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Katharina
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zuletzt 29. Jan.

Aufbau Medical Training

Hallo, ich bin auf den Begriff Medical Training gestoßen und wollte mal fragen, wie ihr damit angefangen bzw. es aufgebaut habt. 😊 Grundsätzlich hat Charlie kein Problem damit angefasst zu werden, aber Zähne putzen, Ohren reinigen, etc. findet er nicht so berauschend und ergreift dann gerne eher die Flucht 😅 Ich würde daher gerne damit starten um es für uns beide so angenehm wie möglich zu gestalten. Für Tipps bin ich sehr dankbar. Liebe Grüße
 
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Nadine
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28. Jan. 08:00
Schau mal nach dem Begriff Kooperationssignal. Darüber haben wir recht viel aufgebaut. Wir nutzen größtenteils ein Kinntarget - je nachdem meine Hand oder einen Waschlappen, wenn ich beide Hände brauche. So lange der Hund den Kopf ablegt, darf ich an ihm rumfummeln - hebt er ihn, höre ich auf und er bekommt pause. Auch wichtig, wenn er überhaupt keine Lust mehr hat, dann hören wir auch auf. Es soll ja auf Kooperation setzen und nicht auf zwang.
Beim Zähne putzen ist das Kinntarget unpraktisch, da nutzen wir eine Kombination aus Kinntarget und Nasenrückentarget. Er bedeutet mir, dass er bereit ist, indem er das Kinn ablegt, dann halte ich meine Hand knapp über seine Nase und er hebt die Schnauze dran. So kann ich die Lefzen mit der gleichen Hand hochziehen und mit der anderen Hand putzen. Bewegt er den Nasenrücken weg, höre ich auf.

Für manche Dinge wie Krallen schneiden funktioniert für uns das Kinntarget nicht, weil er sich in der Haltung unwohl fühlt, in die ich die Pfoten dann bringen müsste. Da lass ich ihn auf den Rand vom Sofa setzen, setz mich davor und lass mir Pfötchen geben. Manchmal braucht er da ein wenig, bis er dazu bereit ist, aber das ist gar kein Problem. Auch wegziehen ist kein Problem, weil ich zu 99% schleife und nur im notfall schneide, da kann also nichts bei passieren und ich halte die Pfote nicht fest.
So fummeln wir uns mittlerweile ganz gut durch. Vor dem Training mochte er es überhaupt nicht, an Pfoten angefasst zu werden oder wenn irgendwas außerhalb seines Sichtfeldes an ihm gemacht wird.

Alternativ gibt es auch das "Bucket Game", das kannst du dir auch mal anschauen. Kommt auf den Hund an und was er lieber von selbst anbietet, welcher konkrete Ansatz am Besten klappt.
 
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Sophie
28. Jan. 07:52
Wir haben unsere an allem schnuppern lassen.
Sind dann jeweils was wir sauber machen wollten oder anschauen wollten dran gegangen und haben sie gelobt.
Bis wir dann geputzt oder ausgewischt haben.
Mittlerweile weiß sie, wenn ich sage hübsche Mädchen machen und meine schminkschleife die mittlerweile ihre ist raus hole, das sie dann einmal Beauty Programm komplett bekommt.
 
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Nadine
28. Jan. 08:00
Schau mal nach dem Begriff Kooperationssignal. Darüber haben wir recht viel aufgebaut. Wir nutzen größtenteils ein Kinntarget - je nachdem meine Hand oder einen Waschlappen, wenn ich beide Hände brauche. So lange der Hund den Kopf ablegt, darf ich an ihm rumfummeln - hebt er ihn, höre ich auf und er bekommt pause. Auch wichtig, wenn er überhaupt keine Lust mehr hat, dann hören wir auch auf. Es soll ja auf Kooperation setzen und nicht auf zwang.
Beim Zähne putzen ist das Kinntarget unpraktisch, da nutzen wir eine Kombination aus Kinntarget und Nasenrückentarget. Er bedeutet mir, dass er bereit ist, indem er das Kinn ablegt, dann halte ich meine Hand knapp über seine Nase und er hebt die Schnauze dran. So kann ich die Lefzen mit der gleichen Hand hochziehen und mit der anderen Hand putzen. Bewegt er den Nasenrücken weg, höre ich auf.

Für manche Dinge wie Krallen schneiden funktioniert für uns das Kinntarget nicht, weil er sich in der Haltung unwohl fühlt, in die ich die Pfoten dann bringen müsste. Da lass ich ihn auf den Rand vom Sofa setzen, setz mich davor und lass mir Pfötchen geben. Manchmal braucht er da ein wenig, bis er dazu bereit ist, aber das ist gar kein Problem. Auch wegziehen ist kein Problem, weil ich zu 99% schleife und nur im notfall schneide, da kann also nichts bei passieren und ich halte die Pfote nicht fest.
So fummeln wir uns mittlerweile ganz gut durch. Vor dem Training mochte er es überhaupt nicht, an Pfoten angefasst zu werden oder wenn irgendwas außerhalb seines Sichtfeldes an ihm gemacht wird.

Alternativ gibt es auch das "Bucket Game", das kannst du dir auch mal anschauen. Kommt auf den Hund an und was er lieber von selbst anbietet, welcher konkrete Ansatz am Besten klappt.
 
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Sonja
28. Jan. 08:17
Minou hatte vor allem Angst und fing auch an zu schreien, wenn sie nur Kamm und Schere sah, Ohren und Zähne reinigen war sie starr vor Angst.
Wir haben alles spielerisch angefangen und mit kuscheln, Lob und Leckerli belohnt.
Es kann auch mal Tage geben, an denen ein Zahn oder ein Ohr nicht gereinigt werden, das wird später (notfalls am nächsten Tag ?) nachgeholt.
Wichtig ist, keinen Druck aufzubauen.
 
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Annette
28. Jan. 08:25
Ich finde es wichtig, alle Trainings in winzige Abschnitte zu teilen, so dass man sein Tier nicht überfordert.
Es mit einem Target zu machen wie Nadine beschrieben hat, hört sich für mich super an.
Für Tierarzt-Besuche muss vermutlich erstmal Autofahren „sitzen“. Das auch langsam aufbauen!
Beim ersten Mal Tierarzt nix „fieses“ machen, nur anschauen und evtl. abhören lassen. Besser noch nur mal in die Praxis gehen, Leckerli geben und wieder gehen.
Maulkorb-Training auch früh anfangen, damit das Nix besonderes oder gar böses ist.
Insgesamt finde ich es super wichtig, dass alle Tiere möglichst viel kennen, können und nicht schlimm finden.
(Sagt die, deren Katze beim Tierarzt immer zur Furie mutierte und alles biß, was in Reichweite kam… trotz der langsamen Gewöhnung, aber das war dann leider schlechten Erfahrungen einige Monate später geschuldet, einem schweren Sturz mit Becken-und Rippenbrüchen, Lungenriß)
 
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Sonja
28. Jan. 08:30
Ich finde es wichtig, alle Trainings in winzige Abschnitte zu teilen, so dass man sein Tier nicht überfordert. Es mit einem Target zu machen wie Nadine beschrieben hat, hört sich für mich super an. Für Tierarzt-Besuche muss vermutlich erstmal Autofahren „sitzen“. Das auch langsam aufbauen! Beim ersten Mal Tierarzt nix „fieses“ machen, nur anschauen und evtl. abhören lassen. Besser noch nur mal in die Praxis gehen, Leckerli geben und wieder gehen. Maulkorb-Training auch früh anfangen, damit das Nix besonderes oder gar böses ist. Insgesamt finde ich es super wichtig, dass alle Tiere möglichst viel kennen, können und nicht schlimm finden. (Sagt die, deren Katze beim Tierarzt immer zur Furie mutierte und alles biß, was in Reichweite kam… trotz der langsamen Gewöhnung, aber das war dann leider schlechten Erfahrungen einige Monate später geschuldet, einem schweren Sturz mit Becken-und Rippenbrüchen, Lungenriß)
Bei unserem TA ist es auch kein Problem, einfach nur "Hallo" sagen, auf die Waage gehen, kurz ins Wartezimmer setzen (wenn nicht zu voll) und wieder gehen.
Alleine dadurch ist nicht alles so fremd wenn man da hin muss
 
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Nadine
28. Jan. 09:09
Beispiel aus dem letzten Sommer. Wir schneiden hier die Augen frei, mit Kooperationssignal.

Die Schere am Körper fand wayne immer extrem gruselig und im Gesicht anfassen war auch blöd. Jetzt lässt er es super zu, nur beim Geräusch vom schneiden selbst hebt er den Kopf. Aber das ist ja auch völlig ok und er ist schnell wieder bereit für den nächsten Durchgang 😊
Aber man merkt, wie am Ende die Lust nachlässt. Wäre ich da nicht eh fertig gewesen, hätte ich an dem Punkt Pause gemacht.
 
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Katharina
29. Jan. 07:08
Lieben Dank für die Tipps! ☺️