Ackerbau und Viehzucht gibt es seit ca. 10.000 Jahren. Es ist sehr unwahrscheinlich anzunehmen, dass Hunde bereits da direkt kohlenhydrathaltige Produkte in relevanten Maße bekommen haben, da das damals noch sehr aufwendig und mit viel Anstrengung produziert wurde. Also ist die Zeitspanne schonmal in der es seitdem kohlenhydratreiche Futtermittel für die Hunde gab vermutlich weitaus geringer (vor allem wenn man über flächendeckende Ausbreitung redet).
Das Beutetier Prinzip ist natürlich eine recht junge Fütterungsmethode, aber es baut ja ein klassisches Beutetier nach. Also ist das relativ irrelevant wie neu das ist, weil es sich ja nix Neues ausgedacht hat sondern die natürliche Nahrung des Wolfes nachbaut. Entscheidend wäre hier eben nachzuweisen inwiefern der Hund sich in weniger als 10.000 Jahren wirklich angepasst hat von der Verdauung her. Bisher weiß man eben nur das mit der Stärke - wobei das eben nicht bedeutet, dass der Hund einen Bedarf dafür hat. Zudem ist es extrem abhängig von der Rasse und dem Individuum (siehe die 3. Studie zu dem Thema wo Erik Axelsson mitgewirkt hat). Einige Hunde können demnach genauso schlecht Stärke verdauen wie Wölfe. Ernährt man die dann anders? Schönes Beispiel von Nadine: Hunde können auch Haushaltszucker verdauen. Heißt das, dass sie welchen brauchen? Das eine ist keine direkte Schlussfolgerung von dem anderen.
Der Vorfahr vom Hund ist der Wolf. Den Wolf gibt es seit min 1 Millionen Jahren. Ich verlasse mich doch lieber auf die über 1 Mio Jahren auf Beutetiere spezialisierte Nahrung als auf maximal (!) 10.000 Jahre, die der Hund andere Nahrungsmittel vom Menschen abbekam. Vor allem wenn noch nicht mal relevante Unterschiede bei der Verdauung festgestellt wurden (oder wir alle wissen die nur nicht).
Deine Alternative ist dann lieber sich auf vllt 100 (?) Jahre Fertigfutter zu verlassen? Eine Zeit in der typische Wohlstandskrankheiten nun auch die Hunde betreffen? Hoch verarbeitete und teils staubtrockene Nahrungsmittel, die selbst für einen Hofhund früher nicht normal waren? Wie soll sich ein Hund daran angepasst haben? Ich weiß ja nicht ob das eine stichhaltige Argumentation ist...dann macht es für mich noch mehr Sinn ABAM zu füttern..
Hingegen gibt es eben eine Studie die darauf hinweist, dass die Lebenserwartung bis zu 2 Jahre ansteigen kann wenn der Hund mit selbstgekochtem Futter ernährt wird im Vergleich zu Fertigfutter.
Derzeit sehe ich einfach nicht einen Grund dafür, dass ich nicht die beste Fütterungsart für meinen Hund ausgewählt habe. Und ganz ehrlich...Meiner bekommt auch mal ne Kartoffel, oder bissl Nudeln oder Reis oder vom Nachbarn irgendwelche ollen Leckerlis. Wenn halt was über ist oder er Geburtstag hat oder er einfach unfassbar süß guckt und ich doch weich werde. Aber dann weiß ich auch, dass der Haufen am nächsten Tag deutlich größer ist und stärker riecht. Ich glaube nicht, dass mein Hund das so übersuperaffengeil verwerten kann und braucht. 🧐😅
Das es Unterschiede von der Ernährung von verschiedenen Rassen gibt ist doch eigentlich ganz logisch oder ?
Erst seit kurzem (wenn wir die Zeit betrachten seitdem wir Menschen Hunde kultivieren) haben wir hier Hunderassen aus anderen Kontinenten. Auf anderen Kontinenten wurden andere Dinge heute so wie damals mehr gegessen. Der Esel stammt von Zebra ab und dessen Verdauung hat sich an die Ernährung angepasst warum sollte das der Hund nicht auch geschafft haben.
Kann ein Hund Stärke verdauen heißt es er hat sich angepasst und vermutlich gibt es noch weitere Anpassungen. Denn es tut mir echt leid aber ein Wolfshund ob Irisch oder anders ist für mich eher ein Wolf als ein Mops 🥹und ich würde meinen Mops nicht wie ein Wolf füttern. Ein Mops ist ein alles Fresser der mit einer Jagd überfordert wäre der nicht mal das Gebiss dafür hat und von Unverträglichkeiten nur so strotzt, das ist eine Veränderung. Vielleicht ist es ja nicht das Beispiel welches man hören möchte aber für mich sind Hunderassen nicht gleich, genau wie der Wolf eben auch nicht gleich ist.