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Sonja
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Anzahl der Antworten 147
zuletzt 9. Nov.

Ruhe gegen Schlingen?

Ich habe jetzt einige Threads über das Thema Schlingen gelesen, aber zu einer Sache nichts gefunden. Ob und wie man beim Fressen Ruhe rein bringen kann, um das Schlingen zu reduzieren. Bei uns geht es um Nala, Labbi, also rassetypische Schling-Fresserin. Natürlich hilft es etwas, einen Anti-Schlingnapf zu benutzen, aber das ist nur Symptombekämpfung. Kleine Portionen füttern genauso, die einzelnen Portionen schlingt sie dann. Zweite Maßnahme: alleine füttern, im Raum alleine lassen, hilft gar nicht. Sie überdreht beim Füttern einfach. Und das will ich ändern, den hyperaufgeregten Zustand beenden. In diesem Thread möchte ich bitte ausschließlich darüber diskutieren, ob und wie man sie vor oder bei dem Füttern zur Ruhe bringen kann. Ich habe von einem Ansatz gehört, das Futter erst hinzustellen, wenn sie sich entspannt hat. So etwas wäre mein Ziel. Versuche in dieser Richtung haben sie Warten gelehrt, sie kann sich auch beherrschen und kurz still sitzen, aber innerlich bleibt sie überdreht. Sie legt sich auch nur hin, weil sie dafür mal gelobt wurde, als Schritt in die richtige Richtung, und das Futter dann bekommen hat. Den Napf beim Warten noch nicht hinzustellen macht keinen Unterschied. Länger als 10 Minuten habe ich das Warten lassen nicht ausprobiert, da sie dann irgendwann wieder zappeliger wird. Hat jemand Erfahrung damit? Eine Idee?
 
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Dogorama-Mitglied
22. Nov. 19:17
Alles gut. Ist denn das Regeln wirklich auf intakte Hunde beschränkt? Da fehlt mir die Erfahrung. Aus dem Bauch würde ich eher vermuten, dass es ein souveräner Hund sei muss.
Nein, er muss intakt sein.
Das ist jetzt meine Erfahrung mit 17 Hunden davon 5 kastriert
 
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Dogorama-Mitglied
22. Nov. 20:41
Finde ich mega unproduktiv diesen Vorschlag. Sie möchte füttern mit Anti Gift Köder Training kombinieren. Das macht der Hund draußen genau einmal... Im schlimmsten Fall. Ich finde generell, Hunde sollten nicht aufgegeben werden, nur weil es aussichtslos erscheint. Hunde lernen lebenslänglich. Und was ist verkehrt am Training der Impuls Kontrolle? Das Training zu Hause unter Aufgeregtheit? Generell gesagt geht es hier nicht im Schlingen, sondern um die Situation davor. Jeder Halter hat eigene Wünsche /Bedürfnisse / Vorstellungen was für den Hund gut ist. Wenn sie meint, der Hund könnte etwas Ruhe vertragen und fragt, was man da machen kann, braucht man nicht nach Sinnhaftigkeit suchen.
völlige Missinterpretation meines Posts🙈
 
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Dogorama-Mitglied
22. Nov. 20:50
Also ich würde aus dem Thema nicht zu viel machen. Solange sie ruhig sitzt oder liegt beim Fressen vorbereiten ( ja klar ist sie ungeduldig und nervös, aber sie springt ja nicht rum, pöbelt, bellt...) wird sich die Ruhe selber einstellen. Bring Routine ins Füttern: Vorbereiten, hinstellen, Freigabe nach Blickkontakt fertig. Dann weiß sie bescheid und die Ruhe stellt sich im Verlauf selber ein.
Genau so!

plus mal vorsichtig anfangen, mit dem Hund Rad zu fahren, im Freilauf und mit Speed. So bekommt sie ein Ventil fűr ihre Energie, ihr habt Spaß zusammen🙂

P. S.
Mein Pflegehund Teddy hat vor Aufregung laut gebellt, wenn es ans Fűttern ging.
Bei Teddy hat geholfen, dass er schon mal ein paar Brocken Trockenfutter aus der Hand bekam. Immer. Später dann nur noch, wenn er ruhig war.
Mittlerweile kann er auch abwarten, bekommt seine Mahlzeit sogar NACH Gina, verharrt im Sitz, bis ich sein Futter freigebe.
Der hat aber auch eine ganz andere Energie als. Gina. Bei Gina hab ich NIE ein Abwarten oder gar eine Freigabe eingefordert. Das hätte den eh schon unsicheren Hund nur noch weiter eingeschűchtert.
Was ich damit sagen will: Jeder Hund ist anders! Was bei dem einen passt, kann verkehrt fűr den anderen sein.

Ich denke, du bist deiner Hűndin gegenűber zu dominant. Das tut ihr nicht gut. Die scheint eher sehr sensibel zu sein..
LOB sie mehr, aber regel weniger. 🙂
Einfach deine Routine mal genau beleuchten, die Erwartungshaltung durchbrechen🙂
 
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Sonja
22. Nov. 21:30
Nein, er muss intakt sein. Das ist jetzt meine Erfahrung mit 17 Hunden davon 5 kastriert
Das ist interessant. Passt aber zu unserem verstorbenen Sammy, der nicht kastriert war, und manche Situationen sehr souverän und ruhig geregelt hat.
 
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Sonja
22. Nov. 22:15
Nein, ich werde auch im Freilauf noch nicht mit Nala Rad fahren. Ich hatte einen großen Hund, der mit 1,5 Jahren sportuntauglich wurde, das will ich nicht noch mal. Beim Radfahren ist mir das Risiko zu groß, daß sie sich übernimmt.

Stattdessen werden wir weiter zu 4t mit dem Dummy spielen. Das ist etwas, was Nala total begeistert, und dabei wird gespielt, nicht verlangt, und trotzdem bringt sie es mir in die Hand, denn dafür wird sie gelobt, und belohnt mit weiterspielen. Das ist ein Ventil für ihre Energie, denn das Spiel beginnt damit, dass Yoshi das Dummy bekommt und sich jagen lässt. Wenn Benny es ihm abnimmt, holt Nala es sich von Benny, sonst jagt sie es Yoshi selber ab. Ich bestimme, wie das Spiel beginnt und beende es. Dazwischen haben wir alle Spaß.

Bei all Deiner Erfahrung und den wirklich guten Ratschlägen, gehst Du trotzdem manchmal von falschen Voraussetzungen aus weil Du eben nur einen Bruchteil der Gesamtsituation kennst. Ich weiß, Nala mit ihrer Unruhe wirkt wie ein unausgelasteter Hund, aber sie hat Ventile für ihre Energie, wir haben Spaß zusammen, und sie wird überwiegend mit Lob und Bestärkung erzogen. Es gibt zwar ein paar Regeln, aber Erwartungshaltung ist das falsche Wort, und so verbissen, wie es bei Dir klingt, sehe ich das alles gar nicht.
Nala ist sensibel, ja stimmt, aber sie ist auch rotzfrech und unerschrocken.
 
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Sonja
22. Nov. 22:20
Ich habe heute mal ausprobiert, das Futter beinahe ohne Verzögerung hinzustellen und dabei sofort frei zu geben. Nach der normalen Portion Trockenfutter gab es noch Gemüse in mehreren Portionen, jeweils sofort, wenn der Napf leer war, mit sofortiger Freigabe. Nala ist dabei von sich aus vom Napf weg zurück gegangen und hat sich hingesetzt. Ich habe alles in Ruhe gemacht und keine Kommandos gegeben. Nur die Napffreigaben erteilt.

Nala hat noch nie so hektisch gefressen wie heute.
Ich glaube, die kleinen Pausen, die wir bisher immer gemacht haben, bevor der Napf frei gegeben wird, in denen sie ein bisschen runter kommen und aufhören soll, zu zappeln, tun ihr besser. Und ich glaube, ich werde weiter nach meinem Bauchgefühl handeln.
Eure Ratschläge fließen aber alle in mein Bauchgefühl ein. Die einen werden als für uns nicht anwendbar aussortiert, die anderen werden umgesetzt.
Mal sehen, wieviel Ruhe und Entspannung wir erreichen.

Ich habe hier viele Informationen und gute Anregungen bekommen und danke Euch für die rege Beteiligung. Jetzt muss ich das gedanklich sortieren und schauen, was ich umsetzen kann und will.
Für mich ist das genug Input, daher schließe ich den Thread.
 
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Kerstin
23. Nov. 19:36
Das wirkt bei meiner Wunder
Aus 10 sek schlingen wird 2 bis 10 min arbeiten je nachdem wie groß der Hunger wirklich ist👍
 
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Team
4. Sept. 02:49
Warten erhöht die Anspannung, daher stürzt sie sich dann auf das Fressen. Ich gebe den Tipp, nicht so viel Aufmerksamkeit auf den Fressakt zu legen, den Hund nicht lange warten zu lassen, mehrfach am Tag zu füttern und wenn er gerade nicht damit rechnet, gefüttert zu werden. Dann wird sich das Schlingen gewiss legen.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Sept. 03:36
Unser Trainer hat uns Desensibilisierung empfohlen. D.h. den Napf im Verlauf des Tages immer mal wieder durch die Wohnung zu tragen und dann wieder wegzustellen, ohne Futtergabe. Das hat am Anfang ganz gut funktioniert, ich war dann aber zu inkonsequent. Gut funktioniert hat auch, etwas Trockenfutter in den Napf zu legen und ihn dann stehen zulassen. Irgendwann kamen meine beim Geräusch des Einfüllens nicht mehr, weil es nicht bedeutet, dass sie etwas bekommen.
 
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Lisa-Eileen
4. Sept. 06:21
Danke für Deine Antwort. Bei Benny, unserem anderen Labbi, hat Warten und zwischendurch Stopp (nicht Napf wegnehmen, sondern aufhören zu Fressen im Tausch gegen ein supertolles Leckerli, Sitz, nach 1 Minute wieder Freigabe) dazu geführt, dass er auch innerlich ruhiger ist beim Fressen. Daher haben wir das auch bei Nala probiert, dabei ist das Video entstanden. Da es bei ihr nichts bringt, und wir Impulskontrolle auch anders trainieren können, haben wir diese Vorgehensweise schnell wieder aufgegeben. Wenn Yuna beim Napf vorbereiten entspannt liegt und wartet, hast Du das Problem ja nicht. Nala schaut auch beim Napf füllen zu, aber die maximale Entspannung, die wir erreichen können, ist auf dem Video zu sehen. Und das ist Null Entspannung, nur mühselige Beherrschung. Ich würde ihr diesen Stress aber gerne ersparen.
Impulskontrolle wird im Bezug auf bestimmte Situationen geübt und wird nicht an einer Sache geübt und ist dann auf alles übertragbar.
Hab ich selbst erst lernen müssen.
Rocket hat ne super Impulskontrolle was Spielzeug und Futter angeht, aber die Alltagsimpulskontrolle fehlt ihm, sobald ein Hund oder Mensch zu nah kommt kann er sich nicht mehr beherrschen.
Sowas muss man in allen möglichen Situationen üben.
Und nochmal zum Schlingen, Hunde sind generell Schlingfresser, solang sie dadurch keine gesundheitlichen Probleme haben ist das nix schlimmes.
Ich finde auch nicht das sie gestresst oder überdreht aussieht, sie freut sich einfach sehr.
Jeder Hund hat halt seine Lieblingssachen, Borders lieben es zu arbeiten und zu spielen und Labbis fressen halt gern, entsprechend freuen sie sich halt da doller drauf.