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Nicole
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zuletzt 17. Dez.

Normales Nass- oder Trockenfutter? Nicht mit Sam

Wir haben einen Cockapoo junghund (diesen Monat wird er 1 Jahr). Das Sam immer mal wieder Futter verweigert kennen wir schon, ist halt einfach der Pudel in dem Mix und die Pubertät. Nassfutter darf es nur ab und zu mal sein. Trockenfutter frisst er, aber nur wie Leckerlies aus der Hand. Aus dem Napf, keine Chance. Er bekommt frisch gekochtes Hähnchen mit Gemüse dabei ( Möhre, Kartoffel, Süsskartoffel o.ä.) dazu gute Öle und hin und wieder ein Pulver für den Magen Darm. Außerdem bekommt er lactosefreien Joghurt mit Heilerde gegen sein Sodbrennen. Bevor es jemand schreibt, ja wir haben feste futterzeiten und lassen das Futter auch nur max. 20 min stehen bevor wir den Napf wegstellen. Aber aktuell mag der Junge Mann auch sein Hähnchen mehr. Leckerlies und andere Schmeckies gehen immer. Also liegt es nicht am Magen oder keinem Hunger. Wie geht ihr damit um? Uns bringt es um den Verstand und es raubt vor allem mir den letzten Nerv!
 
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Tom
16. Dez. 18:50
Ich sehe einen Unterschied darin, ob ein Hund für jeden Futterbrocken ein Sitz, Platz, Steh auf den Hinterbeinen, Dreh dich im Kreis und das über den ganzen Tag verteilt, machen muss oder ob er seine natürlichen Bedürfnisse Suchen, Buddeln, Jagen ausleben kann und genau das macht Katrin doch. Suki muss doch keinen Kopfstand ausführen, sondern kommt artgerecht beschäftigt in einem normalen zeitlichen Rahmen, der auch zu einem Sättigungsgefühl führen sollte, an ihr Futter, wenn ich das richtig verstehe. Ich würde daher nicht von Tierschutzrelevanz, sondern von Spaß sprechen. Und grundsätzlich: Warum sollten Hunde freiwillig das von dir genannte Contrafreeloading zeigen, wenn es für sie negativ wäre?
Um es auf den Punkt zu bringen Würde ich erstmal die Frage stellen ob der Hund jeden Brocken Futter erarbeiten MUSS oder das vielleicht gerne tun MÖCHTE.
Solche soll es auch geben und die haben dann Spaß dran.
Ich würde die Ernährung meines Hundes nicht an eine Gegenleistung koppeln oder davon abhängig machen.
Solche Tipps finde ich dann auch fragwürdig.

Wenn der Hund das GERNE macht und dann lieber frisst, wenn er was dafür getan hat, dann erscheint mir das weniger kritisch und dann auch nicht tierschutzrelevant.
 
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Julia 🐾Nero
16. Dez. 20:08
Um es auf den Punkt zu bringen Würde ich erstmal die Frage stellen ob der Hund jeden Brocken Futter erarbeiten MUSS oder das vielleicht gerne tun MÖCHTE. Solche soll es auch geben und die haben dann Spaß dran. Ich würde die Ernährung meines Hundes nicht an eine Gegenleistung koppeln oder davon abhängig machen. Solche Tipps finde ich dann auch fragwürdig. Wenn der Hund das GERNE macht und dann lieber frisst, wenn er was dafür getan hat, dann erscheint mir das weniger kritisch und dann auch nicht tierschutzrelevant.
Da muss man eben aufpassen. Wenn man es persönlich bevorzugt, Futter nicht an Arbeit zu koppeln, dann ist das völlig legitim.
Der Schluss daraus ist aber NICHT, dass es schädlich oder schlecht ist, wenn man es macht.

Diese Contrafreeloading Studie sagt lediglich aus, dass Hunde keine klare Präferenz dafür haben, für Futter zu arbeiten. Mit keinem Wort, dass es schädlich oder schlecht ist.
Es gab Hunde, die haben das freie Futter bevorzugt, es gab Hunde, die hatten keine Präferenz zwischen freiem Futter und Arbeit und es gab einen Hund, der immer lieber für Futter gearbeitet hat.
Die Stichprobe waren auch nur 38 Hunde. Also auch zu klein, um Rassespezifische Unterschiede festzustellen.
Zusätzlich muss man sagen, dass die Arbeit ein Schnüffelteppich war (als Alternative zum Napf).

Passive Futterspielzeuge sind aber nicht das selbe, wie aktive Erarbeitung durch Kooperation mit dem Menschen. Nero mag es zum Beispiel Futter in Interaktion mit mir zu erarbeiten viel mehr, als alleine durch ein Spielzeug.
Sowas wurde gar nicht untersucht.

Es gibt KEINE wissenschaftliche Evidenz, dass Arbeit für Futter schädlich ist. Auch nicht, wenn der Hund 100% der Ration erarbeitet, solange die Ration nicht stark reduziert wird (der Hund also hungern gelassen wird).

Es gibt lediglich Hinweise, dass starke Futterreduktion in Kombination mit Arbeit für Futter zu Stress führt. Ich wiederhole, starke Futterreduktion (also viel zu wenig und dann nur gegen Leistung).
Zudem geht man davon aus, dass Stress und Frust entsteht, wenn die Aufgabe nicht lösbar ist und es keinen Erfolg gibt (und zwar völlig unabhängig davon, ob das Futter davon abhängt oder nicht).

Das ist einfach eine ganz andere Situation, als hier immer wieder behauptet wird. Die Studienlage im Bereich Hund ist grundsätzlich spärlich und die meisten Studien weisen erhebliche methodische Schwächen auf. Und selbst die sagen nicht aus, was hier ständig behauptet wird.

Wenn etwas nervt, dann dass Wissenschaft und Forschung als Vorwand für Meinungen und Ideologie verwendet und falsch zitiert werden.
 
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Katrin
16. Dez. 20:14
Da muss man eben aufpassen. Wenn man es persönlich bevorzugt, Futter nicht an Arbeit zu koppeln, dann ist das völlig legitim. Der Schluss daraus ist aber NICHT, dass es schädlich oder schlecht ist, wenn man es macht. Diese Contrafreeloading Studie sagt lediglich aus, dass Hunde keine klare Präferenz dafür haben, für Futter zu arbeiten. Mit keinem Wort, dass es schädlich oder schlecht ist. Es gab Hunde, die haben das freie Futter bevorzugt, es gab Hunde, die hatten keine Präferenz zwischen freiem Futter und Arbeit und es gab einen Hund, der immer lieber für Futter gearbeitet hat. Die Stichprobe waren auch nur 38 Hunde. Also auch zu klein, um Rassespezifische Unterschiede festzustellen. Zusätzlich muss man sagen, dass die Arbeit ein Schnüffelteppich war (als Alternative zum Napf). Passive Futterspielzeuge sind aber nicht das selbe, wie aktive Erarbeitung durch Kooperation mit dem Menschen. Nero mag es zum Beispiel Futter in Interaktion mit mir zu erarbeiten viel mehr, als alleine durch ein Spielzeug. Sowas wurde gar nicht untersucht. Es gibt KEINE wissenschaftliche Evidenz, dass Arbeit für Futter schädlich ist. Auch nicht, wenn der Hund 100% der Ration erarbeitet, solange die Ration nicht stark reduziert wird (der Hund also hungern gelassen wird). Es gibt lediglich Hinweise, dass starke Futterreduktion in Kombination mit Arbeit für Futter zu Stress führt. Ich wiederhole, starke Futterreduktion (also viel zu wenig und dann nur gegen Leistung). Zudem geht man davon aus, dass Stress und Frust entsteht, wenn die Aufgabe nicht lösbar ist und es keinen Erfolg gibt (und zwar völlig unabhängig davon, ob das Futter davon abhängt oder nicht). Das ist einfach eine ganz andere Situation, als hier immer wieder behauptet wird. Die Studienlage im Bereich Hund ist grundsätzlich spärlich und die meisten Studien weisen erhebliche methodische Schwächen auf. Und selbst die sagen nicht aus, was hier ständig behauptet wird. Wenn etwas nervt, dann dass Wissenschaft und Forschung als Vorwand für Meinungen und Ideologie verwendet und falsch zitiert werden.
Ich glaube als erstes wurde es wohl an Ratten getestet. Einige Hinweise gibt es wohl auch das Hunde die nicht hungern müssen (also sich ihres Futters sicher sein können) eher dazu neigen was für ihr Futter zu tun.

Erst recht wenn es es weitere Bedürfnisse abdeckt (zB Beute machen) und so zum Dopaminausstoß führt.
 
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Tom
16. Dez. 21:58
Da muss man eben aufpassen. Wenn man es persönlich bevorzugt, Futter nicht an Arbeit zu koppeln, dann ist das völlig legitim. Der Schluss daraus ist aber NICHT, dass es schädlich oder schlecht ist, wenn man es macht. Diese Contrafreeloading Studie sagt lediglich aus, dass Hunde keine klare Präferenz dafür haben, für Futter zu arbeiten. Mit keinem Wort, dass es schädlich oder schlecht ist. Es gab Hunde, die haben das freie Futter bevorzugt, es gab Hunde, die hatten keine Präferenz zwischen freiem Futter und Arbeit und es gab einen Hund, der immer lieber für Futter gearbeitet hat. Die Stichprobe waren auch nur 38 Hunde. Also auch zu klein, um Rassespezifische Unterschiede festzustellen. Zusätzlich muss man sagen, dass die Arbeit ein Schnüffelteppich war (als Alternative zum Napf). Passive Futterspielzeuge sind aber nicht das selbe, wie aktive Erarbeitung durch Kooperation mit dem Menschen. Nero mag es zum Beispiel Futter in Interaktion mit mir zu erarbeiten viel mehr, als alleine durch ein Spielzeug. Sowas wurde gar nicht untersucht. Es gibt KEINE wissenschaftliche Evidenz, dass Arbeit für Futter schädlich ist. Auch nicht, wenn der Hund 100% der Ration erarbeitet, solange die Ration nicht stark reduziert wird (der Hund also hungern gelassen wird). Es gibt lediglich Hinweise, dass starke Futterreduktion in Kombination mit Arbeit für Futter zu Stress führt. Ich wiederhole, starke Futterreduktion (also viel zu wenig und dann nur gegen Leistung). Zudem geht man davon aus, dass Stress und Frust entsteht, wenn die Aufgabe nicht lösbar ist und es keinen Erfolg gibt (und zwar völlig unabhängig davon, ob das Futter davon abhängt oder nicht). Das ist einfach eine ganz andere Situation, als hier immer wieder behauptet wird. Die Studienlage im Bereich Hund ist grundsätzlich spärlich und die meisten Studien weisen erhebliche methodische Schwächen auf. Und selbst die sagen nicht aus, was hier ständig behauptet wird. Wenn etwas nervt, dann dass Wissenschaft und Forschung als Vorwand für Meinungen und Ideologie verwendet und falsch zitiert werden.
Solche Studien mit kleiner Stichprobe sind meistens relativ einfach und billig gemacht für eine kleine Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit.
Und die Stichprobe ist meistens zu gering, um WIRKLICH was daraus ableiten zu können.
Zumal ich es bei dieser Fragestellung kenne ich schwierig finde, darüber tatsächlich wissenschaftlich zu arbeiten. Vieles davon passiert auf Verbraucher oder halterbefragungen und die sind halt immer subjektiv eingefärbt.


Am Ende würde ich dann nicht so sehr auf Studien gucken die ich in dem Bereich oftmals fragwürdig finde oder halt nicht gut gemacht.

Da schaue ich nicht so sehr auf solche Dinge, sondern eher auf den Tierschutz und auf das Grundrecht eines jeden Hundes, der ohne Gehorsam und Gegenleistung erstmal essen. trinken und schlafen dürfen sollte.
Das finde ich wichtig und der Rest ist individuell und subjektiv und auch verhandelbar.
 
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Markus
17. Dez. 06:51
Ah jetzt habe ich es verstanden und wahrscheinlich den Zusammenhang erkannt. Du beziehst dich auf die Diskussion darüber, Futter erarbeiten zu lassen, richtig? Schwer zu sagen ob das jetzt zum Thema gehört und eine mögliche Antwort und Strategie auf diese Frage ist oder eher nicht. Kann nur die TE entscheiden, ob das für sie int ist.
Ja genau absolut, dass hab ich gemeint. Wahrscheinlich nicht ganz verständlich ausgedrückt, dass geb ich gerne zu.
 
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Kirsten
17. Dez. 06:55
Im konkreten Fall geht es der TE doch gar nicht um Futtererarbeitung, sondern darum, dass Sam nicht frisst, bzw. nur besonders schmackhafte Sachen.

Meine Hündin hatte früher auch gelegentlich Magen-Darm-Schwierigkeiten und hat in der Zeit trotzdem noch Leckerchen oder andere schmackhafte Dinge gefressen. Aber Appetit auf „normales“ Futter hatte sie in der Zeit auch nicht sonderlich. Geflügel verträgt sie leider nicht gut, aber leckeres, frisches Hühnchenfleisch würde sie trotzdem vertilgen. Schmecken tut es ihr schon, nur im Anschluss hat sie Bauchschmerzen, zeigt Unwohlsein und stellt auch das Fressen teilweise ein. Für sie ist Hühnchen und Kartoffeln als Schonkost nicht geeignet.
Ich möchte nun nicht daraus diagnostizieren, dass Sam kein Hähnchen verträgt, sondern nur drauf aufmerksam machen, dass nicht zwingend alles okay ist, nur weil der Hund tolle Dinge frisst.
Den Fall, dass sie auch Leckerchen nicht mehr nehmen wollte, hatten wir aufgrund eines nicht vertragenen Medikaments (nicht wegen des Futters) auch einmal, da mussten wir anschließend nachts mit Blut im Erbrochenen und im Durchfall in die Notaufnahme. Da war sie dann auch lethargisch. Ansonsten werden Leckerchen schon weiterhin genommen.


Nun kann man überlegen, wie man einen Hund, der nicht möchte, trotzdem zum Fressen bringt (Futter über Beschäftigung z.B.), aber mir erscheint es sinnhafter zu gucken, was eigentlich dahinter steckt. Sodbrennen tritt ja auf und wird symptomatisch behandelt mit Leckerchen.

Ich finde, da gibt es andere Dinge, die man abchecken kann.
Hat der Hund einen schmerzhaft festen Bauch nach den Mahlzeiten? Wie sieht es mit Parasitenschutz insbesondere Würmer aus?
Futter wurde nicht gewechselt, vielleicht würde es auch durchaus Sinn ergeben auf etwas umzustellen, was appetitlicher ist oder besser vertragen wird. Sowas meine ich.
 
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Julia 🐾Nero
17. Dez. 07:22
Solche Studien mit kleiner Stichprobe sind meistens relativ einfach und billig gemacht für eine kleine Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit. Und die Stichprobe ist meistens zu gering, um WIRKLICH was daraus ableiten zu können. Zumal ich es bei dieser Fragestellung kenne ich schwierig finde, darüber tatsächlich wissenschaftlich zu arbeiten. Vieles davon passiert auf Verbraucher oder halterbefragungen und die sind halt immer subjektiv eingefärbt. Am Ende würde ich dann nicht so sehr auf Studien gucken die ich in dem Bereich oftmals fragwürdig finde oder halt nicht gut gemacht. Da schaue ich nicht so sehr auf solche Dinge, sondern eher auf den Tierschutz und auf das Grundrecht eines jeden Hundes, der ohne Gehorsam und Gegenleistung erstmal essen. trinken und schlafen dürfen sollte. Das finde ich wichtig und der Rest ist individuell und subjektiv und auch verhandelbar.
Absolut, jeder Hund sollte erst mal das Recht haben in Ruhe zu fressen. Ob er das dann auch möchte, ist wieder eine andere Frage.

Oft werden im Tierschutzgedanken aber Befindlichkeiten von Menschen über Bedürfnisse von Hunden gestellt.
Da wird aus "der Hund hat das Recht aus dem Napf zu fressen" ein "der Hund darf das Futter nicht erarbeiten".
Und wenn der Hund das aber gerne macht?
Soll ich jetzt statt dem Futter eine Packung Leckerchen in den Dummy packen und welchen Unterschied macht es, wenn mein Hund keinerlei Anspannung oder Stress beim Thema Futter hat.
Zumal ich die Menge dann eh vom Hauptfutter abziehen müsste, damit er nicht kugelrund wird.
Jetzt kann man sagen, dann bestätige ihn nicht mit Futter, sondern mit einem Zerrspiel.
Kann ich machen. Aber warum?
Er findet es toll seinen Dummy zu finden (erbeuten, erjagen) und dann daraus ein Maul voll zu fressen.

Der Hündin, die ich betreue packe ich tatsächlich nur Leckerchen in den Dummy, weil sie beim Thema Futter gestresst und angespannt ist. Möglicherweise weil sie aus dem TS ist. Die zwinge ich nicht (so wie ich meinen eigenen Hund auch nicht zwinge. Sollte er in Zukunft keine Lust mehr haben, kommt das Futter in den Napf), für ihr Hauptfutter zu arbeiten. Warum denn auch? Ich habe doch nur Spaß an der Sache, wenn mein Hund Spaß hat.

Also worum geht es am Ende. Tierschutz, menschliche Empfindlichkeiten, Bedürfnisse des Hundes, Ideologie, Forschung?

Wenn man etwas nicht machen möchte, fein. Man kann auch begründen wieso man es nicht machen möchte. Aber man sollte schon vorsichtig damit sein, anderen tierschutzwidriges Verhalten zu unterstellen. Das ist ein schwerer Vorwurf und sollte auch so behandelt werden.