Vielen lieben Dank. Die Erziehung hat sich sehr verändert und das aus meiner Sicht nicht immer unbedingt zum positiven für die Entwicklung von Kindern und von Hunden. Ich habe drei Kinder im Alter von 8, 14 und16 Jahren. Schon in diesem kurzen Zeitraum hat sich sehr viel getan (auch in den Schulen) und es vergeht kaum ein Tag an denen ich keine Geschichten höre wo ich mir echt an den Kopf packe und den Sinn dahinter suche. Der Druck der auf viele Eltern und Kindern bzw Hundehalter und Hunde lastet ist enorm. Mich wundert es ehrlich gesagt das es im TV noch keine reinen Erziehungssender gibt. Wenn man sich mal die Titel von Kinder- und von Hunderatgebern anschaut stellt man sehr schnell fest wie sehr die sich ähneln (auch inhaltlich). Ich finde das sehr erschreckend.
Liebe Katrin,
eine Mutter von drei Kindern ist eine absolute Expertin. Der werde ich selbstverständlich nix sagen.
Ich kann immer nur aus der schulischen Praxis sprechen. Und dort erlebe ich seit 30 Jahren, dass Pädagogik und Erziehung sehr ideologisch und dogmatisch betrieben wird. Die jungen Kollegen sind sehr unter Druck, weil das Korsett der korrekten Pädagogik und Erziehung sehr eng geschnürt ist. Und wehe, die jungen Kollegen stellen die heutige Lehrmeinung in Frage. Dann haben sie nichts zu lachen und fallen schlimmstenfalls sogar durch die 2. Staatsprüfung durch.
So'n oller Sack wie ich darf natürlich alle heretischen und gotteslästerlichen Fragen stellen: Wie kommt's, dass wir nach den damaligen Erziehungsmaßstäben groß und lebenstüchtig geworden und nicht Barbaren und / oder Psychos geworden sind?
Dann erlebe ich, dass die jungen Kollegen, aber auch Eltern eher die Rolle der Kumpels ihrer Kinder einnehmen wollen als Wegweiser. Ich oller Sack, Lichtjahre von den Jungen entfernt, kann diese Rolle leichter übernehmen. An mir können sie sich reiben und abarbeiten. Und ich stelle auch nicht den Anspruch, dass ich von allen geliebt werden.Mir reicht es, wenn sie mir mit Respekt begegnen.
Und wenn ich den jungen Kollegen sage, dass die Pädagogik von heute in 15, 20 Jahren genauso veraltet und no-go sein wird wie die Pädagogik aus der Zeit, als ich Junglehrer war, dann nehmen sie diesen Hinweis achselzuckend hin, aber natürlich bleiben sie Kinder ihrer Zeit und Generation.
Ich ermutige sie trotzdem, jenseits der ideologischen Festschreibungen ihrem gesunden Menschenverstand und ihrer Intuition zu folgen.
Und bei Hundis finde ich so manche starre Regel auch sinnlos und schlichtweg blöd. Als Anfänger habe ich natürlich nichts zu sagen. Aber Anfänger sein bedeutet ja nicht, dass ich blöd sein muss.
Schönen Abend noch!