Da mein Thema dazu rigoros gekillt wurde, nochmal mein Beitrag zu der Sache hier (wer Fragen nach Trainern hat oder so, von denen er nicht weiß ob er sie hier stellen kann, kann mir auch ne PN schicken)
Assistenzhunde, was sind das?
Ein Assistenzhund (AH), ist ein Hund, der so ausgesucht und ausgebildet wird, dass er in der Lage ist, einen Menschen mit Behinderung zu unterstützen.
Dabei unterscheidet man zwischen physischen und psychischen Behinderungen. Die bekannteste Art des AHs ist der Blindenführhund, Rollstuhlbegleithund oder Mobilitätshund. Zu den psychiatrischen AHs zählen bspw. der Autismusbegleithund oder PTBS-Assistenzhunde.
Die Ausbildung dauert bis zu drei Jahre und kann durch Eigen-, Dual-, oder Fremdausbildung erfolgen. Abschließend wird eine uneinheitliche Prüfung abgenommen.
Je nach Ausbildungsform kostet die Anschaffung und vollständige Ausbildung eines AHs bis zu 45.000€. Von der Krankenkassen (teil-)bezahlt wird dabei jedoch ausschließlich der Blindenführhund, in seltenen Fällen Epilepsiewarn- oder Rollstuhlbegleithunde.
Grundsätzlich erlernt ein AH im Zuge seiner Ausbildung mindesten drei Aufgaben, die er für seinen Besitzer erfüllen soll. Diese Aufgaben sind entweder Einsatzspezifisch, bspw. das Finden einer Ampel als Blindenführhund, oder das Anzeigen niedrigen Blutzuckers bei Diabetikern, oder individuell, z.B. das Bringen von Notfallmedikamenten oder Anzeigen eines Krampfanfalls.
Ein Assistenzhund ist in den meisten Fällen lebenswichtig für seinen Halter. Ohne den Hund verliert der Besitzer womöglich die Orientierung, kann schwer stürzen oder einen lebensbedrohlichen Anfall erleiden. Daher haben AHs die sogenannte Duldungspflicht und ein Zutrittsrecht zu allen Einrichtungen und Gebäuden, die Menschen mit Straßenschuhen betreten dürfen. Das inkludiert Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Kinos uvm. Die Hunde erfahren eine sehr strenge und fordernde Ausbildung, sodass sie sämtliche Reize ignorieren können und bspw. niemals an die Regale in Geschäften gehen.
AHs sind meistens als solche gekennzeichnet, müssen dies aber nicht sein.
Aufgrund ihrer extrem wichtigen Aufgaben ist es unbedingt von Nöten, dass man diese Hunde unter keinen Umständen ablenkt. Lasst eure Hunde oder Kinder niemals zu AHs. Füttern, Streicheln, Anstarren oder Locken des Hundes ist jederzeit zu unterlassen, denn wenn der Hund erfolgreich abgelenkt wird, könnte er einen Anfall übersehen und der Besitzer möglicherweise auf der nächsten Straße plötzlich zusammenbrechen. Vor allem bei AHs in Ausbildung kann ein solcher Zwischenfall das Aus für die Ausbildung bedeuten. Das kann den Halter viel Geld, seinen Hund oder sogar sein Leben kosten. Bitte seid daher besonders rücksichtsvoll bei Assistenzhunden in Ausbildung. Hunde, auch mit so strenger Ausbildung, machen Fehler. Gebt dem Team etwas mehr Platz und etwas mehr Zeit, denn bedenkt, wer einen AH zur Seite hat, der hat auch eine, oft nicht sichtbare, (Schwer-)Behinderung.