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Theresa
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zuletzt 1. Juli

Studien zum Thema Unterschied Hund vs. Wolf

Hallo zusammen, mich würde mal interessieren, ob jemand von euch Studien hat zum Unterschied von Wolf und Hund was den kompletten Verdauungstrakt oder auch Bedarfswerte angeht. Hier schwirren doch auch einige Profis rum, die da bestimmt in Studien gut bewandert sind :-) Freue mich auf wertvolle Tipps.
 
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Carmen
10. Feb. 07:52
Da steht "Seite nicht gefunden" Steffi: naja Anatomie bringt mir nur was wenn es jetzt nicht um die Größe der Organe geht, sondern um wirkliche Änderungen, die sich auf Bioverfügbarkeit/Verwertbarkeit/andere Bedarfswerte/andere Verdauungsmöglichkeiten usw. beziehen. Also wirklich was einen realen Einfluss auf die Verdauung hat.
Das ist Physiologie
 
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Carmen
10. Feb. 08:02
Ein Bekannter von mir hat sich wohl extrem mit dem Thema befasst. Ich sage gleich, das was ich jetzt schreibe hat er mir erzählt, ich selber hab da noch nicht recherchiert und wie auch nicht woher er es hat. Ich gebe keine Garantie, dass es stimmt!

Laut seiner Recherche hat sich die Verdauung beim Hund so weit von der des Wolfs entfernt, dass Hunde Fleisch schlecht verdauen können, dafür aber Pflanzliche Nahrung viel besser verdauen können.

Die Frau Dr. Kienzle von der LMU, die, was fachliches Wissen anbelangt, als extrem gut gilt, sagt wiederum, dass es Unsinn ist einen Hund vegan oder vegetarisch zu ernähren. Sie sagt er braucht Fleisch.

Wem glaubt man jetzt?
Der Fachtierärztin für Ernährung an der LMU oder Studien zum Thema Vegane Ernährung beim Hund?
 
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Theresa
10. Feb. 08:05
Ein Bekannter von mir hat sich wohl extrem mit dem Thema befasst. Ich sage gleich, das was ich jetzt schreibe hat er mir erzählt, ich selber hab da noch nicht recherchiert und wie auch nicht woher er es hat. Ich gebe keine Garantie, dass es stimmt! Laut seiner Recherche hat sich die Verdauung beim Hund so weit von der des Wolfs entfernt, dass Hunde Fleisch schlecht verdauen können, dafür aber Pflanzliche Nahrung viel besser verdauen können. Die Frau Dr. Kienzle von der LMU, die, was fachliches Wissen anbelangt, als extrem gut gilt, sagt wiederum, dass es Unsinn ist einen Hund vegan oder vegetarisch zu ernähren. Sie sagt er braucht Fleisch. Wem glaubt man jetzt? Der Fachtierärztin für Ernährung an der LMU oder Studien zum Thema Vegane Ernährung beim Hund?
Kannst du deinen Bekannten vielleicht mal nach der Studie fragen, die das behauptet? Das wäre super interessant da mal reinzuschauen :-)
 
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Tom
10. Feb. 08:09
In der aktuellen Forschungslandschaft wirst du dazu wenig finden. Das Thema wurde halt schon vor Jahrzehnten bearbeitet und hat in neueren Fachzeitschriften einfach nichts mehr zu suchen. "Olle Kamellen" halt.
So ähnlich, wie in der Mathematik auch nicht mehr groß über den Satz des Pythagoras geforscht wird oder ob 5 jetzt wirklich ne Primzahl ist. Bahnbrechende neue Erkenntnisse sind nicht zu erwarten. Auch in der aktuellen Wolfsforschung gibt es inzwischen andere Themen.
Rest läuft unter "bekanntes Wissen" und findet sich entsprechend in Fach und Lehrbüchern.

Kannst mal schauen, ob du dir diese älteren Artikel besorgen kannst:

Makridin V. The wolf in the Yamal north. Zool Zh 1962; 41: 1413–1417.

Mech L. The Wolf: The ecology and behavior of an endangered species. Minneapolis: University of Minnesota Press 1981.

Becker N, Dillitzer N, Sauter-Louis C, Kienzle E. Fütterung von Hunden und Katzen in Deutschland. Tierärztl Prax 2012; 40 (K): 391–397.

Young SP, Goldman EA. The wolves of North America: Part I. Their history, life habits, economic status, and control: The American Wildlife Institute; 1944.

Zentek J, Paßlack N. Rohfütterung (BARF) bei Hund und Katze: Möglichkeiten, Risiken und Probleme. Berlin: Veterinärspiegel Verlag 2013; 45.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Feb. 08:21
Naja also beim Affen und Menschen gibt es eine genetische Gleichheit von maximal 96-99%. Beim Wolf zum Hund ist es 99,96%. Das ist bei Genetik ein großer Unterschied. Zudem begann die Evolution des Menschen vor 7 Mio Jahren, ist viele Schritte durchlaufen bis er seit 200.000 Jahren der "heutige" Mensch wurde. Bei Hunden begann die Domestizierung vor etwa 15.000 Jahren. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied. Daher hinkt der Vergleich extrem. Die Äußerlichkeiten eines Tieres lassen sich schon innerhalb ein paar weniger Generationen stark verändern. Die Funktion und Ausgestaltung des Verdauungstraktes braucht sehr lang. Leider kann mir wohl auch offenbar hier niemand Unterschiede von Hund zu Wolf dahingehend nennen - außer das Thema mit der Amylase
Um mal kurz Klarheit zu schaffen. Hunde und Wölfe haben irgendwann mal irgendwo die gleichen Vorfahren gehabt. Ebenso wie Menschen und Affen. Sie stammen nicht direkt voneinander ab ;-)

Und um mal bei der Evolution/Domestizierung etwas einzuwerfen: Menschen haben Hunde bewusst gezüchtet. Die Evolution der Menschen und die Domestizierung der Hunde sind nicht miteinander vergleichbar. Bereits bei der Lebenserwartung sollte dies klar werden ;-) So haben in diesen von dir erwähnten Zeiträumen weitaus mehr Generationen an Hunden diese Welt bevölkert, als es Generationen an Menschen taten.

Ich bin mir nicht ganz sicher, was du mit deinem Thread hier bezwecken möchtest.
 
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Theresa
10. Feb. 08:28
Um mal kurz Klarheit zu schaffen. Hunde und Wölfe haben irgendwann mal irgendwo die gleichen Vorfahren gehabt. Ebenso wie Menschen und Affen. Sie stammen nicht direkt voneinander ab ;-) Und um mal bei der Evolution/Domestizierung etwas einzuwerfen: Menschen haben Hunde bewusst gezüchtet. Die Evolution der Menschen und die Domestizierung der Hunde sind nicht miteinander vergleichbar. Bereits bei der Lebenserwartung sollte dies klar werden ;-) So haben in diesen von dir erwähnten Zeiträumen weitaus mehr Generationen an Hunden diese Welt bevölkert, als es Generationen an Menschen taten. Ich bin mir nicht ganz sicher, was du mit deinem Thread hier bezwecken möchtest.
Hunde wurden aber niemals auf die Verdauung oder Futterverwertung hin von Menschen gezüchtet, sondern immer nur auf Aussehen, Eignungszweck und Charakter. Ein Verdauungstrakt ändert sich eben nicht so schnell. Auch wenn die Generationen schneller voran gehen. Die Zeitspanne ist dennoch super gering.

Und doch, der Hund stammt vom Wolf ab. Das ist belegt. Zudem geht man davon aus, dass Wolf und Mensch ja früher ähnliches gegessen haben - Also erbeutete Tiere. Selbst wo Ackerbau begann, hat man nicht das kostbare Getreide verfüttert. Also die Zeit, seitdem der Hund wirklich grundlegend anderes Fressen bekam ist noch überschaubarer.
 
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Theresa
10. Feb. 08:29
In der aktuellen Forschungslandschaft wirst du dazu wenig finden. Das Thema wurde halt schon vor Jahrzehnten bearbeitet und hat in neueren Fachzeitschriften einfach nichts mehr zu suchen. "Olle Kamellen" halt. So ähnlich, wie in der Mathematik auch nicht mehr groß über den Satz des Pythagoras geforscht wird oder ob 5 jetzt wirklich ne Primzahl ist. Bahnbrechende neue Erkenntnisse sind nicht zu erwarten. Auch in der aktuellen Wolfsforschung gibt es inzwischen andere Themen. Rest läuft unter "bekanntes Wissen" und findet sich entsprechend in Fach und Lehrbüchern. Kannst mal schauen, ob du dir diese älteren Artikel besorgen kannst: Makridin V. The wolf in the Yamal north. Zool Zh 1962; 41: 1413–1417. Mech L. The Wolf: The ecology and behavior of an endangered species. Minneapolis: University of Minnesota Press 1981. Becker N, Dillitzer N, Sauter-Louis C, Kienzle E. Fütterung von Hunden und Katzen in Deutschland. Tierärztl Prax 2012; 40 (K): 391–397. Young SP, Goldman EA. The wolves of North America: Part I. Their history, life habits, economic status, and control: The American Wildlife Institute; 1944. Zentek J, Paßlack N. Rohfütterung (BARF) bei Hund und Katze: Möglichkeiten, Risiken und Probleme. Berlin: Veterinärspiegel Verlag 2013; 45.
Welche Erkenntnisse gibt es da zu lesen? Also was sind die Unterschiede. Dann lese ich gern nach. Ich würde die Fakten nur gern mal hören, was anders ist Tom. Du sagst ja du bist so informiert darüber, dann sag doch bitte die Unterschiede :-)
 
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Dogorama-Mitglied
10. Feb. 08:32
Hunde wurden aber niemals auf die Verdauung oder Futterverwertung hin von Menschen gezüchtet, sondern immer nur auf Aussehen, Eignungszweck und Charakter. Ein Verdauungstrakt ändert sich eben nicht so schnell. Auch wenn die Generationen schneller voran gehen. Die Zeitspanne ist dennoch super gering. Und doch, der Hund stammt vom Wolf ab. Das ist belegt. Zudem geht man davon aus, dass Wolf und Mensch ja früher ähnliches gegessen haben - Also erbeutete Tiere. Selbst wo Ackerbau begann, hat man nicht das kostbare Getreide verfüttert. Also die Zeit, seitdem der Hund wirklich grundlegend anderes Fressen bekam ist noch überschaubarer.
Wo hast du denn all diese Informationen her? Da bitte ich doch an dieser Stelle gerne um Quellen.
Sowohl zu deiner These, dass Hunde von Wölfen abstammen würden, als auch zu deiner These, dass anstelle von "kostbarem" Getreide, Fleisch verfüttert wurde.

P.S.: Die Anpassung hinsichtlich Futter kam von ganz allein - eben durch die Fütterung.
 
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Theresa
10. Feb. 09:14
Wo hast du denn all diese Informationen her? Da bitte ich doch an dieser Stelle gerne um Quellen. Sowohl zu deiner These, dass Hunde von Wölfen abstammen würden, als auch zu deiner These, dass anstelle von "kostbarem" Getreide, Fleisch verfüttert wurde. P.S.: Die Anpassung hinsichtlich Futter kam von ganz allein - eben durch die Fütterung.
Also das eine ist auch einfach gesunder Menschenverstand. Musst dir nur mal anschauen wie damals Getreide gewonnen und verarbeitet wurde. Niemals hätte man das den Hunden gegeben. Die haben maximal Reste davon bekommen, die nicht (mehr) für den Menschlichen Verzehr geeignet waren.

Das mit dem Wolf: ich glaube da ehrlich gesagt der Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW). Die beschäftigen sich ja nunmal nur mit dem Thema Wölfe. Ich bezweifel stark, dass die Unwahrheiten erzählen. Selbst wenn sie nicht direkt voneinander abstammen sollten, haben sie einen engen Verwandten und spalteten sich ja erst ab wo es die ersten Knochenfunde von Hunden gab. Da kommt halt wieder das Problem der kurzen Anpassungszeit an angepasste Nahrung zu tragen
 
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Dogorama-Mitglied
10. Feb. 09:31
Also das eine ist auch einfach gesunder Menschenverstand. Musst dir nur mal anschauen wie damals Getreide gewonnen und verarbeitet wurde. Niemals hätte man das den Hunden gegeben. Die haben maximal Reste davon bekommen, die nicht (mehr) für den Menschlichen Verzehr geeignet waren. Das mit dem Wolf: ich glaube da ehrlich gesagt der Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW). Die beschäftigen sich ja nunmal nur mit dem Thema Wölfe. Ich bezweifel stark, dass die Unwahrheiten erzählen. Selbst wenn sie nicht direkt voneinander abstammen sollten, haben sie einen engen Verwandten und spalteten sich ja erst ab wo es die ersten Knochenfunde von Hunden gab. Da kommt halt wieder das Problem der kurzen Anpassungszeit an angepasste Nahrung zu tragen
Mein gesunder Menschsnverstand sagt mir, dass es einen ordentlichen Evolutionsdruck geben musste, damit der Hund 30 Kopien des Amylasegens entwickelte, Laktosetoleranter wird und plötzlich Maltose aufspalten kann. Die Darmflora des Hundes ist übrigens die ähnlichste zum Menschen.

Ehrlich gesagt wird es mir schon langsam zu anstrengend. Wie du selber sogar schreibst haben die Hunde Reste der Getreideherstellung bekommen.
Warum du die Erkenntnis mit Amylase so abwertest ist für mich schwer zu verstehen, da es zeigt, dass man nicht unmengen an Fleisch in den Hund schieben muss, sondern einen ressourcenschonenderen Weg gehen kann.