⁃ Was denkst du über dieses Thema?
Wir barfen seit fast 15 Jahren. Für mich gibt es keine bessere Fütterungsmethode, da ich die volle Kontrolle darüber habe was im Napf landet. Spezielle Diäten, bei z.B. Diabetes, Niereninsuffizienz, Allergie, Bauchspeicheldrüseninsuffizienz, alles schon gehabt, kann ich ganz genau bestimmen, was der Hund bekommt, was nicht und mich genau auf die Bedürfnisse des Hundes einstellen.
⁃ Hast du auch schon einmal von solchen Fällen der Fehlernährung gehört?
Ja und auch selbst bei einer Bekannten miterleben müssen. Trotz aller Warnungen, dass sie nicht bedarfsdeckend barft, hat sie genau so weiter gemacht mit dem Argument dass eine THP ihr den Plan erstellt hat und dieser daher nicht falsch sein kann. Das Ende von Lied war ein schwer kranker Hund, der nur noch erlöst werden konnte.
⁃ Wenn du die Mahlzeiten für deinen Hund selbst zubereitest, wie stellst du sicher, dass sie ausgewogen sind? Verwendest du spezielle Ernährungspläne?
Ich errechne alles ganz genau um sicher zu gehen, dass kein Mangel entstehen kann. Ziehe diesbezüglich die Individualität meiner Hunde mit ein.
⁃ Hast du schon mal mit Ernährungsberater:innen gesprochen, um einen Plan für euren Hund zu erstellen?
War noch nie nötig. Als ich anfing zu barfen gab es noch keine Ernährungsberater. Ich habe mir in mühseliger Kleinarbeit alles selbst durch diverse Bücher (z.B. Meyer/Zentek) angeeignet und halte mich über aktuelle Studien auf dem laufenden. Man lernt nie aus und es gibt immer wieder neue wissenschaftliche Erkenntnisse.
Ich überlege momentan ob ich selbst eine Ausbildung zum Hundeernährungsberater mache.
Ich bin nicht abgeneigt bei Fragen einen aufzusuchen. Ich finde diese Möglichkeit super, denn der Futtermittelmarkt wird immer unübersichtlicher, immer mehr Menschen beschäftigen sich mit der Ernährungsfrage und möchten das Futter selbst machen. Nicht jeder hat aber die Zeit sich intensiv in die Thematik einzulesen. Daher denke ich, dass dieser Beruf in Zukunft an immer mehr Bedeutung gewinnen wird.
Ich würde mir allerdings eine Regelung zur einheitlichen Ausbildung und Zertifizierung wünschen. Nicht jeder Ernährungsberater hat eine gute Ausbildung erhalten und hat ausreichend solides Wissen um andere zu beraten. Als Kunde ist dies aber oft nicht abzuschätzen, daher wäre eine einheitliche Regelung überfällig.
- Was kannst du aus diesen Erfahrungen weitergeben?
Stellt das Futter nicht selbst zusammen wenn ihr keine Ahnung davon habt. Wendet Euch an jemanden der sich auskennt, sei es im privaten Rahmen oder an Ernährungsberater. Prüft wo und wie der Ernährungsberater ausgebildet wurde und welche Erfahrungen vorhanden sind.
Möchtet ihr das Futter selbst zusammen stellen dann informiert euch intensiv darüber. Ein Buch zu lesen ist oft zu wenig, ein großes Interesse an dem Thema sollte vorhanden sein und dazu der Grips und der Wille es in Eigenregie zu lernen. Alternativ gibt es auch Webinare und Ausbildungen für den Eigengebrauch/Hausgebrauch die deutlich einfacher gehalten sind als Ausbildungen die für den beruflichen Gebrauch gedacht sind.