Danke für Deine ausführlichen Ausführungen. Die Zusammenhänge machst Du deutlich, und es hilft immer, den Gesamtzusammenhang zu erkennen und zu verstehen.
In einem Punkt hast Du mich aber nicht verstanden. Ich verordne meinen Hunden keine Ruhe und habe das auch nicht vor. Aber ich bestärke sie, wenn sie von sich aus ruhig sind, und damit meine ich wirkliche Entspannung.
Noch mal: mein Video zeigt den Versuch, erst dann das Futter freizugeben, wenn Nala ruhig ist. Ich habe selbst schon Videos von Hunden gesehen, wo das funktioniert. Nala ist dafür nicht geeignet. Also verfolge ich diese Vorgehensweise nicht weiter.
Aber ich habe hier schon gute Tipps bekommen, wie ich ihre Entspannung fördern kann, und werde manches davon versuchen, umzusetzen.
Dein Ansatz ist für mich gedanklich nachvollziehbar, aber die Hunde gemeinsam mit uns Fressen zu lassen, bringt so viele Dinge mit sich, die wir nicht haben wollen, dass das für uns nicht der richtige Weg sein wird. Wir sind kein aus Wölfen oder Hunden bestehendes Rudel, sondern gemischt, da kann und muss man nicht alle Verhaltensweisen 1:1 übertragen. Ich habe schon den Eindruck, dass wir einen funktionierenden Sozialverband haben. Und ich denke, wir werden auch mit anderen Mitteln mehr Ruhe und Entspannung erreichen.
Gern😉. Wie entscheidend Mimik und Körpersprache auch in der menschlichen Kommunikation sind, wenn es ums Verstehen geht, zeigt sich immer, wenn man nur schreibt 😁.
Ich muss mal nachfragen: welche unerwünschten Dinge befürchtest du bei gemeinsamen Essen?
Ich selber arbeite seit 40 Jahren mit Hunden, habe aber erst vor 10 Jahren verstanden, was ein echter Sozialverband ist und wie er funktioniert. Ich würde eine Menge dafür geben, hätte ich das schon früher gekonnt.
Hunde sind so einfach, wenn man sie versteht und willens und in der Lage ist, ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
Konkret beim „zur Ruhe bringen“. Wenn ich Ruhe will, muss ich Ruhe kommunizieren. In dem Moment, wo ich mich hinsetze, legt sich auch der Hund.
Wenn ich einen Hund möchte, der sich im Haus ruhig verhält, darf ich ihm keine Aufgabe geben, die ihn aktiviert. Keine Spiele - auch nicht „um den Kopf zu beschäftigen“ - keine Wächterjobs uam.
Warum sollte ich einen Hund für Ruhe bestärken? Zum einen erfüllt er in echter Ruhe ein eigenes Bedürfnis. Verstärken kann ich aber ohnehin nur aktives Tun, nicht passives Verhalten. Der Hund weiß überhaupt nicht, wofür er gelobt wird.
Bestärke ein Baby, das Sprache noch nicht versteht für ruhiges Liegen. Das einzige, was geschieht, wird sein, dass das Kind durch die Sprache aktiviert wird.
Daraus folgt, dass ich in einer solchen Situation nie weiß, was ich gerade tatsächlich bestärke.
Schaut der Hund gerade irgendwo hin? Hat er einen Geruch in der Nase, ein Geräusch im Ohr, eine Idee im Kopf? Nicht zwingend erkennbar für mich, aber mal eben falsch bestätigt.