Um es auf den Punkt zu bringen Würde ich erstmal die Frage stellen ob der Hund jeden Brocken Futter erarbeiten MUSS oder das vielleicht gerne tun MÖCHTE.
Solche soll es auch geben und die haben dann Spaß dran.
Ich würde die Ernährung meines Hundes nicht an eine Gegenleistung koppeln oder davon abhängig machen.
Solche Tipps finde ich dann auch fragwürdig.
Wenn der Hund das GERNE macht und dann lieber frisst, wenn er was dafür getan hat, dann erscheint mir das weniger kritisch und dann auch nicht tierschutzrelevant.
Da muss man eben aufpassen. Wenn man es persönlich bevorzugt, Futter nicht an Arbeit zu koppeln, dann ist das völlig legitim.
Der Schluss daraus ist aber NICHT, dass es schädlich oder schlecht ist, wenn man es macht.
Diese Contrafreeloading Studie sagt lediglich aus, dass Hunde keine klare Präferenz dafür haben, für Futter zu arbeiten. Mit keinem Wort, dass es schädlich oder schlecht ist.
Es gab Hunde, die haben das freie Futter bevorzugt, es gab Hunde, die hatten keine Präferenz zwischen freiem Futter und Arbeit und es gab einen Hund, der immer lieber für Futter gearbeitet hat.
Die Stichprobe waren auch nur 38 Hunde. Also auch zu klein, um Rassespezifische Unterschiede festzustellen.
Zusätzlich muss man sagen, dass die Arbeit ein Schnüffelteppich war (als Alternative zum Napf).
Passive Futterspielzeuge sind aber nicht das selbe, wie aktive Erarbeitung durch Kooperation mit dem Menschen. Nero mag es zum Beispiel Futter in Interaktion mit mir zu erarbeiten viel mehr, als alleine durch ein Spielzeug.
Sowas wurde gar nicht untersucht.
Es gibt KEINE wissenschaftliche Evidenz, dass Arbeit für Futter schädlich ist. Auch nicht, wenn der Hund 100% der Ration erarbeitet, solange die Ration nicht stark reduziert wird (der Hund also hungern gelassen wird).
Es gibt lediglich Hinweise, dass starke Futterreduktion in Kombination mit Arbeit für Futter zu Stress führt. Ich wiederhole, starke Futterreduktion (also viel zu wenig und dann nur gegen Leistung).
Zudem geht man davon aus, dass Stress und Frust entsteht, wenn die Aufgabe nicht lösbar ist und es keinen Erfolg gibt (und zwar völlig unabhängig davon, ob das Futter davon abhängt oder nicht).
Das ist einfach eine ganz andere Situation, als hier immer wieder behauptet wird. Die Studienlage im Bereich Hund ist grundsätzlich spärlich und die meisten Studien weisen erhebliche methodische Schwächen auf. Und selbst die sagen nicht aus, was hier ständig behauptet wird.
Wenn etwas nervt, dann dass Wissenschaft und Forschung als Vorwand für Meinungen und Ideologie verwendet und falsch zitiert werden.