte, dass ich sie sehr oft anspreche und anschaue und ihr auch zeigen will sie ist wichtig, ich hab sie gern..."ich seh sie". . Es fällt mir teils schwer sie zu ignorieren wenn sie liegt und mich beobachtet/ansieht oder mitgeht wenn ich den Raum verlasse.. Ich will das sie lernt sich zurück zu nehmen und auch Frustrationstoleranz übt, trotzdem komm ich mir ihr gegenüber unhöflich vor, wenn ich so tu als wäre sie nicht da.. Wie seht ihr das?
 
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Jaqueline
31. Dez. 09:32
Also zu allererst möchte ich dir sagen, dass ich es toll finde, wie selbstreflektiert du bist! Das hilft bei der Arbeit mit Hunden ungemein ;)
Ich hatte das am Anfang, als Mojo eingezogen ist, auch. Man ist quasi süchtig nach dem Tierchen. Ich hab mich dann dabei erwischt, wie ich mir Fotos und Videos von ihm anschaue, wenn er gerade schläft 😂 Jedenfalls würde ich dir raten, dich intensiv mit der Hundesprache und Verhaltensweisen auseinander zu setzen. Denn meiner Meinung nach sollte nicht der Hund die Menschensprache lernen sondern der Mensch die Hundesprache. Seitdem ich das so richtig verinnerlicht habe, fällt es mir immer leichter die Dinge aus Hundesicht zu sehen. Und da ist es zum Beispiel überhaupt nicht dramatisch, wenn der Hund mal ignoriert wird. Das, was du beschreibst, sind menschliche Denkweisen. Dein Hund wird dich nicht unhöflich finden, weil du seinen Blick mal nicht erwiderst. ;) Im Gegenteil.
Frag dich am besten auch mal, warum guckt sie dich die ganze Zeit an? Ich denke nicht, dass sie es macht, weil sie dich so toll findet und glücklich ist (ist sie bestimmt) sondern weil sie in dem Moment was erwartet. Bei meinem beobachte ich das wenn er mal ein Tag bei "seiner Oma", also meiner Mutter, war. Da kriegt er fürs Glotzen Leckerlis oder einfach generell Aufmerksamkeit. Das versucht er dann direkt bei mir umzusetzen. Wenn ich ihn dann ignoriere, oder noch besser, wegschicke, sind wir nach kurzer Zeit beide wieder entspannter.
Zum Thema hinterherlaufen wurde ja auch schon was gesagt. Das würde ich auch konsequent unterbinden (auch wenn's niedlich ist. noch..)! Und immer dran denken, aus Hundesicht ist es eher fair als dramatisch klare Grenzen gesetzt zu bekommen. ;)
 
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Akira
31. Dez. 09:49
Hallo Akira, du erzählst ja nichts über deinen Hund, da ist es schwierig irgendwas dazu zu sagen. Du willst die Frustrationstoleranz stärken, nur so, oder weil sie Probleme macht? Ich hatte einen Hund, da konntest du so inkonsequent sein wie du wolltest, heute hüh morgen hott, egal, er war trotzdem immer vorbildlich, dann hatte ich eine, die hat dich jede klitzekleine Inkonsequenz monatelang zahlen lassen, einmal den Weg gegangen, den sie wollte und zwei Monate bei JEDER Weggabelung eine 50kg Vollbremse. Das Zutexten des Hundes könnte sie „taub machen“, dass sie deine Worte nur noch als Rauschen wahrnimmt. Es wäre schon gut, wenn sie eine Verknüpfung hat zu dem was du sagst und wenn es „nur“ Aufmerksamkeit ist. Aber Ignorieren ist ja wieder was anderes. Will sie dich denn kontrollieren? Nur weil sie dir nachläuft, heißt es ja nicht, dass sie dich kontrollieren will. Was macht sie, wenn du hinter dir die Tür schließt? Vielleicht machst du mal einen Film mit dem was dich stört oder was du verbessern möchtest. Ansonsten sind Ratschläge eigentlich unsinnig.
Hey, nein ich glaube nicht dass sie mich kontrollieren will. Wenn ich hinter mir die Tür zu mache ist das kein Problem, ganz manchmal ein 2sek. Winseln.

Wenn sie mir nachgeht: Ich glaube sie ist neugierig und mag meine Nähe und manchmal hofft sie was aus der Küche zu bekommen oder meine Aufmerksamkeit.. (ich geb ihr nie was wenn sie mich in d Küche beobachtet, mir folgt .. aber Aufmerksamkeit je nach dem natürlichen schon auch)
Und wegen Frustrationstoleranz: ich will kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie "aushalten" muss, während ich esse zb.wo anders zu ruhen/sein... Grenzen sind sehr wichtig für sie... aber ich will auch Verständnis ihr gegenüber haben..

Das mit dem "Zutexten" /taubmachen nehm ich mir zu Herzen, Danke!!!
 
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Akira
31. Dez. 09:50
Also wenn du sie ansprichst, obwohl sie gerade ruht, dann könnte dir vielleicht helfen, daran zu denken, dass du in dem Moment ihre Ruhe störst. Du sollst ja nicht so tun, als wäre sie nicht da, aber eben auch einfach mal in Frieden lassen ^^ Stell dir vor, dich quatscht ständig jemand an, nur weil du mal guckst oder geatmet hast. Selbst beim liebsten Kompliment, würde dich das doch jedes Mal in einen wacheren Zustand versetzen und dich aus deinen Gedanken reißen.
Danke
 
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Akira
31. Dez. 09:53
Eigentlich haben unsere Hunde ja den Tag über nicht viel anderes zu tun, als uns zu beobachten 😉 Bero liegt mit im Home-Office. Entsprechend sieht der mich quasi den ganzen Tag. Wenn ich ihn jedesmal ansprechen oder -fassen würde, würde ich nichts mehr arbeiten. Es ist wirklich überhaupt nicht unhöflich den Hund zu ignorieren. Was machen denn Hunderudel? Da ist ja auch nicht permanent Action. Man weiß, dass der andere da ist und gut. Wenn du nun aber permanent auf den Hund achtest, dann hat der auch irgendwann diese Erwartung und du irgendwann einen recht nervigen Hund (also ich persönlich finde das nervig, wenn Hund permanent etwas erwartet von mir). Mal so als Beispiel: wenn der Herr hier genug hat geht er hoch. Natürlich liegt er dann am Treppenabsatz und bekommt sehr gut mit, wer von uns Menschen was macht, aber er liegt alleine rum. Da könnte ich ja auch sagen "er mag uns nicht"...nee, der weiß das die Alten ihn schon rufen, wenn's spannend wird. Also Mut zum ignorieren des Hundes. So kann der nämlich auch entspannt rumliegen.
Vielen Dank
 
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Akira
31. Dez. 10:00
Also zu allererst möchte ich dir sagen, dass ich es toll finde, wie selbstreflektiert du bist! Das hilft bei der Arbeit mit Hunden ungemein ;) Ich hatte das am Anfang, als Mojo eingezogen ist, auch. Man ist quasi süchtig nach dem Tierchen. Ich hab mich dann dabei erwischt, wie ich mir Fotos und Videos von ihm anschaue, wenn er gerade schläft 😂 Jedenfalls würde ich dir raten, dich intensiv mit der Hundesprache und Verhaltensweisen auseinander zu setzen. Denn meiner Meinung nach sollte nicht der Hund die Menschensprache lernen sondern der Mensch die Hundesprache. Seitdem ich das so richtig verinnerlicht habe, fällt es mir immer leichter die Dinge aus Hundesicht zu sehen. Und da ist es zum Beispiel überhaupt nicht dramatisch, wenn der Hund mal ignoriert wird. Das, was du beschreibst, sind menschliche Denkweisen. Dein Hund wird dich nicht unhöflich finden, weil du seinen Blick mal nicht erwiderst. ;) Im Gegenteil. Frag dich am besten auch mal, warum guckt sie dich die ganze Zeit an? Ich denke nicht, dass sie es macht, weil sie dich so toll findet und glücklich ist (ist sie bestimmt) sondern weil sie in dem Moment was erwartet. Bei meinem beobachte ich das wenn er mal ein Tag bei "seiner Oma", also meiner Mutter, war. Da kriegt er fürs Glotzen Leckerlis oder einfach generell Aufmerksamkeit. Das versucht er dann direkt bei mir umzusetzen. Wenn ich ihn dann ignoriere, oder noch besser, wegschicke, sind wir nach kurzer Zeit beide wieder entspannter. Zum Thema hinterherlaufen wurde ja auch schon was gesagt. Das würde ich auch konsequent unterbinden (auch wenn's niedlich ist. noch..)! Und immer dran denken, aus Hundesicht ist es eher fair als dramatisch klare Grenzen gesetzt zu bekommen. ;)
Danke! Wie meinst du genau "unterbinden"? Wenn ich zb i d Küche geh, oder wo auch immer.. und sie steht auf um mitzukommen, soll ich drauf bestehen, dass sie dort bleibt? Körperlich grenz ich sie ein, und sie darf manchmal nicht i d Küche ....

Haha, bzgl Hundeoma, wie bei uns ;)
 
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Akira
31. Dez. 10:00
Vielleicht machst du hier bei uns mal mit: https://dogorama.app/de-de/forum/Erziehung_Training/25_gemeinsame_Impulskontrolle_Uebung_Auto_fahren-c1Wia7XGvjAy9ngk80kJ/
Danke
 
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Jochen
2. Jan. 07:10
Nichts anderes hab ich gesagt und genau danach wurde auch gefragt. Deine Korrektur ist dementsprechend obsolet. Und du quatscht deinen Hund alle paar Minten an? Reagierst auf sämtliche Kontaktaufnahmen oder Aufdringlichkeit seinerseits? Beachtest ihn dauernd in irgendeiner Form? Falls nicht, würdest auch du ihn zeitweise ignorieren.
Hallo Joe,
das war nicht als Korrektur gemeint, sondern als Unterstreichung.
Meine Tochter hat letztens gemeint, Gottseidank hast du keinen Bordercollie, der würde bei dir hochspulen bis zum Gehtnichtmehr.
Wichtig ist beim Ignorieren zu berücksichtigen:
-Ignorieren ist eine Strafe
-Durch Ignorieren kannst du nur erlerntes Verhalten korrigieren
-Beim Ignorieren weiß der Hund nicht, was er falsch gemacht hat und wie es richtig wäre

Warum sollte ich meinen Angsthund strafen, wenn er Kontakt mit mir aufnehmen will? Dann freue ich mich und gehe auf ihn ein. Und wenn er durch meine Ansprache Aufmerksam auf mich ist, freue ich mich auch.

Die Hundewelt ist groß und vielschichtig.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Jan. 08:53
Hallo Joe, das war nicht als Korrektur gemeint, sondern als Unterstreichung. Meine Tochter hat letztens gemeint, Gottseidank hast du keinen Bordercollie, der würde bei dir hochspulen bis zum Gehtnichtmehr. Wichtig ist beim Ignorieren zu berücksichtigen: -Ignorieren ist eine Strafe -Durch Ignorieren kannst du nur erlerntes Verhalten korrigieren -Beim Ignorieren weiß der Hund nicht, was er falsch gemacht hat und wie es richtig wäre Warum sollte ich meinen Angsthund strafen, wenn er Kontakt mit mir aufnehmen will? Dann freue ich mich und gehe auf ihn ein. Und wenn er durch meine Ansprache Aufmerksam auf mich ist, freue ich mich auch. Die Hundewelt ist groß und vielschichtig.
Oki, das hatte ich dann missverstanden.

Ich glaub nicht, dass Ignorieren grundsätzlich als Strafe interpretiert werden kann. Es kann in entsprechenden Situationen sicher auch als solche empfunden werden, kann aber durchaus auch einfach im Spektrum beiderseitiger neutraler Kommunikationspausen oder der gerechtfertigten Kommunikation eines "jetzt bitte nicht" liegen.
Es gehört einfach zu einem gesunden Miteinander dazu, weil bei ständiger aktiver Aufmerksamkeit ja keine Ruhephasen möglich sind.