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Ramona
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Anzahl der Antworten 691
zuletzt 25. Nov.

Vegetarische oder vegane Ernährung beim Hund?

Heute bin ich mal wieder über einen Bericht zum Thema vegane/vegetarische Ernährung "gestolpert"... Was haltet ihr davon? Würdet ihr euren Hund vegan/vegetarisch ernähren und füttert ihr bereits so? Wenn ja, warum? Oder findet ihr, das geht gar nicht? Ich freue mich auf eine interessante Diskussion
 
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Dana &
22. Juli 17:27
Vielleicht haben wir ja da den Fehler gefunden, auf den die Schlussfolgerung und folgende Logik fälschlicherweise aufbaut. Der Hund ist wissenschaftlich gesehen kein Carnivore, also exklusiver Fleischfresser, sondern carni-Omnivore, also Fleisch- und Allesfresser. Er kann Omni, also lateinisch wortwörtlich alles. Wie der Omnibus, der ist wortwörtlich und grammatikalisch "für alle" und alle dürfen mit fahren (nur mit gültigem Fahrschein natürlich 😇✌️) . Der Rest zum Futter hier und zum Tierschutz ist persönliche Meinung und nicht mehr oder weniger. Wer anderes behauptet, sagt es "falsch" oder "nicht richtig". Der kleine feine Unterschied dazwischen ist mir ziemlich egal. Nicht nur deshalb, weil ich persönlich ihn nicht wirklich verstanden habe, sondern weil ich ihn für komplett irrelevant halte.
Ich bin da voll und ganz bei dir.

Danke für die Ergänzungen.
Die stützen ja umso schöner wie die Begriffe ,,artgerecht" und ,,angemessen" ausgelegt werden können.

Ich lasse mich auch super gerne belehren, falls etwas anderes im deutschen Tierschutzgesetz steht. Aber ich finde keinen Passus der etwas anderes besagt.

In England ist das, soweit ich weiß, tatsächlich strafbar oder soll zukünftig so behandelt werden. Aber da habe ich leider keine Paragraphen zur Hand. Ich hab es irgendwann mal nur so beiläufig gelesen. Ist also nur Halbwissen.
 
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Christina
22. Juli 18:15
Ich bin da voll und ganz bei dir. Danke für die Ergänzungen. Die stützen ja umso schöner wie die Begriffe ,,artgerecht" und ,,angemessen" ausgelegt werden können. Ich lasse mich auch super gerne belehren, falls etwas anderes im deutschen Tierschutzgesetz steht. Aber ich finde keinen Passus der etwas anderes besagt. In England ist das, soweit ich weiß, tatsächlich strafbar oder soll zukünftig so behandelt werden. Aber da habe ich leider keine Paragraphen zur Hand. Ich hab es irgendwann mal nur so beiläufig gelesen. Ist also nur Halbwissen.
https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/england--wer-seinen-hund-fleischlos-ernaehrt--muss-mit-hohen-strafen-rechnen-30847668.html
 
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Dogorama-Mitglied
22. Juli 18:22
Ich bin da voll und ganz bei dir. Danke für die Ergänzungen. Die stützen ja umso schöner wie die Begriffe ,,artgerecht" und ,,angemessen" ausgelegt werden können. Ich lasse mich auch super gerne belehren, falls etwas anderes im deutschen Tierschutzgesetz steht. Aber ich finde keinen Passus der etwas anderes besagt. In England ist das, soweit ich weiß, tatsächlich strafbar oder soll zukünftig so behandelt werden. Aber da habe ich leider keine Paragraphen zur Hand. Ich hab es irgendwann mal nur so beiläufig gelesen. Ist also nur Halbwissen.
Was im Gesetz steht und wie ein Gericht urteilt, sind ja auch immer noch zwei verschiedene Dinge. Das Problem im TSchG haben wir ja schon gefunden. Ein Hund muss artgerecht ernährt werden, aber was artgerecht bedeutet, wird nicht näher erläutert. Auch in Deutschland könnte also theoretisch ein Urteil, wie dasjenige in England zustande kommen. Praktisch halte ich das für sehr unwahrscheinlich. Unter anderem, weil es ein Merkblatt von Fachpersonen gibt, in dem explizit steht, dass eine vegane Ernährung beim Hund (unter gewissen Voraussetzungen) möglich ist, ohne dass es zu Mangelerscheinungen kommt.
 
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Dana &
22. Juli 19:16
Was im Gesetz steht und wie ein Gericht urteilt, sind ja auch immer noch zwei verschiedene Dinge. Das Problem im TSchG haben wir ja schon gefunden. Ein Hund muss artgerecht ernährt werden, aber was artgerecht bedeutet, wird nicht näher erläutert. Auch in Deutschland könnte also theoretisch ein Urteil, wie dasjenige in England zustande kommen. Praktisch halte ich das für sehr unwahrscheinlich. Unter anderem, weil es ein Merkblatt von Fachpersonen gibt, in dem explizit steht, dass eine vegane Ernährung beim Hund (unter gewissen Voraussetzungen) möglich ist, ohne dass es zu Mangelerscheinungen kommt.
Ja, darauf habe ich ja mit dem Begriff Auslegungssache im ersten Post abgezielt. ☺

Zumal dann Gerichte teilweise unterschiedlich urteilen. Jurist A könnte mit seinem Vortrag in einem Gericht Recht und in einem anderen Unrecht erhalten. Die Rechtssprechung ist sich nicht immer einig.

Ich schließe mich dir da voll und ganz an.

Ich hatte, nachdem mir das mit England einfiel, auch mal nach Urteilen in Deutschland in dem Bezug gesucht - aber wurde nicht fündig. Gut, allzu viele Prozesse wird es da natürlich auch nicht geben. Bzw. Je gegeben haben.

Aber selbst wenn es in DE ein Urteil gäbe, hieße auch das ja nicht, dass die vegane Ernährung rechtswidrig ist. Sofern kein neues Gesetz verabschiedet würde, wäre auch das erstmal nur ein Urteil.
 
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Dana &
22. Juli 19:39
https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/england--wer-seinen-hund-fleischlos-ernaehrt--muss-mit-hohen-strafen-rechnen-30847668.html
Danke für den Link.
Ich muss mir bei Zeit mal das Gesetz rausfischen. Würde mir gerne den Passus suchen wo Fleischfreiheit untersagt wird.
Ich mag die Klatsch & Tratsch Seiten nicht und finde ,,fixes", wie Gesetzestexte oder Studien, immer noch ein wenig spannender.

Ich persönlich bin auch ,,Pro-moderart-Fleisch". Verteufel jedoch nicht diese, die sich bewusst für eine vegane Ernährung entscheiden. Unter der Voraussetzung, dass man hier ein besonderes Auge auf das Thema Bedarfsdeckung hat. Gleichwohl kann man das aber ummünzen auf den Fleischfütterer...für diese gilt es auch.
Denn ,,Hauptsache Billig & schnell", Fleischabfall & Co zu füttern ist (zumindest m.M.n) keinesweges angemessen.
 
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Tom
22. Juli 19:49
Was im Gesetz steht und wie ein Gericht urteilt, sind ja auch immer noch zwei verschiedene Dinge. Das Problem im TSchG haben wir ja schon gefunden. Ein Hund muss artgerecht ernährt werden, aber was artgerecht bedeutet, wird nicht näher erläutert. Auch in Deutschland könnte also theoretisch ein Urteil, wie dasjenige in England zustande kommen. Praktisch halte ich das für sehr unwahrscheinlich. Unter anderem, weil es ein Merkblatt von Fachpersonen gibt, in dem explizit steht, dass eine vegane Ernährung beim Hund (unter gewissen Voraussetzungen) möglich ist, ohne dass es zu Mangelerscheinungen kommt.
Wenn es aber doch ein Gesetz gibt, was für Gerichte verbindlich sein sollte (dafür gibt es ja beides, Gerichte und Gesetze) und man weiß aber trotzdem überhaupt nicht, wie ein Gericht auf Basis der gültigen Gesetzgebung urteilen würde, dann taugen doch aus meiner Sicht die Gesetze als Vorgabe für die Rechtsprechung schon mal nix.
Sollte doch einigermaßen klar und definiert geregelt sein und nicht primär von der Auslegung des gerade zufällig zuständigen Richters abhängig sein, welches Recht da gesprochen wird
 
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Katja
22. Juli 20:03
Wenn es aber doch ein Gesetz gibt, was für Gerichte verbindlich sein sollte (dafür gibt es ja beides, Gerichte und Gesetze) und man weiß aber trotzdem überhaupt nicht, wie ein Gericht auf Basis der gültigen Gesetzgebung urteilen würde, dann taugen doch aus meiner Sicht die Gesetze als Vorgabe für die Rechtsprechung schon mal nix. Sollte doch einigermaßen klar und definiert geregelt sein und nicht primär von der Auslegung des gerade zufällig zuständigen Richters abhängig sein, welches Recht da gesprochen wird
Es gibt dazu ein schönes Sprichwort:

Vor Gericht und auf hoher See bist du in Gottes Hand!
 
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Ann
24. Juli 08:22
Wenn es aber doch ein Gesetz gibt, was für Gerichte verbindlich sein sollte (dafür gibt es ja beides, Gerichte und Gesetze) und man weiß aber trotzdem überhaupt nicht, wie ein Gericht auf Basis der gültigen Gesetzgebung urteilen würde, dann taugen doch aus meiner Sicht die Gesetze als Vorgabe für die Rechtsprechung schon mal nix. Sollte doch einigermaßen klar und definiert geregelt sein und nicht primär von der Auslegung des gerade zufällig zuständigen Richters abhängig sein, welches Recht da gesprochen wird
Hast du natürlich einerseits Recht, andererseits müsste dann ja wirklich alles bis aufs kleinste irgendwie geregelt sein. Das würde das ganze vielleicht in Sinne der Rechtsprechung vereinfachen, aber vielleicht auch jede Innovationskraft ausbremsen. Ist ein spannendes Thema, was man aus ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachten kann.
 
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Melanie
24. Juli 08:52
Ne da sie Fleisch fresser sind und es brauchen
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juli 08:59
Ne da sie Fleisch fresser sind und es brauchen
Ich wiederhole gerne nochmal den Stand der Wissenschaft: Nein, tun sie nicht. Hunde im Erhaltungsstoffwechsel kann man vegan ernähren. Hunde im Wachstum, tragende und säugende Hündinnen und Sporthunde kann man immer noch problemlos vegetarisch ernähren.
Nachzulesen hier: https://tierschutz-tvt.de/alle-merkblaetter-und-stellungnahmen/?no_cache=1&download=TVT-MB_183_vegetarische_Ernährung_Sept._2018.pdf&did=276