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Susa
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zuletzt 11. Mai

Wie hoch soll der Fleischanteil sein?

Hallo Hundefreunde, ich bin gerade etwas unschlüssig mit der Ernährung unseres Hundes. Ich habe mit einer Freundin, die im Tiergeschäft arbeitet, mit dem Tierarzt uns mit dem Hundetrainer gesprochen, was wir füttern sollen. Jeder sagt was anderes...man muss natürlich dazu sagen, dass sowohl der Tierarzt als auch der Hundetrainer gesponsert werden von den Futtermittelherstellern (Royal Canin und Anifit). Meine eigentliche Frage ist: Wie hoch sollte der Fleischanteil im Futter denn sein? Der Hundetrainer sagt, in unserem Futter (70% Fleisch, 30% Gemüse) ist zu wenig Fleisch, das was er empfiehlt, hat 95% Fleisch. Bisher hatten wir auch immer Nassfutter für Frühstück und Abendbrot. Trockenfutter haben wir als Leckerli zum Üben, für Futtersuche etc genommen. Da sollen wir jetzt aber auf nur noch Nassfutter umstellen. Das klang auch ganz sinnvoll, ich glaube unser Hund trinkt nicht genug um das Trockenfutter auszugleichen. Ansonsten hat unser Hunde keine Allergien/Unverträglichkeiten und ist super verfressen und frisst eigentlich alles was man ihm gibt, egal obs Hundefutter, Obst oder ne Tablette ist.
 
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Frank
22. Apr. 05:29
Mit Pulver meinst du sicher solches Komplettpulver wie beim Barf verwendet wird? Aber was meinst du mit Flocken?
TrockenGemüse & evtl. bischen Kohlehydrate wie Reis, Kartoffeln etc.
Muss vor der Fütterung gewässert werden.
 
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Nathalie
22. Apr. 05:31
Krass, danke für die Info! Kannst du ein anderes Nassfutter empfehlen? Weißt du ob dieses Schnauzenkumpel zb da besser ist oder welches Futter den Warentest gewonnen hat? Für unseren Hund zu kochen schaffen wir leider zeitlich nicht, ich schaffs nicht mal selbst mir jeden Tag was zu kochen. Am Ende würde ich dann wahrscheinlich das Hundefutter mitessen, beim Hund Lachsöl drüber und bei mir noch Gewürze und Soße 😂
Schnauzenkumpel habe ich von direkt von Dogorama empfohlen bekommen ,erst durch Werbung und dann war ich unter der Rubrik Hundefuttertest . Es wurde auch von Dogorama bewertet .
Du kannst aber auch unter der Kategorie mehr gehen und da gibt eine Rubrik Hundefuttertest ,da kannst du dir auch noch mal Info holen zu verschiedenen Hundefutter Hersteller.....
 
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Steffi
22. Apr. 05:31
Mit Pulver meinst du sicher solches Komplettpulver wie beim Barf verwendet wird? Aber was meinst du mit Flocken?
Beim BARF wird idR beim komplettpulver verwendet, anders als beim Kochen. Das macht ja das kochen so viel weniger zeitaufwendig wie das barfen

Flocken sind einmal Kohlenhydrate und einmal gemüseflocken. Immer vor der Fütterung Quellen lasse
 
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NailBar
22. Apr. 05:36
Das so schön, wenn Hund alles isst, das ist genau wie Mutti glücklich ist wenn ihre Kinder satt sind. Mit Jack leider nicht so. Mit ging ganz genau wie Ihnen, welche Futter, nass oder trocken, oder alles roh oder kochen. Mein Kopf fast zerplatzte, weil Jack nicht alles essen konnte, Durchfall, Bauchschmerzen, kotzen. Bis ich selbst kleinere Menge zu Probe genommen, und bis jetzt Gott sei Dank er vertägt das sehr gut. Hat kein schleimigen Stuhlgang, und frisst gerne.
Ich wünsche Ihnen guten Hunger und wunderschöne glückliche Zeit mit Ihren Engel
 
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Petra
22. Apr. 06:44
Mal noch zwei andere Fragen zum Thema: Macht es Sinn verschiedene Geschmacksrichtungen von dem Futter zu kaufen? Also Rind, Geflügel, Fisch etc oder erhöht das nur die Wahrscheinlichkeit für Allergien? Also bekommt der Hund da einen Mangel, wenns jeden Tag Rind mit Karotte gibt? Was gebt ihr denn gerne als Leckerli? Wir machen gern Futtersuche auf der Wiese/am Baum und Futterbeutel apportieren. Drinnen auch Schnüffelteppich, diesen Schnüffelball mit den Stoffstreifen.
Meine Leckerli mach ich mittlerweile auch schon selbst. Einfach eine Dose Nassfutter(800g), ein kleines Döschen Thunfisch aus dem Supermarkt, Eier und etwas Hartkäse gerieben. Alles pürieren auf Backmatte streichen fertig.
Hab mir zwei Backmatten gekauft, für gesamt 10 Euro. Aus einer Backmatte, einmal backen bekomm ich 400 Leckerli.
Die friere ich dann immer ein, da sie weich sind (man kann sie auch im Ofen trocknen) und nehme dann alle zwei Tage was raus.
Diese Mege ergibt dann mindestens 4 Backmatten voll.
 
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Sabine
22. Apr. 06:50
Da gehe ich komplett mit und würde das gerne noch weiter ausführen: Egal ob Malinois oder Beagle, egal ob aktiver Jagdhund, Hütehund, Schutzhund oder Sporthund, Blindenhund, Asistenzhund, Windhund im Rennbetrieb oder sonstwas. Manche haben halt einfach einen höheren Energiebedarf als andere, haben ne Aufgabe oder müssen ständig auf Posten sein und das kostet Energie. Das ist nicht besser oder schlechter als andere, die wir auch lieben, aber die eher als Sofa-Schnarcher unterwegs sind. Können alles tolle Hunde sein und in beiden Fällen und gerade auch im ersten Fall sehe ich überhaupt keinen Grund dafür, möglichst viel Fleisch in den hund zu schaufeln, nur weil der mehr Power und Energie braucht. Ich habe auch so einen und da gebe ich lieber die zusätzlichen Kalorien in Form von gesunden Kohlenhydraten wie z.B Getreide anstatt über zusätzliches Fleisch. Da spricht für die meisten Hunde überhaupt nichts dagegen und der Rest sind blödsinnige Werbebotschaften, ich komme heute an, sehr gern gefressen werden.
Ich habe noch ne Frage:
Irgendwie hab ich im Kopf, das Hunde ihre Energie aus dem Fettanteil des Fleisches ziehen (ca. 15-25%).
Insofern machen doch Kohlenhydrate in großen Mengen wenig Sinn.

Oder ist das falsch?
 
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Tom
22. Apr. 07:32
Ich habe noch ne Frage: Irgendwie hab ich im Kopf, das Hunde ihre Energie aus dem Fettanteil des Fleisches ziehen (ca. 15-25%). Insofern machen doch Kohlenhydrate in großen Mengen wenig Sinn. Oder ist das falsch?
Am Ende muss halt primär Energie in den Körper rein wandern. Fettanteil im Fleisch oder Futter variiert sehr stark, deshalb kann man da keine pauschalen Prozente nennen, woher die Energie kommt.

Protein und Kohlehydrate haben jeweils 17 kJ/g,
Fett hat 37, also mehr als das Doppelte.

Das sind die Makronährstoffen, also die Substanzen aus denen Mensch oder Hund Energie ziehen kann.
In Fett ist halt pro Gewichtseinheit mehr davon drin, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass es in jedem Fall die sinnvollste Energiequelle ist. Im Exzess auch mal echt schädlich (zb für die BSD) .

Protein ist hauptsächlich wichtig für die Versorgung mit essentiellen Aminosäuren. Gibst du mehr als notwendig, landet Protein im Energiestoffwechsel und ist soweit ich sagen kann der am wenigsten effiziente Energieträger. Abbauprodukte müssen über Leber und Niere ausgeschieden werden. Damit werden die beschäftigt und es wird immer mal wieder diskutiert, ob das im Übermaß dann eine schädigende Beanspruchung ist oder ob das einfach der Job dieser Organe ist und die den tun sollen.

Damit bleiben Kohlehydrate, die genau dafür echt gut geeignet sind.
Deshalb erscheint es mir sinnvoll, Protein und Fett einigermaßen nach Bedarf zu geben.... oder von mir aus auch das Doppelte vom Mindestbedarf, aber dann ist auch mal genug.
Rest dann gerne über Kohlehydrate.
 
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Steffi
22. Apr. 08:12
Ich habe noch ne Frage: Irgendwie hab ich im Kopf, das Hunde ihre Energie aus dem Fettanteil des Fleisches ziehen (ca. 15-25%). Insofern machen doch Kohlenhydrate in großen Mengen wenig Sinn. Oder ist das falsch?
Das ist nichts weiter als eine urban legend. Ein Fettanteil von 15-25% im Fleisch führt bei sehr vielen Hunden zu Sodbrennen, Gastritis oder anderen Verdauungsproblemen. Auch Übergewicht ist keine seltene Folge
 
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Eva
22. Apr. 08:15
Ich habe noch ne Frage: Irgendwie hab ich im Kopf, das Hunde ihre Energie aus dem Fettanteil des Fleisches ziehen (ca. 15-25%). Insofern machen doch Kohlenhydrate in großen Mengen wenig Sinn. Oder ist das falsch?
Protein ist recht ineffizient als Energie und wird eher zb zur Reperatur von Muskeln eingesetzt. Hunde benutzen meist Fett für längere, moderate Aktivität und Glukose (Kohlenhydrate) für zb Sprints, Spiele etc. Glukose wird auch für Gehirnaktivität und Nervenzellen verwendet, ähnlich wie beim Mensch.
Anders als wir Menschen kann ein Hund aber recht effizient "Gluconeogenese" betreiben also sozusagen Glucose aus Fett und Protein (oder auch Laktat) neu bildet. Menschen könne das zwar auch, Hunde sind darin allgemein aber effizienter.

Anders gesagt, brauchen tut ein Hund Kohlenhydrate nicht per se, da er recht effizient ausweichen kann. Rein ökologisch, kostenmäßig und durchaus auch gesundheitlich (zu viel Fett hat durchaus negative Folgen) gesehen sind Kohlenhydrate allerdings eine tolle Sache.
 
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Eva
22. Apr. 08:21
Windhunde sind ja ein recht guter Beweis, dass Kohlenhydrate auch beim Hund nicht per se fett machen. Ähnlich wie Läufer bekommen die auch vorm Renntagen ihr "Carb Loading" und sind trotzdem die dünnsten unter den Hunden.😂