OK. Das liest sich noch nach sehr viel Stress auf beiden Seiten.
Und wie Birgit schreibt, auch nach nicht idealen Ansätzen. Bitte. Mit diesem Hund keinesfalls auf eine Hundewiese. Der Schuss geht nach hinten los. Hier sind kontrollierte Kontakte mit souveränen Hunden wichtig. Keine Zufallsbegegnungen, die am Ende zu Stress und neuen konflikten führen.
Wenn ihr nach fast 20 Einzelstunden die Hausaufgabe bekommt "Sitz" und "Platz" zu üben, macht der Trainer keinen oder keinen guten Job.
Dieser Hund braucht einen ruhigen, souveränen Hundeführer der mit Liebe und Geduld anleitet. Ihr habt, wenn es beim üben noch nicht besser ist, keine Fortschritte gemacht in Eurer gemeinsamen Entwicklung. Geh doch mit dem Kopf mal raus aus der "Dressurnummer" und rein in den Kontakt und das Bedürfnis. Dein Hund möchte gefallen und er ist unsicher. Heißt, was er braucht ist das lernen von Vertrauen. Von Abgeben, von gemeinsam Ruhen, von geschützt sein. Gleichzeitig braucht sie Aufgaben die sie gut meistern kann um über Lob und Freude Selbstbewußtsein zu generieren.
Was erlebt ihr gemeinsam? Wo habt ihr Spaß und Freude und Neugier und gemeinsames Erleben?
Du schreibst die schnuppert nicht.
Dann bring es ihr bei. Untersuche intensiv ein Stelle am Boden und wenn sie kommt und schaut was da ist, findet ihr ein tolles Leckerli gemeinsam. Lass sie im Garten Futter suchen und mach mit und freu Dich wenn sie was findet. So kannst du langsam auch ein warten installieren. (Später). Mach Sachen die Euch Spaß machen ...finde einen Zugang. Ohne dass Du Dich wirklich auf diesen Hund einlässt, wirst Du nicht vorankommen. Einlassen bedeutet sie dort abzuholen wo sie ist und nicht mit einem Ziel an die Sache ran zu gehen. Ziel ist erst mal gegenseitiges Vertrauen und miteinander Spaß und Freude zu finden. Wenn Du das schaffst, kannst Du anfangen über Training nachzudenken.
Lerne mehr über Körpersprache. Die vom Hund und Deine eigene.
Schau wie Du sie so reduziert wie möglich körpersprachlich regulieren kannst. Sprich immer leise und ruhig. Atme aus bevor du etwas mit ihr startest. Achte auf eigene innere Ruhe bevor Du mit ihr etwas startest.
Du hast Dich für diesen Hund und damit eine große Aufgabe entschieden. Wenn Du statt in einer Erwartungshaltung mit ihr arbeiten zu wollen jetzt Dein Herz öffnest für das Bedürfnis dieses Hundes, werdet ihr beide daran wachsen können.
Drück den Reset Knopf. Fang nochmal von vorne an und such Dir am besten einen anderen Trainer. Lerne vom Hund was möglich ist. Lerne am Hund Dich zu regulieren. Lerne mit Hund wie man gemeinsam etwas meistert. Lass Dich darauf ein. Dann ist es die schönste Aufgabe überhaupt und mit dieser Einstellung kannst Du dann bei diesem Hund alles bewegen.
Viel Erfolg Euch und gute Unterstützung und hilfreiche Impulse auf Eurem Weg.
Oh Christina, dein Text ist so, so schön geschrieben und unglaublich wichtig :)
Er sollte mindestens hundert Mal gelesen werden, um ihn zu verinnerlichen.