Home / Forum / Ernährung / Vegetarische oder vegane Ernährung beim Hund?

Verfasser-Bild
Ramona
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 691
zuletzt 25. Nov.

Vegetarische oder vegane Ernährung beim Hund?

Heute bin ich mal wieder über einen Bericht zum Thema vegane/vegetarische Ernährung "gestolpert"... Was haltet ihr davon? Würdet ihr euren Hund vegan/vegetarisch ernähren und füttert ihr bereits so? Wenn ja, warum? Oder findet ihr, das geht gar nicht? Ich freue mich auf eine interessante Diskussion
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
22. Jan. 19:04
Massentierhaltung ist deutlich komplexer. Der Import günstigere Fleischsorten führt auf dem Markt zur Konkurrenz. Um mithalten zu können musste auf Masse produziert werden um den Kostenfaktor zu senken. Das gefällt auch nicht jedem Bauern. Hier müsste deutlich stärker der Staat Subventionen einführen, die es dem Bauern ermöglicht die Haltung artgerechter zu gestalten und gleichzeitig auf dem Markt mit den Importwaren bestehen zu können. Da unsere Mittelschicht nicht groß ist und wir eher zwischen Arm und Reich jonglieren, kann sich nicht jeder hochwertiges Fleisch kaufen. Das jetzt mal kurz angerissen. Da fallen noch mehr Faktoren rein
Noch eine Anmerkung.

Subventioniert der Staat die Bauern und Tiere würden artgerecht gehalten werden, dann müssten wir mehr importieren um die Nachfrage zu decken.
Also wieder schlechte Haltung.
Aber was im Ausland passiert, können wir so nicht beeinflussen.

Liebe Wirtschaft ❤️
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tom
22. Jan. 19:09
Massentierhaltung ist deutlich komplexer. Der Import günstigere Fleischsorten führt auf dem Markt zur Konkurrenz. Um mithalten zu können musste auf Masse produziert werden um den Kostenfaktor zu senken. Das gefällt auch nicht jedem Bauern. Hier müsste deutlich stärker der Staat Subventionen einführen, die es dem Bauern ermöglicht die Haltung artgerechter zu gestalten und gleichzeitig auf dem Markt mit den Importwaren bestehen zu können. Da unsere Mittelschicht nicht groß ist und wir eher zwischen Arm und Reich jonglieren, kann sich nicht jeder hochwertiges Fleisch kaufen. Das jetzt mal kurz angerissen. Da fallen noch mehr Faktoren rein
Und schon wieder mal bin ich da voll dabei.
Massentierhaltung ist deutlich komplexer und Tierhaltung insgesamt auch.
Sogar Pflanzenbau ist deutlich komplexer wenn man sich für Details interessiert.
Der Schlüsselbegriff dafür ist "standortgerechte Landwirtschaft"
In der Tierhaltung bedeutet das dass z.B Orien oder Arcana als Hersteller in Kanada Schlachttiere Nutzen kann, die ausreichend Freilauf haben, was in Deutschland so gar nicht möglich wäre. Dafür müssen die halt transportiert werden was vom Energieaufwand insgesamt häufig überschätzt wird.

Weltweit haben wir Flächen Knappheit zur Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln.
Man kann also hier standortgerechte Kulturen anbauen die man evtl im Tierfutter nicht haben möchte, wie z.B Weizen. Gute Produktivität, weil - je nach Region - der Ertrag pro Hektar hier ganz gut ist.

Man könnte auch hier Soja anbauen (passiert auch), was man dann nicht aus den USA oder Südamerika importieren muss. Dabei holt man halt nur die halbe Menge vom Hektar wie woanders möglich wäre.
Ineffiziente Nutzung von Agrarfläche also, die man dem Transport gegenüber stellen muss, um es seriös bewerten zu können.
Zurück zum Anfang und meiner Zustimmung zu deinem Posting:
Das ist alles einigermaßen komplex und nicht so einfach zu bewerten und zu beurteilen, wie es auf den ersten Blick aussieht und in Foren oft gerne gemacht wird..
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tom
22. Jan. 19:17
Noch eine Anmerkung. Subventioniert der Staat die Bauern und Tiere würden artgerecht gehalten werden, dann müssten wir mehr importieren um die Nachfrage zu decken. Also wieder schlechte Haltung. Aber was im Ausland passiert, können wir so nicht beeinflussen. Liebe Wirtschaft ❤️
Eingriffe des Staates, die gemeinsame EU-Agrar-Politik (GAP), der Schutz der Bauern (nicht nur in Deutschland, sondern in Europa) , der Neoliberalismus und die FDP insgesamt...
Das alles lässt sich einfach nicht in einem Forum und mit extrem unterschiedlichen Wissensniveau sinnvoll diskutieren.
Ist einfach etwas oder sogar ziemlich komplex, wie du schon sagst....😳😱🧐

Vielleicht wäre es besser, hier im Thread zur vegetarischen Ernährung zurück zu kommen, die an und für sich auch schon "kein Pappenstiel" ist.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
22. Jan. 19:54
Und weil das eine nicht so gut ausgefeilt ist, macht es Sinn das ganze im veganen/vegetarischen Teil ebenfalls nicht ausgefeilt an die Hunde zu verfüttern, weil es besser für die Umwelt ist ? 🤨 vorbestellt habe ich: Veggi Feeding - Anke Jobi Gelesen: vegane und vegetarische Hundeernährung - Linda Rügenwald
Nein aber ist halt dann weder ein Argument fürs eine noch fürs andere 😅
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Josie
22. Jan. 20:00
Ja 👍 Ich lebe in der🇨🇭und wir esse nur Fleisch von hier. Auch meine Lucy ( siehe Foto )
Das ist zwar ein häufiges Argument, man würde ja nur regionales Fleisch essen. Aber auch in der Schweiz gibt es Massentierhaltung und Soja aus Brasilien wird verfüttert.
Das Tierleid wird ja auch nicht kleiner, nur, weil das Tier in der Schweiz lebt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Hermine
22. Jan. 20:05
Das ist zwar ein häufiges Argument, man würde ja nur regionales Fleisch essen. Aber auch in der Schweiz gibt es Massentierhaltung und Soja aus Brasilien wird verfüttert. Das Tierleid wird ja auch nicht kleiner, nur, weil das Tier in der Schweiz lebt.
Aber der Transport vom Tier ist nicht so weit, und das ist auch wichtig für CO 2
Alles kann man leider nicht kontrollieren und man wird oft betreffend Herkunft ( auch Futter ) angelogen!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Miriam
26. Jan. 07:17
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin geschockt von dem Diskussionsniveau, das teils hier herrscht (Sorry an die, die direkt vor mir geschrieben haben, euch meine ich nicht). Halten wir doch einfach mal die wichtigsten Punkte fest: 1) Es ist wissenschaftlicher Konsens, dass eine vegane Hundeernährung bedarfsdeckend möglich ist. 2) Hunde sind keine Wölfe mehr. Sie ernährten sich im Laufe ihrer Domestikation von den Essensresten der Menschen (nein, das war nun mal meist kein Fleisch) und passten so ihren Verdauungstrakt dem unseren an. Und für die, die immer noch nicht verstehen, dass der Vergleich hinkt: Ernährt euch doch bitte mal für ein paar Tage wie ein Affe. :) 3) Es gibt kein allgemeingültiges "artgerecht". Es gilt als artgerecht, einen Hund in einer Stadtwohnung zu halten, ihn an der Leine zu führen, ihn Tricks ausführen zu lassen und ihm Kuscheltiere zu kaufen. Trocken- und auch Nassfutter haben mit "richtigem" Fleisch nicht viel zu tun. Weshalb sind sie trotzdem artgerecht, sobald kein Fleisch enthalten ist, aber plötzlich nicht mehr? (Vor allem, wenn man Punkt 1 bedenkt.) 4) Das "Reißzahn-Argument": Damit sind alle, die ihren Hund die Beute nicht selber reißen lassen, sondern (fleischhaltiges) Trocken- und Nassfutter füttern, schon mal raus. 5) Es wurde zwar schon gesagt, aber nochmal zum "Der Hund würde sich immer Fleisch aussuchen"-Argument: Mein Hund würde sich, wenn ich ihn ließe, von Pommes, Pizza, Döner & Co ernähren. Heißt das also, das ist gesund und "artgerecht" für ihn? 6) Die meisten Menschen zeigen eine riesige Doppelmoral: Stellt euch einfach mal vor, ihr hättet ein Haustier, dessen Futter aus Hundefleisch gemacht würde. Wie groß wäre der Aufschrei? Wie schrecklich fändet ihr es, an einem Hundetransporter auf dem Weg zum Schlachthof vorbeizufahren? Dann stellt euch vor, es gäbe die Möglichkeit, eurem Tier gesunde und leckere Nahrung ohne dieses Hundeleid zu geben. Was würdet ihr tun? Und jetzt fragt euch selbst, warum ihr bei einem Hund so ganz andere Maßstäbe ansetzt als bei einem nicht minder Freude, Liebe und Schmerz empfindenden Schwein, Rind, Schaf etc. 7) Zuletzt, weil das Argument immer wieder kommt: Natürlich unterstützt man mit jedem Kauf eines fleischhaltigen Futters die Tötung von Tieren. Selbst das billigste "Fleischreste-Futter" sorgt dafür, dass die Schlachtung sich ein bisschen mehr lohnt.
Ich stimme Dir soweit in allen Punkten zu.

Zu 6) ich kann deinen Vorwurf der Doppelmoral leider nicht ganz nachvollziehen. Wenn ich ein Tier in mein Leben hole, muss ich mich dessen Bewusst sein „was“ ich da zu Hause sitzen habe. Habe ich ein Problem damit Fleisch zu verfüttern, sollte ich mir kein fleischfressendes Tier ins Haus holen. Ich selbst mache keinen Unterschied zwischen Hund und Schwein. Daher habe ich MEINE Ernährung dementsprechend angepasst. Ich kann sehr gut ohne tierische Produkte leben. Beim Hund wird’s schon schwieriger, also muss ich da wohl oder übel Abstriche machen. Bei meinen Katzen ist es noch schwieriger bzw. unmöglich, sie ohne tierische Proteine gesund zu ernähren.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Miriam & Leo
26. Jan. 08:07
Ich stimme Dir soweit in allen Punkten zu. Zu 6) ich kann deinen Vorwurf der Doppelmoral leider nicht ganz nachvollziehen. Wenn ich ein Tier in mein Leben hole, muss ich mich dessen Bewusst sein „was“ ich da zu Hause sitzen habe. Habe ich ein Problem damit Fleisch zu verfüttern, sollte ich mir kein fleischfressendes Tier ins Haus holen. Ich selbst mache keinen Unterschied zwischen Hund und Schwein. Daher habe ich MEINE Ernährung dementsprechend angepasst. Ich kann sehr gut ohne tierische Produkte leben. Beim Hund wird’s schon schwieriger, also muss ich da wohl oder übel Abstriche machen. Bei meinen Katzen ist es noch schwieriger bzw. unmöglich, sie ohne tierische Proteine gesund zu ernähren.
Da wären wir dann aber wieder bei Punkt 1. Der Hund ist eben kein Carnivore und kann, sofern gesund, problemlos vegan ernährt werden. Warum sollte ich ihm also trotzdem etwas füttern, was das Leid anderer Tiere unterstützt? Das lässt sich nur mit Doppelmoral erklären. :)
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
26. Jan. 11:25
Da wären wir dann aber wieder bei Punkt 1. Der Hund ist eben kein Carnivore und kann, sofern gesund, problemlos vegan ernährt werden. Warum sollte ich ihm also trotzdem etwas füttern, was das Leid anderer Tiere unterstützt? Das lässt sich nur mit Doppelmoral erklären. :)
Da könnte man jetzt auch sagen:

Der zu hohe Fleischkonsum der Menschen, bedingt Tierleid in der Haltungsform.
Deshalb ernähre ich meinen Hund vegan.
Ergibt für mich keinen Sinn 😅
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ute
26. Jan. 11:46
Da könnte man jetzt auch sagen: Der zu hohe Fleischkonsum der Menschen, bedingt Tierleid in der Haltungsform. Deshalb ernähre ich meinen Hund vegan. Ergibt für mich keinen Sinn 😅
Für mich macht das auch keinen Sinn.
Unsere Hunde werden grob gesagt mit Fleisch, Gemüse und ne Portion Nudeln, Haferflocken oö. gefüttert und bauen darauf, dass sie damit alles bekommen, das sie a) brauchen und b) mögen.