Bei Pferden ist alles noch viel gefährlicher, da sie so mächtig sind.
Nehmen wir ein Beispiel über das viel diskutiert wird.
Rütter die Unvermittelbaren.
Ein Hund mit enormer Futteragression, wird korrigiert durch die Wasserflasche. Er bekommt eine deutliche Konsequenz auf seine Beissattacke. Natürlich von Fachleuten. Was sagst du?
Habe auch solchen.
Ich würde erstmal versuchen die Ursache zu finden und danach entscheiden wie ich weiter vorgehe. Wasserflasche wäre nicht meine Wahl.
Beispiel mein verrückter Bilbo
Futteragression aufgrund negativer Erfahrungen beim vorherigen Halter. Nachbarshunde kamen über den Zaun, klauten sein Futter. Das passierte in einem Alter zwischen 8 Wochen bis 6 Monate. Mit 7 Monaten kam er zu uns.
Er ging auf alles los was sich im Umkreis von 5-10 Metern seinem Futter näherte. Er versuchte die anderen anzugreifen um an deren Futter ran zu kommen.
Meine Taktik
Erstmal in getrennten Räumen füttern, den Hund ankommen lassen, Bindungen und Vertrauen zwischen allen Beteiligten aufbauen.
Dann:
In getrennten Räumen und mit Abstand füttern, mit Barriere, die seine Attacken bremsen, ich in der Mitte, aber so, dass er die anderen beobachten kann. Die fressen direkt nebeneinander, wenn einer fertig ist geht der. Lernen durch Beobachten.
Er entspannte sich, Barriere wurde entfernt, ich immer noch in der Mitte. Bis dahin hatten wir an der Körpersprache gearbeitet, da konnte er nämlich gar nix mit anfangen. Mich ihm in den Weg stellen, blocken, kannte er bis dahin also und wusste es heißt „ Stopp, nicht weiter“.
Ziel war ihm zu zeigen, dass ihm nichts geklaut wird und er nix klauen braucht.
Das erste was aufhörte war sein Bedürfnis den anderen das Futter weg zunehmen. Ich brauchte nicht mehr blocken, saß gemütlich auf dem Küchenstuhl.
Je mehr er Vertrauen fasste und entspannte, je mehr wurden die Näpfe angenähert. Je mehr er kapierte, dass die anderen ihm nix klauen, je mehr verringerte sich der Abstand in dem er das Bedürfnis hatte die anderen zu vertreiben. Der Bogen, den die anderen um ihn schlagen mussten wurde immer kleiner.
Heute teilen sich Bilbo und Kola einen Napfständer und der als erstes fertig ist, also Kola, geht einfach hinter Bilbo vorbei, verlässt die Küche, geht pinkeln oder was auch immer. Alle entspannt und lustig drauf.
Ohne Wasserflasche und sogar ohne Körperkontakt. Ziel erreicht.
Hund mit anderer Ursache hätte vermutlich eine andere Taktik zur Folge. Im Grunde habe ich aber nur sein Bedürfnis nach Sicherheit befriedigt und dafür gesorgt, dass er die anderen beobachten und dadurch bestimmtes lernen kann.
Das ganze hat vielleicht wenn es hoch kommt 4 Wochen gedauert. Ich glaube aber das war weniger. Dennoch war die Zeit gut investiert.
Wenn z.B. ein Leckerlie runter fällt wird sich nicht drauf gestürzt was Zoff auslösen könnte. So war das Anfangs nämlich.
Die warten, gucken mich an im Vertrauen, dass ich das ganze regel. Ich weise entweder einem das Teil zu und der andere bekommt ein anderes oder ich hebe es auf.
Ich verteile auch gerne getrocknete Fische zum suchen im Garten. Jeder hat seinen Bereich. Jeder sucht in seinem Bereich. Die Bereiche grenzen direkt aneinander.
Mein Mann hätte anfangs nicht gedacht, dass sowas mit Bilbo überhaupt möglich wäre…. ich auch nicht.