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Shannen
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Anzahl der Antworten 15
zuletzt 31. Juli

Aus-Kommando beibringen

Hey Vierbeinfreunde! Ich versuche mich derzeit an der Erziehung meiner 10 Wochen alten Huskydame. Zuhause bringe ich ihr schon das Kommando „Aus“ bei aber zum Üben hat sie immer ihr Spielzeug, das ich dann gegen ein Leckerli eintausche. Macht sie immer ganz brav mit. Aber nun eine Frage an euch: Wie führe ich das ganze draußen fort? Das mit dem Tausch ist ja schön und gut aber wenn sie draußen etwas findet, was sie nicht unbedingt fressen sollte wie Zigarettenstummel oder Müll, kann ich ja nicht ewig mit dem Tauschangebot neben ihr sitzen und warten ob sie es annimmt oder doch den Müll lieber frisst… und wenn ich sie festhalte und den Müll aus dem Maul nehme verbinde ich das Kommando für sie ja wieder mit etwas negativem, weil ich ja ihr momentanes Spielzeug einfach so wegnehme. Und sie direkt vom Müll weglocken bevor sie es überhaupt hat kann man sowieso vergessen, da man draußen ja leider viel zu viel davon findet… Habt ihr irgendeinen hilfreichen Tipp für mich? Vielen Dank!
 
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Dogorama-Mitglied
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29. Juli 10:13
Das „Aus“ über eine Tauschgeschäft zu etablieren kann zwei Probleme mit sich führen: 1. Niemand hat immer ein höherwertigeres Leckerlie dabei, als das was der Hund so alles findet… kein Hund tauscht den leckeren Fleischwurst Giftköder gegen ein normales Leckerlie 2. Manche Hunde lernen so, dass sie immer, wenn sie was ins Maul nehmen, es fallen lassen dürfen und dann eine Belohnung bekommen. Dann läuft euer Hund nur noch in der Gegend rum und sucht Sachen zum ins Maul nehmen Der Ansatz unserer Hundeschule ist daher über soziale Zuwendung und Spiel. Konkret funktioniert der Aufbau so: 1. Mit dem Hund mit einem Spielzeug Zerrspiele machen. Dann stehen bleiben, den Arm mit dem Spielzeug hängen lassen und den Hund nicht anschauen 2. Das Spiel wird für den Hund so weniger interessant und lässt nach etwas Zeit das Spielzeug los 3. Wenn der Hund das Spielzeug loslässt wird verbal belohnt und weitergespielt -> Der Hund lernt, dass er einen Vorteil hat, wenn er das Spielzeug loslässt. Wenn dieses Prinzip etabliert ist, kann in dem Moment in dem der Hund das Spielzeug loslässt „Aus“ gesagt werden und das so verknüpfen. Dann kann das ganze umgedreht werden, also erst „Aus“, Hund lässt Spielzeug los und dann weiter spielen 🙈
 
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Andrea
29. Juli 09:30
Wenn wir draußen unterwegs sind, habe ich immer Leckerli in der Hosentasche. Eben für genau solche Fälle, hat er was im Mund, dann tausche ich es gegen das Leckerli. Leckerli auch für den Rückruf und auch zur Ablenkung bei gewissen Begegnungen. (Dann halte ich ihm das Leckerli hin und führe ihn vorbei, dann kriegt er es)
 
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Christina
29. Juli 09:31
Wir haben das selbe Problem, die meisten Sachen tauscht unser Hund ohne Probleme gegen leckerchen aber einige Dinge gibt sie partout nicht her. Selbst wenn ich ihr dann ins Maul greifen will wird es schwierig weil sie es dann oft einfach schnell runterschluckt
 
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Susanne
29. Juli 09:43
Wir haben da von Anfang an differenziert. Beutetausch als Ausgangsbasis für "Aus". Und beim Müll aufnehmen eine Art klingendes Nein, also "emem" und nicht das Wort. Aus kommt jetzt nur noch bei Übungen mit Gegenständen wie Ball Frisbee oder Stock zum Einsatz.
 
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Linda
29. Juli 09:43
Ich setze schon beim Schnüffeln/Interesse am Objekt draußen an. Schnüffeln an ungewünschten Objekten kriegt ein Abbruchsignal + körperliches Beanspruchen (drüber stellen). Denn dieses Objekt gehört mir und nicht dem Welpen. Sollte Hund etwas vor mir sehen/finden oder schneller sein, dann wird es ohne Kommentar aus der Schnauze entfernt. Ich bin da auch nicht zimperlich und im Zweifel mit den Fingern im Hundehals. Da geht Sicherheit vor. Kommentarlos, damit ich mir kein Kommando verbrenne. Um das Training nach draußen zu bringen und zu generalisieren, denn ja Hunde lernen auch ortsbezogen, nimm das Spielzeug mit raus, variiere das Objekt der Begierde (Spielzeug, Futter, etc). Achte darauf, dass dein Tauschobjekt hochwertiger ist als das Objekt der Begierde. Zigarettenstummel lassen sich vielleicht noch gegen einen Brocken Trockenfutter eintauschen lassen. Aber wenn da auf dem Weg ein Stück Wiener liegt, muss ich schon den Stinkekäse anbieten um Interesse zu wecken. Und wenn das alles klappt, dann würde ich anfangen das Kommando auch draußen einzufordern, wenn sie was im Maul hat.
 
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Shannen
29. Juli 09:55
Wir haben da von Anfang an differenziert. Beutetausch als Ausgangsbasis für "Aus". Und beim Müll aufnehmen eine Art klingendes Nein, also "emem" und nicht das Wort. Aus kommt jetzt nur noch bei Übungen mit Gegenständen wie Ball Frisbee oder Stock zum Einsatz.
Das hört sich schonmal echt gut an🤔 glaube so geht es besser
 
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Dogorama-Mitglied
29. Juli 10:13
Das „Aus“ über eine Tauschgeschäft zu etablieren kann zwei Probleme mit sich führen: 1. Niemand hat immer ein höherwertigeres Leckerlie dabei, als das was der Hund so alles findet… kein Hund tauscht den leckeren Fleischwurst Giftköder gegen ein normales Leckerlie 2. Manche Hunde lernen so, dass sie immer, wenn sie was ins Maul nehmen, es fallen lassen dürfen und dann eine Belohnung bekommen. Dann läuft euer Hund nur noch in der Gegend rum und sucht Sachen zum ins Maul nehmen Der Ansatz unserer Hundeschule ist daher über soziale Zuwendung und Spiel. Konkret funktioniert der Aufbau so: 1. Mit dem Hund mit einem Spielzeug Zerrspiele machen. Dann stehen bleiben, den Arm mit dem Spielzeug hängen lassen und den Hund nicht anschauen 2. Das Spiel wird für den Hund so weniger interessant und lässt nach etwas Zeit das Spielzeug los 3. Wenn der Hund das Spielzeug loslässt wird verbal belohnt und weitergespielt -> Der Hund lernt, dass er einen Vorteil hat, wenn er das Spielzeug loslässt. Wenn dieses Prinzip etabliert ist, kann in dem Moment in dem der Hund das Spielzeug loslässt „Aus“ gesagt werden und das so verknüpfen. Dann kann das ganze umgedreht werden, also erst „Aus“, Hund lässt Spielzeug los und dann weiter spielen 🙈
 
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Christina
29. Juli 11:46
Das „Aus“ über eine Tauschgeschäft zu etablieren kann zwei Probleme mit sich führen: 1. Niemand hat immer ein höherwertigeres Leckerlie dabei, als das was der Hund so alles findet… kein Hund tauscht den leckeren Fleischwurst Giftköder gegen ein normales Leckerlie 2. Manche Hunde lernen so, dass sie immer, wenn sie was ins Maul nehmen, es fallen lassen dürfen und dann eine Belohnung bekommen. Dann läuft euer Hund nur noch in der Gegend rum und sucht Sachen zum ins Maul nehmen Der Ansatz unserer Hundeschule ist daher über soziale Zuwendung und Spiel. Konkret funktioniert der Aufbau so: 1. Mit dem Hund mit einem Spielzeug Zerrspiele machen. Dann stehen bleiben, den Arm mit dem Spielzeug hängen lassen und den Hund nicht anschauen 2. Das Spiel wird für den Hund so weniger interessant und lässt nach etwas Zeit das Spielzeug los 3. Wenn der Hund das Spielzeug loslässt wird verbal belohnt und weitergespielt -> Der Hund lernt, dass er einen Vorteil hat, wenn er das Spielzeug loslässt. Wenn dieses Prinzip etabliert ist, kann in dem Moment in dem der Hund das Spielzeug loslässt „Aus“ gesagt werden und das so verknüpfen. Dann kann das ganze umgedreht werden, also erst „Aus“, Hund lässt Spielzeug los und dann weiter spielen 🙈
Die Probleme, die du aufzeigst sehe ich bei uns auch. Das mit der sozialen Zuwendung wäre einen Versuch wert, wobei unser Hund auch gar nicht so gerne mit Spielzeug spielt 🙈
 
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Ines
29. Juli 11:54
Hallo, wir haben das Kommando PFUI für alle Dinge die Elsa erst gar nicht in den Mund nehmen soll. Ist auch ganz praktisch für den Hundeführerschein da müssen sie ja an so manch leckeren Sachen vorbei gehen 🫣.
 
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Sandra
29. Juli 15:14
Aus ist Aus. Funktioniert mit Allem, nein er ist nicht "enttäuscht."
 
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Dogorama-Mitglied
29. Juli 17:42
Der Trick hinter dem Tauschen ist der dass das Tauschen "nur" der erste Schritt vom Aufbau ist. Also so wie man bei Sitz aufbauen den Hund zuerst mit einem Leckerli in die richtige Position lockt zum belohnen und anschliessend das Locken immer weiter abbaut muss beim Aus das Locken, also das zeigen vom Tauschgegenstand, wieder abgebaut werden. Entsprechend hätten wir beim Aufbau vom Aus über dad Tauschen folgende Schritte. 1. Hund hat etwas im Maul, Tauschgegenstand wird unter die Nase gehalten, Hund lässt das was er hat fallen und wird ausgiebig belohnt und bekommt den Tauschgegenstand. -> Hund lernt die Handlung loslassen. 2. Gleich wie 1., nur das jetzt sobald der Kiefer sich zu öffnen beginnt das Kommando (Aus) kommt. -> Handlung wird mit Kommando verknüpft. 3. Das Kommando kommt nun etwas früher, also kurz bevor der Tauschgegenstand vor der Nase ankommt. -> das kommando kommt nach 2-3 erfolgreichen Wiederholungen immer einen kurzen augenblicklich früher, bis das Kommando erfolgt bevor der Tauschgegenstand nach vorne kommt (Wechsel vom Locken zum Belohnen). 4. Generalisieren, das heisst die Punkte 1-3 in verschiedenen Umgebungen wiederholen. 5. Kommando Aus ab nun immer sagen bevor der Tauschgegenstand kommt. Aber Achtung, die Verknüpfungszeit zwischen Handlung und Belohnung ist nur 1 - 1,5 Sekunden innerhalb dieser Zeit muss die Belohnung kommen. 6. Mit verschiedenen Gegebstände üben, Belohnung muss immer gleichwertig oder besser als das sein was der Hund hat. 7. Belohnung variieren. Immer wild durcheinander verschiedene Belohnungen nutzen (verschiedene Leckerlis, Spielzeug, sozalspiel mit dir, der Fallen gelassene Gegenstand wieder nehmen, verbales lob usw) . Der Hund darf vor der Belohnung nicht wissen mit was er belohnt wird. 8. Intermittierrend Belohnen. Neben verschiedenen Belohnungen kann es nun auch vorkommen das mal gar nicht belohnt wird. Jeder der Schritte sollte mehrere Male wiederholt werden, aber nur in kurzen sequenzen. Also am besten jeden Schritt 1-2 Tage lang täglich 3-4 mal üben und die Übung so 3-5 mal wiederholen. Zum nächsten Schritt kann man aber grundsätzlich erst übergehen wenn der vorherige 2-3 mal hintereinander gut geklappt hat.