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Ramona
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Anzahl der Antworten 691
zuletzt 25. Nov.

Vegetarische oder vegane Ernährung beim Hund?

Heute bin ich mal wieder über einen Bericht zum Thema vegane/vegetarische Ernährung "gestolpert"... Was haltet ihr davon? Würdet ihr euren Hund vegan/vegetarisch ernähren und füttert ihr bereits so? Wenn ja, warum? Oder findet ihr, das geht gar nicht? Ich freue mich auf eine interessante Diskussion
 
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Raoul
20. Apr. 10:58
Was meiner Meinung nach viel zu wenig beachtet wird: Artgerecht und natürlich sind für mich die größten Unwörter in so einer Diskussion. Typische Schlagwörter mit wenig tiefgreifendem Inhalt. Klar, mein Hund soll gut leben und das verbindet man wie bei vielen Dingen, mit Natürlichkeit. Die heutigen Hunde haben aber meist wenig mit Natürlichkeit und „artgerecht“ zu tun. Ein Knochenbruch würde in freier Wildbahn häufig den Tod bedeuten, das wäre natürlich. Wir gehen lieber mit unseren Hunden zum Tierarzt. (Ist auch gut so!) es gibt Hunde, die müssen zum Hundefrisör, mit Natürlichkeit hat das nichts zu tun. Natürlichkeit ist niemals direkt gleichzusetzen „Gut“.

Das nächste ist die „artgerechte“ Haltung eines Hundes, der sich komplett an die Regeln der menschlichen Zivilisation anpassen muss, in Hundeschulen geschleppt wird, zum Tierarzt geht und vielleicht zum Hundefrisör. Gleichzeitig müssen für diesen Hund, wenn ich ihn „artgerecht“ ernähre, vermutlich mehrere tausend Tiere ihr Leben lassen. Teils unter grausamsten Bedingungen und mit unvorstellbarem Leid und Schmerzen verbunden. Daran denkt irgendwie niemand. Würde der eigene Hund so behandelt werden wie die x-tausend Tiere die für den eigenen Hund sterben müssen, würden die meisten Frauchen und Herrchen die zuständigen Personen wohl mindestens den Tod wünschen.
 
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Leni
21. Apr. 18:10
Für meinen Futtermittelallergiker ist es eine gute Möglichkeit auch mal was anderes zu naschen als sein Spezialfutter. Wir testen gerade die veganen Kaustangen (Vegdog) weil die tierischen Artikel bei ihm nicht gehen. Der Hund ist schon mal total begeistert, was mich wundert, da er sehr mäkelig bei sowas ist. Jetzt muss er sie nur noch auf Dauer vertragen 🍀
Update: Er verträgt es und er liebt die immer noch nach zwei Monaten 😊
 
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Noemi
21. Apr. 20:51
Ich füttere meine Hündin mit Insektenprotein und viel vegetarisch. Bei uns ist der Grund eine sehr ausgeprägte Allergie gegen fast alle tierischen Proteine. Für uns war es DIE Lösung, damit Rumi ein Leben ohne Ausschläge und dauerhafte Entzündungen führen kann
Bei uns genauso Luna hat nichts vertragen kein Huhn kein Rind gar nichts. Selbst von Hirsch und sowas exotischem hat sie Durchfall bekommen. Wir haben auch immer darauf geachtet sehr naturbelassenes Futter zu kaufen, also mehr als 80% Fleisch. Aber trotzdem hatte sie immer wieder Probleme, total schleimiger gelber kot. Jetzt füttern wir sie vegan und teilweise mit insekten und sie hat normalen kot zum ersten Mal. Ich mache mir schon Sorgen einen Fehler zu machen, also werde ich ihre blutwerte mal testen lassen. Aber bislang war es die einzige Lösung.
 
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Noemi
21. Apr. 20:55
Nein. Kann man nicht. Bedarfsdeckendes Futter, das vegan ist, gibt es zur Zeit nicht. Ich bin prinzipiell nicht direkt, gegen veganes Futter, aber, bei dem heutigen Wissensstand, ist es nicht möglich einen Hund vegan und bedarfsdeckendend zu ernähren. Die vegane Ernährung eines Haushundes, steckt noch in den Kinderschuhen, wie man so schön sagt. Menschen die wesentlich mehr Grips aufweisen, als wir, die hier über das für und wieder diskutieren, beschäftigen sich mit dieser Thematik und sind noch lange nicht, bei einem bedarfsdeckenden Futter, in veganer Form angelangt. Mangelerscheinungen, Krankheiten etc. können die Folge sein, wenn man seinen Hund vegan ernährt. Natürlich ist auch barfen nicht bedarfsdeckend, wenn man es falsch macht. Beim barfen muss man sehr viel beachten um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Rasse, Alter, Erkrankungen usw sind beim barfen definitiv nicht unwichtig. Diejenigen, die ihren Hund vegan ernähren, tun dies, weil es für sie selbst wichtig ist, vegan zu leben und zwingen ihrem Hund, diese Lebensweise auf. Durchaus möglich, dass man in ein paar Jahren, auch den Haushund, vegan ernähren könnte, aber dafür, fehlen noch sehr viele, aussagekräftige Studien. Beschäftigt sich man mal, mit veganer Ernährung, im Bezug, auf den Haushund, wird einem sehr schnell klar, dass eine vegane Ernährung, bisher nicht in Frage kommt, es sei denn, man blendet aus, was einem selbst, nicht in den Kram passt. Btw...ich ernähre mich hauptsächlich vegetarisch bis vegan. Zudem, finde ich es sehr interessant, dass niemand auf mein erstes Kommentar in diesem Thread eingegangen ist. Geht es hier nur darum, sich gegenseitig, virtuell zu zerfleischen und die eigene Ideologie, als die einzige Wahrheit anzusehen? Ich versuche immer, alles, egal was, differenziert zu betrachten.
Was genau fehlt denn in den veganen trockenfutter alternativen die man kaufen kann? Wir haben eins von vegdog und da wird auch aufgezählt was der Hund an Nährstoffen braucht und wie er sie durch die Inhaltsstoffe bekommt. Also für mich klang das sehr überzeugend. Ich brauchte ein Futter was meine Hündin verträgt und bislang war dass das einzige und wir haben schon vieles ausprobiert (Geflügel, Rind, Hirsch etc). Wir hatten auch eine Zeit nur nassfutter 90% Fleisch und sie hatte den schlimmsten Durchfall. Jetzt füttern wir vegan und insekten und es läuft super selbst der Tierarzt meinte sie sieht sehr gesund und fit aus.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Apr. 21:05
Bei uns genauso Luna hat nichts vertragen kein Huhn kein Rind gar nichts. Selbst von Hirsch und sowas exotischem hat sie Durchfall bekommen. Wir haben auch immer darauf geachtet sehr naturbelassenes Futter zu kaufen, also mehr als 80% Fleisch. Aber trotzdem hatte sie immer wieder Probleme, total schleimiger gelber kot. Jetzt füttern wir sie vegan und teilweise mit insekten und sie hat normalen kot zum ersten Mal. Ich mache mir schon Sorgen einen Fehler zu machen, also werde ich ihre blutwerte mal testen lassen. Aber bislang war es die einzige Lösung.
Habt ihr es auch mal mit einem Futter mit weniger Fleisch probiert? Wenn ihr einen so hohen Fleischanteil gefüttert habt, war vermutlich auch der Fettgehalt entsprechend hoch. Die veganen Futter enthalten oft wenig Fett. Gerade gelber schleimiger Kot könnte auch auf ein Problem der Bauchspeicheldrüse hindeuten. Die bessere Verträglichkeit könnte also auch am niedrigeren Fettgehalt liegen.
 
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Tom
21. Apr. 21:11
Bei uns genauso Luna hat nichts vertragen kein Huhn kein Rind gar nichts. Selbst von Hirsch und sowas exotischem hat sie Durchfall bekommen. Wir haben auch immer darauf geachtet sehr naturbelassenes Futter zu kaufen, also mehr als 80% Fleisch. Aber trotzdem hatte sie immer wieder Probleme, total schleimiger gelber kot. Jetzt füttern wir sie vegan und teilweise mit insekten und sie hat normalen kot zum ersten Mal. Ich mache mir schon Sorgen einen Fehler zu machen, also werde ich ihre blutwerte mal testen lassen. Aber bislang war es die einzige Lösung.
Wenn es zum ersten Mal für euch gut funktioniert, dann hast du doch scheinbar erstmal was ziemlich richtig gemacht mit dieser Entscheidung.
Danach kann man immer noch etwas "feintuning" betreiben.
 
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Achim
9. Nov. 21:39
Ich mache so viel und so gut wie es mir möglich ist, um Umwelt und Klima nicht zu schaden, sowie Tierleid zu verhindern. Da fange ich aber bei mir an und nicht auf Kosten meiner Tiere. Bei den Katzen ist es eh ein NoGo und beim Hund nur unter strenger Tierärztlicher Aufsicht möglich. Da nehme ich lieber die Alternative „Insekten“, oder meinetwegen beim Hund noch vegetarisch. Wenn die vegane Ernährung unserer Hunde so unproblematisch ist frage ich mich, warum jeder vernünftige Ernährungsberater bei Welpen direkt davon abrät. Ja, der Hund ist kein strenger Carnivore, aber ebenso auch kein Herbivore. (Selbst der deutsche Tierschutzbund, der sonst immer absolut pro-vegan ist, steht der rein pflanzlichen Ernährung von Hunden skeptisch gegenüber…)
Um mal das Thema wieder aufzugreifen. Die Anatomie eines Hundes, und auch der Verdauungstrakt, unterscheidet sich jetzt nicht sehr von dem eines Menschen. Auch der Darm ist im Verhältnis zur Körpergröße nicht sooo kurz. Es ist keine Raketenwissenschaft einen Hund ohne Fleisch zu ernähren, erst recht nicht wenn man auf Fertigfutter zurückgreift. Es gibt auch Leute die Katzen ohne Probleme fleischlos ernähren. Zuviel tierische Proteine schadet insbesondere den Nieren, und gerade bei Katzen ist die Niere eine Schwachstelle, oder warum sonst bekommen so viele Katzen eine CNI. Man weiss aus der Biogerontologie, das zu viele tierische Proteine enormen Schaden anrichten können, wieso sollte das jetzt bei Hund oder Katze anders sein, wo doch die Anatomie ziemlich gleich ist.
 
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Steffi
10. Nov. 04:48
Um mal das Thema wieder aufzugreifen. Die Anatomie eines Hundes, und auch der Verdauungstrakt, unterscheidet sich jetzt nicht sehr von dem eines Menschen. Auch der Darm ist im Verhältnis zur Körpergröße nicht sooo kurz. Es ist keine Raketenwissenschaft einen Hund ohne Fleisch zu ernähren, erst recht nicht wenn man auf Fertigfutter zurückgreift. Es gibt auch Leute die Katzen ohne Probleme fleischlos ernähren. Zuviel tierische Proteine schadet insbesondere den Nieren, und gerade bei Katzen ist die Niere eine Schwachstelle, oder warum sonst bekommen so viele Katzen eine CNI. Man weiss aus der Biogerontologie, das zu viele tierische Proteine enormen Schaden anrichten können, wieso sollte das jetzt bei Hund oder Katze anders sein, wo doch die Anatomie ziemlich gleich ist.
Fleisch oder tierische Produkte schaden den Nieren sicher nicht. Über Jahrtausende haben Katzen sich von kleinen Beutetieren ernährt, die zu einer ganz großen Menge aus Protein bestehen. Wäre irgendwie dumm gewesen von der Natur, wenn das schädlich wäre.
Tatsache ist, dass mit Einführung des Fertigfutters va bei den Katzen die Nierenprobleme drastisch gestiegen sind. In den letzten 10 Jahren wurde endlich die Ursache gefunden: in quasi jedem Fertigfutter sind anorganische Phosphate enthalten und diese schädigen nachweislich die nierengesundheit.
 
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Achim
10. Nov. 09:33
Fleisch oder tierische Produkte schaden den Nieren sicher nicht. Über Jahrtausende haben Katzen sich von kleinen Beutetieren ernährt, die zu einer ganz großen Menge aus Protein bestehen. Wäre irgendwie dumm gewesen von der Natur, wenn das schädlich wäre. Tatsache ist, dass mit Einführung des Fertigfutters va bei den Katzen die Nierenprobleme drastisch gestiegen sind. In den letzten 10 Jahren wurde endlich die Ursache gefunden: in quasi jedem Fertigfutter sind anorganische Phosphate enthalten und diese schädigen nachweislich die nierengesundheit.
Tatsache ist auch, das man des öfteren hört / liest, das viele Hunde gesundheitliche Probleme mit zuviel tierischen Proteinen bekommen.Was glaubst du denn warum Tiere / Menschen die nierenkrank sind proteinreduziert essen sollen. Jeder seriöse Biochemiker wird dir bestätigen das sich zuviel tierische Proteine kontraproduktiv auswirken. Über Jahrtausende sind Katzen und generell Wildtiere auch nicht besonders alt geworden in der "Natur", weil eben in der Natur nicht alles perfekt ist. Minderwertiges Fertigfutter trägt mit Sicherheit auch dazu bei das die Tiere krank werden, da muss ich dir recht geben. wobei es heutzutage auch Fertigfutter gibt das schonend hergestellt wird und gute Inhaltsstoffe liefert, insbesondere beim Nassfutter.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Nov. 09:42
Ich ernähre meine Doggos überwiegend pflanzlich, hätte auch nichts gegen eine komplette Umstellung auf Vegan. Ich mache das, um die “ethisch/moralischen Kosten niedrig zu halten”. Meinen Hunden soll es gut gehen, aber damit möchte ich nicht die perversen Lebensbedingungen anderer Tiere fördern. Dazu kommt, dass diese Tiere krank, verletzt (physisch und psychisch) und mit Medikamenten vollgestopft sind. Kann mir nicht vorstellen, dass das besonders gesund ist. Du bist, was du isst.

Und Hunde sind (im Gegensatz zu Katzen) Allesfresser und keine reinen Fleischfresser, so wie Ratten z.B. Keiner würde auf die Idee kommen, seine Ratten täglich mit Fleisch zu füttern.