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Nadine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 200
zuletzt 4. Apr.

Allheilmittel Deckentraining

Immer wieder lese ich hier im Forum das Deckentraining. Bei allem soll es helfen, ob der Hund unruhig ist, an der Leine zieht oder Besucher anbellt. Aber tut es das wirklich? Und warum? Wie baue ich ein Deckentraining eigentlich richtig auf? Und wann und wie lange muss der Hund bei euch auf seinem Platz liegen? Dazu liest man die verschiedensten Ansätze. Mal wird der Platz mit Leckerli schmackhaft gemacht, andere arbeiten mit körper(sprach)lichem Begrenzen, andere leinen den Hund an seinem Platz an oder schließen die Box. Für mich klingen zumindest die letzten zwei Ansätze wenig sinnvoll und der Mensch macht es sich meiner Meinung nach nur einfach, auf Kosten des Hundes. Klar, der Hund gibt Ruhe, aber verknüpft er den Ort dann wirklich positiv? Oder hat er einfach nur aufgegeben, aber tatsächlich ist es für ihn ein weiterer Stressfaktor, sodass es Probleme befeuert statt sie zu lösen? In meinen Augen wird das Deckentraining aktuell viel zu inflationär genutzt und Schema F auf jeden Hund gepresst, ohne zu schauen, ob es passt. Wayne und auch meine Pflege-und Betreuungshunde mussten nie längere Zeit auf einem zugewiesenen Platz liegen. Wayne kennt zwar das Deckenkommando, aber länger als 5 Minuten musste er da noch nie bleiben. Und das auch nur höchstens 1x im Monat, wenn ich irgendetwas umräume oder mit etwas hantiere, das für ihn gefährlich wird. Zur Ruhe finden hat bei uns auch ohne Deckentraining geklappt. Wir haben uns gemeinsam hingelegt, gekuschelt, ich habe selbst Ruhe vorgelebt. Die erste Zeit mit dauer-gestresstem Hibbelhund war anstrengend, aber dafür habe ich jetzt in der Wohnung einen komplett entspannten Hund, der sich seine Plätze selbst aussuchen darf. Natürlich sind wir aber nicht repräsentativ und in anderen Familien gibt es sicher gute Gründe, warum der Hund auf der Decke entspannen lernen soll. Darum würde ich gerne eure Ansichten, Erfahrungen und Bedenken zu dem Thema hören. Und auch, wie ihr es aufgebaut habt.
 
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Melanie
25. Aug. 16:35
Du hast dich beschwert, dass Hunde zu sehr vermenschlicht werden und jetzt nennst du den Käfig ein Haus.... Der Käfig deines Hundes ist primär eines... Ein Käfig. Und dein Hund wohnt nicht in seinem Käfig, er wohnt mit dir zusammen in deinem Haus oder deiner Wohnung 🤷🏻‍♀️. Und dass der Hund im Käfig sein doof findet und dadurch sein Verhalten ändert widerspricht doch zu 100% der Aussage, der Hund liebe seinen Käfig, brauche ihn um runterkommen und der Käfig sei keine Strafe.
Also, erstens habe ich mich nicht beschwert und zweitens habe ich das so geschrieben damit man mich versteht.
Ich habe das als Vergleich herrangezogen.
Ich kann es auch so formulieren.
Jedes Kind mag sein Zimmer und wenn es sich nicht schickt wird es auf sein Zimmer geschickt.
Es war früher so und heute auch noch. Jetzt nicht wieder falsch verstehen. Das macht natürlich nicht jeder aber doch viele und es ist völlig normal. Trotzdem mag das Kind weiterhin sein Zimmer.
Beim Hund ist es nix anderes.
Und es ist nur ein Vergleich damit man mich versteht und hat für mich überhaupt nix widersprüchliches.
 
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Sina
25. Aug. 18:07
Also, erstens habe ich mich nicht beschwert und zweitens habe ich das so geschrieben damit man mich versteht. Ich habe das als Vergleich herrangezogen. Ich kann es auch so formulieren. Jedes Kind mag sein Zimmer und wenn es sich nicht schickt wird es auf sein Zimmer geschickt. Es war früher so und heute auch noch. Jetzt nicht wieder falsch verstehen. Das macht natürlich nicht jeder aber doch viele und es ist völlig normal. Trotzdem mag das Kind weiterhin sein Zimmer. Beim Hund ist es nix anderes. Und es ist nur ein Vergleich damit man mich versteht und hat für mich überhaupt nix widersprüchliches.
Das ist etwas völlig anderes.
Ein Kind spricht unsere Sprache und weiss, warum es aufs Zimmer geschickt wurde, weil man es ihm erklären kann.
Ein Hund, der sich einfach hündisch verhält, hat dagegen nicht die geringste Ahnung, wieso er nun in die Box gesperrt wurde, weil er es mit seinem Fehlverhalten gar nicht mehr verknüpfen kann.
Du sprichst bei anderen von vermenschlichen, vergleichst aber selbst Äpfel und Birnen.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Aug. 18:28
Da wären wir wieder beim Thema Pauschallösung. Bei uns hat sich das Thema Stalking dadurch gelöst, dass Nero mir überall hin folgen durfte. Aufs Klo, zum Duschen, überall. Und dadurch, dass er gesehen hat, dass nie was spannendes passiert, wurde es ihm irgendwann zu blöd. Vorallem wenn ich einfach täglich lange sinnlos von einem Raum in den andern gegangen bin. Kann bei anderen Hunden vielleicht nicht funktionieren oder die Sache verschlimmern. Bei uns war das die Lösung 🤷🏻‍♀️. Dazu fällt mir noch ein, der beste Tipp ist nur so gut, wie er sich für eine bestimmte Person umsetzen lässt. Wenn man weiß, dass man eine Strategie (wieso auch immer) nicht durchziehen kann, dann ist es nicht die richtige. In der Hundeschule hat man mir auch gesagt, ich soll Nero anbinden, bellen lassen und ignorieren. So, das halte ich aber nicht durch (wegen Nachbarn und emotional auch nicht). Also bringt es für mich persönlich nichts, das auf Teufel kommt raus zu versuchen, mich selber in immensen Stress zu versetzen und es dann doch immer wieder abzubrechen. Wir haben es halt dann anders geschafft und die Trainerin war vom Ergebnis auch begeistert. Und ich sage nicht, dass ihr Tipp falsch war. Er war nur für Nero und mich als Team nicht richtig.
Solange hinterherzulatschen bis es dem Hund zu blöd wird.. Da kannst du bei vielen Hunden lange warten...
Gerade auch, wenn es in die Kűche geht.. 😉
Die Lösung mit dem Begrenzen funktioniert auch nicht von heute auf Morgen und braucht viel Geduld und Konsequenz. 🙂
Bei jungen Hunden lässt man das Stalking auch länger zu als bei alten.. 😉

Und es ist immer das Bauchgefűhl, das wichtig ist..

Du liest eine Pauschalantwort raus, wo keine ist.. 😜
 
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Dogorama-Mitglied
25. Aug. 18:32
Ich bin nicht sicher, ob du dich wirklich auf meinen Beitrag beziehst. Ich habe ganz bewusst nicht beschrieben, wie ich das Ganze aufgebaut habe, da ich unter anderem durch diesen Thread erst gemerkt habe, wieviel gerade um das Thema Deckentraining herum anders interpretiert und auch falsch umgesetzt wird. Was du als polemisch bezeichnest, hat mich darüber nachdenken lassen, ob es für mich überhaupt vertretbar ist „Deckentraining“ ohne große Erklärung an Personen, die man nicht kennt weiterzuempfehlen. Wie ich zuvor schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, hat mein Hund über Deckentraining wunderbar gelernt zu ENTSPANNEN 😉 Alleinsein (und Stalking) ist bei uns auch gar kein Thema mehr. Trotzdem denke ich nicht, dass es der einzig wahre Weg für alle Hunde (und Halter) ist. Mit Raumverwaltung habe ich mich intensiv beschäftigt. Ich mag bspw. die Ursula Löckenhoff sehr. Wenn man sich mit ihrer Art mit den Hunden zu arbeiten beschäftigt, merkt man mit der Zeit auch, dass auch bei ihr Raumverwaltung kein starres Konzept ist, sondern die Stärken und Schwächen der Hunde mit berücksichtigt und genutzt werden. Genau das kommt aber nicht rüber, wenn solche Konzepte in kleinen Beiträgen grob angeschnitten werden. In deinem Beiträgen vermisse ich oft den Diskussionscharakter, die Bemühung, sich mit anderen auf einer Ebene austauschen zu wollen. Sehr häufig lese ich aber was Leute deiner Meinung nach FALSCH machen.
Liege mit Fieber im Bett, deshalb vll. keine optimale Kommunikation..
Ich hab auch den falschen Beitrag zitiert🙈
Dein Beitrag war. gar nicht gemeint..
 
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Katrin
25. Aug. 18:39
Also, erstens habe ich mich nicht beschwert und zweitens habe ich das so geschrieben damit man mich versteht. Ich habe das als Vergleich herrangezogen. Ich kann es auch so formulieren. Jedes Kind mag sein Zimmer und wenn es sich nicht schickt wird es auf sein Zimmer geschickt. Es war früher so und heute auch noch. Jetzt nicht wieder falsch verstehen. Das macht natürlich nicht jeder aber doch viele und es ist völlig normal. Trotzdem mag das Kind weiterhin sein Zimmer. Beim Hund ist es nix anderes. Und es ist nur ein Vergleich damit man mich versteht und hat für mich überhaupt nix widersprüchliches.
Da ist aber ein ziemlicher Denkfehler drinnen. Die Kinderzimmer heutzutage sind voll mit Beschäftigungsmöglichkeiten die die Kinder dann nutzen. Für manche wäre nach draußen schicken schlimmer😅
 
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Melanie
25. Aug. 18:39
Das ist etwas völlig anderes. Ein Kind spricht unsere Sprache und weiss, warum es aufs Zimmer geschickt wurde, weil man es ihm erklären kann. Ein Hund, der sich einfach hündisch verhält, hat dagegen nicht die geringste Ahnung, wieso er nun in die Box gesperrt wurde, weil er es mit seinem Fehlverhalten gar nicht mehr verknüpfen kann. Du sprichst bei anderen von vermenschlichen, vergleichst aber selbst Äpfel und Birnen.
Hunde sind nicht doof. Meiner versteht mich sehr gut. Und ich vergleiche auch nicht Äpfel mit Birnen. Ich habe es bewusst so geschrieben damit jeder meint was ich meine.
 
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Melanie
25. Aug. 19:35
Da ist aber ein ziemlicher Denkfehler drinnen. Die Kinderzimmer heutzutage sind voll mit Beschäftigungsmöglichkeiten die die Kinder dann nutzen. Für manche wäre nach draußen schicken schlimmer😅
In der Box sind Kuscheltiere sowie Knabberzeug. Jede Menge Beschäftigung.
 
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Lisa-Eileen
25. Aug. 19:44
Ich schicke Rovket auch auf den Platz bei manchen Sachen, das ist ein Ort zum abschalten, wo er sicher ist und wo er ruhig ist, aber großartig trainiert hab ich das nie.
Ist halt wie wenn er sonst irgendwo Platz oder Sitz machen soll, soll er ja auch nicht ohne Auflösung einfach weggehen.
Allerdings hab ich draußen trotzdem noch das Ruhe Problem, da ist er immer am glotzen und kommt nicht zur Ruhe, man kann froh sein wenn er sich hinlegt, aber auch trotz umgekippter Hüfte ist er nicht wirklich entspannt.
Daheim ist er immer entspannt, außer er merkt das Aufbruchsstimmung ist, dann stresst er rum.
 
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Katrin
25. Aug. 19:45
In der Box sind Kuscheltiere sowie Knabberzeug. Jede Menge Beschäftigung.
Das ist trotzdem nicht gleichzusetzen. Dem Kind sind die Fehler bewusst, dem Hund nicht. Das Kind hat zwischen 10-20m², der Hund nicht.

Fakt ist das wir von unseren Hunden tagtäglich artuntypisches Verhalten erwarten/verlangen und typisches Verhalten das für den Hund Sinn macht nicht haben wollen. Aus meiner Sicht ist das ein riesengroßer Fehler. Hund und Mensch müssen sich aufeinander einstellen und eine gemeinsame Sprache entwickeln. Hunde haben das recht schnell drauf, der Mensch braucht meistens länger.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Aug. 06:41
Zitat: "indem du den Hund stur und WORTLOS (am besten an der Hausleine) zu seinem Platz zurück bringst." Sehe genau das anders: begrenze ihn körperlich und bringe ihn körperlich dorthin. Eine Leine ist Management und kann verwendet werden wenn zb der Hund beißt und du keinen Maulkorb hast. Aber Hunde untereinander kommunizieren auch auf der Körpersprachlichen Ebene. Niemand holt den Stock, um den rangniederen wegzuschicken. Viel beeindruckender ist es wenn man im 1:1 miteinander arbeitet... Und schöner für die Beziehung wenns keine Hilfsmittel braucht :)
Stimmt... vorrangig körperlich, um ihm die Grenze seines, "Gebietes" zu zeigen (hatte ich vergessen, zu erwähnen, weil das bei mir automatisch dazugehört und selbstverständlich ist.. fűr viele Leute aber wohl nicht) ,
danke fűr die Ergänzung🙂

Wenn der Hund aufsteht, dann entweder Körpersprache oder die Hausleine.. je nach Situation.. , um ihm dadurch möglichst wenig Aufmerksamkeit zu schenken.. 🙂
Dafűr viel Belohnung, auch Zuwendung, wenn er auf der Decke ist, sodass die Decke absolut positiv belegt ist. 🙂