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Kirsten
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zuletzt 9. Dez.

Ängstliches Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln

Hallo in die Runde, Vorab: Meine Hündin ist kein Freund von fahrbaren Untersätzen jeglicher Form. Da ich sie im Winter aufgrund so wenig wie möglich in ein kaltes Auto stecken möchte, wäre es schön Alternativen zu haben, um von A nach B zu kommen. Wir haben für das Training alle Zeit der Welt, keine drohende Deadline oder Ähnliches, sollte es am Ende nicht funktionieren, ist es für uns auch kein großes Drama. Ich suche Tipps von Leuten die ein wenig Erfahrung mit ängstlichem Verhalten inkl. Fluchttendenz haben, ganz besonders in dem Kontext. Da meine Hündin ansonsten kein ängstlicher Typ ist, haben wir für solche Situationen bisher keine Strategien. Wir können bei einer Endstation starten und haben dort ausreichend Zeit uns mit dem stehenden, leeren Bus vertraut zu machen. Die Aufregung im stehenden Bus geht noch, sobald er fährt würde Mira gerne flüchten, Futterannahme nicht möglich. Wir sind bisher nur eine Haltestelle gefahren. Statt Flüchten, konnten sie sich gegen mein Bein lehnen und ich habe von der anderen Seite mit der Hand gestützt. Was kann ich tun, um meine Hündin bestmöglich zu unterstützen? Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen zwischen Situation kurz und knackig halten, oder aushalten und unterstützen. Aktuell geplant sind eine Decke/ kleines Körbchen mitzunehmen. Ggf. vor Einstieg in den Bus ein paar Trainingseinheiten zu absolvieren, um sie ein wenig länger im denkenden Bereich zu halten und so vielleicht noch im Bus gut ansprechbar zu haben. Verzögertes Aufmerksamkeitssignal habe ich auf dem Schirm. Auf den Arm nehmen ist für uns keine Option. Wackelige Untergründe, Menschen oder Umweltunsicherheiten sind kein Thema für sie. Das eigentliche Problem ist das Fahren an sich. Beruhigen über Körperkontakt ist nicht so drin, aber es hilft zumindest zu verhindern, dass sie sich so stark in Probleme reinsteigert, dass ihr komplett die Sicherungen durchgehen. Vielleicht gibt es ja hier ein paar Erfahrungswerte 😊
 
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Takumi 🌸💕
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6. Dez. 16:20
Ich würde vielleicht erstmal damit anfangen vorne einzusteigen und hinten direkt wieder auszusteigen, natürlich nicht zur Rush Hour sondern wenn kaum Fahrgäste vorhanden sind. Erst wenn sie diese ohne Stress schafft dann mit einer Station fahren langsam beginnen. Wir haben so damals als Junghund zumindest trainiert und das klappte super. Vor allem war ich echt überrascht wie nett doch fast alle Busfahrer uns unterstützt haben. Selbst für ein bis zwei Stationen mussten wir nichts bezahlen und manche Busfahrer sind extra wie auf rohen Eiern gefahren damit der Hund sich nicht erschrickt. Da Frauchen öffentliche Verkehrsmittel aber hasst, haben wir es nach ein paar Fahrten nicht weiterverfolgt. Ich gehe aber davon aus, das er es immer noch könnte.
 
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Takumi 🌸💕
6. Dez. 16:20
Ich würde vielleicht erstmal damit anfangen vorne einzusteigen und hinten direkt wieder auszusteigen, natürlich nicht zur Rush Hour sondern wenn kaum Fahrgäste vorhanden sind. Erst wenn sie diese ohne Stress schafft dann mit einer Station fahren langsam beginnen. Wir haben so damals als Junghund zumindest trainiert und das klappte super. Vor allem war ich echt überrascht wie nett doch fast alle Busfahrer uns unterstützt haben. Selbst für ein bis zwei Stationen mussten wir nichts bezahlen und manche Busfahrer sind extra wie auf rohen Eiern gefahren damit der Hund sich nicht erschrickt. Da Frauchen öffentliche Verkehrsmittel aber hasst, haben wir es nach ein paar Fahrten nicht weiterverfolgt. Ich gehe aber davon aus, das er es immer noch könnte.
 
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Kirsten
6. Dez. 16:48
Ich würde vielleicht erstmal damit anfangen vorne einzusteigen und hinten direkt wieder auszusteigen, natürlich nicht zur Rush Hour sondern wenn kaum Fahrgäste vorhanden sind. Erst wenn sie diese ohne Stress schafft dann mit einer Station fahren langsam beginnen. Wir haben so damals als Junghund zumindest trainiert und das klappte super. Vor allem war ich echt überrascht wie nett doch fast alle Busfahrer uns unterstützt haben. Selbst für ein bis zwei Stationen mussten wir nichts bezahlen und manche Busfahrer sind extra wie auf rohen Eiern gefahren damit der Hund sich nicht erschrickt. Da Frauchen öffentliche Verkehrsmittel aber hasst, haben wir es nach ein paar Fahrten nicht weiterverfolgt. Ich gehe aber davon aus, das er es immer noch könnte.
Danke für deine Antwort. Wie gesagt, wir starten an einer Endstation im komplett leeren Bus. Es kann passieren, das knapp vor der Abfahrt wenige Menschen dazu steigen, das ist aber eigentlich nicht weiter interessant für uns. Die Fahrten zu den ersten beiden Haltestellen bleiben voraussichtlich irgendwo zwischen Schrittgeschwindigkeit und 20km/h. Also sehr ruhiges Tempo ohne extreme Beschleunigung. Ziel ist kleinschrittig zu trainieren, aber aus vergleichbaren Training im Auto kann ich sagen, egal wie kleinschrittig aufgebaut, Anfahren wird definitiv zu Stress führen, auch wenn ein stehender Bus kein Problem mehr darstellt und sie freudig und neugierig reingeht und sich dort wohlfühlt. Die Busfahrer, die wir bis jetzt erwischt haben, waren auch sehr freundlich. Der Preis fürs Üben ist nicht das Problem, ich habe ein gültiges Dauerticket, Hunde dürfen laut Homepage hier im Vrr-Gebiet kostenfrei mitfahren. Bisher wurde auch kein Maulkorb verlangt, wäre für mich jetzt auch kein Thema, den aufzusetzen oder eben auf den nächsten Bus zu warten, wenn ich keinen dabei habe ☺️
 
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Li
6. Dez. 17:37
Hallo, war jetzt zwar nicht die Frage... Ich lasse das Auto wenn es kalt ist erst warmlaufen, bevor ich mit dem Hund einsteige.
 
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Fee
6. Dez. 17:38
Hier ist eine kleine, ursprünglich sehr ängstlich-unsichere Hündin am Start. Inzwischen fahren wir völlig ohne Probleme mit dem ÖPNV oder auch per Bahn in den Urlaub. Euren Trainingsansatz, anfangs nur eine oder zwei Stationen zu fahren, finde ich gut. Haben wir auch so gemacht. Ganz wichtig war uns, entweder vorher eine große Toberunde einzulegen und dann mit erschöpftem Hund heim zu fahren - oder eben umgekehrt. Fahrten waren gerade anfangs möglichst kurz und immer zu positiven Zielen. Sei es die Lieblingswiese, Besuch bei der Familie mit Leckerliparty oder Treffen mit dem besten Hundekumpel. Auf jeden Fall positiv verknüpfen. Beim Fahren hat es sehr geholfen, selbst ruhig zu bleiben. So schwierig das auch ist. Für Ausflüge generell, aber eben speziell für in der Bahn oder im Restaurant haben wir eine Draußendecke als sicheren Rückzugsort etabliert. Die kommt dann auf den Nebensitz. Decke, da diese auch in die Gassitasche passt und ich keine extra Tragetasche mitnehmen muss. Wenn dafür keinen Platz ist, kommt sie auf den Schoss. Oder ich stelle mich an eine der Trennwände und Hund kommt zwischen meine Füße. So hat sie Sicherheit und räumliche Begrenzung durch den Körperkontakt.
 
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Kirsten
6. Dez. 17:50
Hallo, war jetzt zwar nicht die Frage... Ich lasse das Auto wenn es kalt ist erst warmlaufen, bevor ich mit dem Hund einsteige.
Ich habe da auch schon drüber nachgedacht, aber es behebt unser Problem im Winter nur teilweise. (Ich mag jetzt nicht zu sehr ausschweifen😅). Deswegen möchte ich mich mehr auf Alternativen fokussieren ☺️
 
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Kirsten
6. Dez. 18:00
Hier ist eine kleine, ursprünglich sehr ängstlich-unsichere Hündin am Start. Inzwischen fahren wir völlig ohne Probleme mit dem ÖPNV oder auch per Bahn in den Urlaub. Euren Trainingsansatz, anfangs nur eine oder zwei Stationen zu fahren, finde ich gut. Haben wir auch so gemacht. Ganz wichtig war uns, entweder vorher eine große Toberunde einzulegen und dann mit erschöpftem Hund heim zu fahren - oder eben umgekehrt. Fahrten waren gerade anfangs möglichst kurz und immer zu positiven Zielen. Sei es die Lieblingswiese, Besuch bei der Familie mit Leckerliparty oder Treffen mit dem besten Hundekumpel. Auf jeden Fall positiv verknüpfen. Beim Fahren hat es sehr geholfen, selbst ruhig zu bleiben. So schwierig das auch ist. Für Ausflüge generell, aber eben speziell für in der Bahn oder im Restaurant haben wir eine Draußendecke als sicheren Rückzugsort etabliert. Die kommt dann auf den Nebensitz. Decke, da diese auch in die Gassitasche passt und ich keine extra Tragetasche mitnehmen muss. Wenn dafür keinen Platz ist, kommt sie auf den Schoss. Oder ich stelle mich an eine der Trennwände und Hund kommt zwischen meine Füße. So hat sie Sicherheit und räumliche Begrenzung durch den Körperkontakt.
Das schaut auch so aus, als würde sie gut klarkommen ☺️ Magst du ein wenig darüber erzählen, wie sich deine unsichere Hündin am Anfang der Fahrten verhalten hat, damit ich es etwas besser einordnen kann?
 
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Fee
6. Dez. 18:06
Das schaut auch so aus, als würde sie gut klarkommen ☺️ Magst du ein wenig darüber erzählen, wie sich deine unsichere Hündin am Anfang der Fahrten verhalten hat, damit ich es etwas besser einordnen kann?
Viel Hecheln und Fiepsen, regelrecht "erzählen". Sie hat auch stark gezittert und nahm kein Futter oder gar Leckerli an. Wenn ich die Leine lang lies, wollte sie so schnell wie möglich zur nächsten Tür und raus. Auch beruhigend ansprechen und Streicheln hat bei ihr gar nicht geholfen.
 
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Kirsten
6. Dez. 18:08
Viel Hecheln und Fiepsen, regelrecht "erzählen". Sie hat auch stark gezittert und nahm kein Futter oder gar Leckerli an. Wenn ich die Leine lang lies, wollte sie so schnell wie möglich zur nächsten Tür und raus. Auch beruhigend ansprechen und Streicheln hat bei ihr gar nicht geholfen.
Ich danke dir für deinen Erfahrungsbericht ☺️
 
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Fee
6. Dez. 18:11
Ich danke dir für deinen Erfahrungsbericht ☺️
Sehr gerne. Ich hoffe, ihr findet eine Trainingsmethode, die für euch passt. 🤗
 
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Alina
6. Dez. 19:57
Lizanne kam mit einem Jahr zu uns und da wir fast ausschließlich mit dem ÖPNV unterwegs sind, haben wir auch direkt angefangen zu üben. Eingestiegen sind wir auch in ruhiger Gegend mit wenig Menschenverkehr, vorher noch eine Runde spazieren gewesen und auf zurück ging es durch den Park. Die ersten zwei Fahrten hat sie sich ordentlich erschreckt als der Bus angefahren ist und hat sich wortwörtlich auf den Boden geschmissen und zur Tür gezogen. Leckerlis hat sie noch angenommen und wir haben ihr durch Körperkontakt etwas Halt im schaukelnden Bus gegeben. Was bei ihr tatsächlich geholfen hat, ist das wir dann umgestiegen aufs Zug fahren sind und das zuerst geübt haben. Erfahrungsgemäß sind diese nicht so laut beim Anfahren und weniger "ruppig" was das Balancieren angeht. Da sie mit Menschenmengen und vorbeifahrenden Zügen kein Problem hat, konnten wir hier durch Wiederholung echt gute Erfolge erzielen. Danach lief es im Bus von alleine ☺️ Mittlerweile zeigt sie garkein Unwohlsein mehr und fährt regelmäßig mit mir Bus/Zug. Allerdings legt oder setzt sie sich sehr selten hin - das tut sie aber auch auf stabilen Untergründen nur wenn es genug gepolstert und flauschig ist 😂