Ich sage nichts dagegen, wenn man die Überzeugung hat kein Tier verspeisen zu wollen. Unter dem Aspekt, damit andere zu Tierquälern zu erklären oder Naturschutzfaktoren anzusetzen, bin ich leider anderer Meinung und berücksichtige dabei die globale herkömmliche Wirtschaft. Um das Fleisch zu ersetzen mit Pflanzlichem benötigt es weit mehr unberührte Ackerflächen... Die Tierhaltung muss noch mehr konzentriert werden, Geld bringt die Haltung ja auch nicht mehr um die Massen menschenfreundlich wirtschaftlich ernährt zu bekommen. In Anbetracht vom Welthunger ist es ebenfalls fraglich, ob man das vorhandene "wegschiebt"... Es ist einfach nicht der goldene weg für die Natur in meinen Augen.
Natürlich kann man die Nutztiere für die menschlichen Ernährung und auch für Tierfutter rausholen aus der Natur und von der Agrar-Fläche und sie in Ställe stellen. Da käme dann der Tierschutz-Gedanke zum Tragen.
Trotzdem bekommen die Nutz - und Schlacht Tiere primär pflanzliche Nahrung und im rein und nur energetischen Vergleich wäre es sinnvoller und effizienter, die pflanzlichen Produkte von der Ackerfläche direkt selbst zu verzehren, anstatt sie mit entsprechend hohen Verlusten noch mal "durch ein Tier zu schicken", um daraus Fleisch zu erzeugen.
Mal ganz abgesehen von der Diskussion, ob es jetzt artgerecht oder ernährungsphilosologisch möglich ist, einen Hund vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren, würde ich mir im Vorfeld bei solchen Überlegungen als erstes die Frage stellen:
MUSS ICH überhaupt einen Hund haben?
Der ist ja rein ökologisch/welternährungsmäßg oder klimatisch gesehen in jedem Fall eine Belastung und vielleicht gar nicht zwingend notwendig....
Als bekennender Öko und beruflich praktizierender Umweltwissenschaftler bin ich mir darüber im Klaren, dass es ein umwelt- und klimabelastender Luxus ist, den ich mir da persönlich leiste , wenn ich rein zu meiner Freude einen Hund habe. Is so.
Der braucht ja nicht nur Futter, sondern auch Körbchen, Kissen, Leine, Halsband und eventuell auch mal Medizin. die zT sehr aufwendig hergestellt werden muss. Muss nicht unbedingt sein, aber das leiste ich mir, weil ich das möchte.
Demzufolge:
Ich habe zwar eine sehr klare Meinung gegenüber Leuten, die mit über 300 PS im SUV ihre Kinder ein paar Kilometer zur Schule fahren...
Aber am Ende machen DIE DAS und gönnen sich DAS und ich habe halt einen Hund....und gebe ihm Fleisch zu essen, weil ich den Hund möchte und das so richtig finde .
Bevor ich also mit den erhobenen, anklagenden ökologischen Finger AUF DIESE Leute zeigen kann, würde ich erstmal genau hinschauen wollen, ob nicht ich als Hundehalter im Vergleich das größere "öko-schwein" bin...
Das Ergebnis kann ich nicht sagen, müsste man mal solide rechnen, aber das wäre wirklich aufwendig.
Bis dahin habe ich nicht mal ein fachlich-halbwegs seriöses "Bauchgefühl" dazu, wie das im Vergleich zu bewerten ist.
Ist für mich persönlich eine eher unangenehme Wahrheit, aber wenn ich es fachlich und inhaltlich ganz neutral angehe, bleibt es eine Wahrheit.