Home / Forum / Ernährung / Morosuppe im Schnellkochtopf?

Verfasser-Bild
Frank
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 24
zuletzt 22. Aug.

Morosuppe im Schnellkochtopf?

Hoi, Ist es eigentlich möglich, die Morosuppe mit dem Dampfkochtopf zu garen, um die ewig lange Kochzeit zu verkürzen? Wenn ja wie lange dann beim Dampfdruckgaren? Bin mir unsicher ob das wirklich funktioniert, vieleicht weiß ja die Community was dazu? LG 🌻
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia 🐾Nero
24. Juni 17:22
Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass man die industrielle Herstellung enzymatisch beschleunigen kann (durch Zugabe von Pektinasen oder sowas).

Ob sich der Aufwand lohnt ist die andere Frage, immerhin handelt es sich um eine Kochzeit von "nur" 90 Minuten.

Wäre aber eine schöne Bachelorarbeit für einen Lebensmittelchemiker.
Wenn man dann noch eine doppel-blind Studie an Hunden durchführt wird sogar eine Master-Arbeit draus oder bei größerem Aufwand eine Doktorarbeit.

Freiwillige vor 😬!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
24. Juni 17:36
Frank, Du kannst ja auch mal dein Rezept auf beide Arten machen. Vielleicht sieht / schmeckt man schon einen Unterschied...ist wahrscheinlich ein höchst unwissenschaftlicher Test🤗...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Frank
24. Juni 21:29
https://utopia.de/ratgeber/morosche-karottensuppe-so-machst-du-das-hausmittel-selber_171106/

https://www.spektrum.de/news/das-geheimnis-der-karottensuppe/342291

Wissenschaftliche Arbeiten zur Extraktion von Oligogalakturonsäuren - um die geht es letztendlich soweit ichs richtig verstanden habe - habe ich was gefunden, aber da ging um chemische Separierung. Mit Hilfe anderer Säuren.
Vieleicht gibt's ja sowas wie nen Lakmustest für Oligogalakturonsäuren, dann würde ich das einfach mal mit dem Dampfdruckkochtopf einfach mal testen.
Heute morgen habe ich mal zum probieren mal nen Liter gekocht, etwa 25min lang.
Blöd nur (oder Gott sei dank😁) hat Baja nur mal selten/sporadisch bißchen Durchfall oder Schleimüberzug am Häufchen.
Also wenig hilfreich um aktuell das Schnellkochtopfergebnis an ihr zu testen.
LG 🌻

Zitat Utopia.de:
Durch das lange Kochen lösen sich bestimmte Zuckermoleküle aus den Karotten, sogenannte Di- und Trisaccharide, die zu den Oligosacchariden zählen. Hauptverantwortlich für die Wirkung sind vor allem die Oligogalakturonsäuren.
Diese Stoffe ähneln den Darmrezeptoren so sehr, dass sich die für den Durchfall verantwortlichen Bakterien an die Zuckermoleküle haften – anstatt an der Darmwand, wie sie es sonst täten.
Dadurch werden die Bakterien gebunden und mit dem Stuhl ausgeschieden.
Selbst bei EHEC-Patienten kann die Morosche Karottensuppe helfen, wie die Ärztezeitung berichtet.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tom
25. Juni 05:30
https://utopia.de/ratgeber/morosche-karottensuppe-so-machst-du-das-hausmittel-selber_171106/ https://www.spektrum.de/news/das-geheimnis-der-karottensuppe/342291 Wissenschaftliche Arbeiten zur Extraktion von Oligogalakturonsäuren - um die geht es letztendlich soweit ichs richtig verstanden habe - habe ich was gefunden, aber da ging um chemische Separierung. Mit Hilfe anderer Säuren. Vieleicht gibt's ja sowas wie nen Lakmustest für Oligogalakturonsäuren, dann würde ich das einfach mal mit dem Dampfdruckkochtopf einfach mal testen. Heute morgen habe ich mal zum probieren mal nen Liter gekocht, etwa 25min lang. Blöd nur (oder Gott sei dank😁) hat Baja nur mal selten/sporadisch bißchen Durchfall oder Schleimüberzug am Häufchen. Also wenig hilfreich um aktuell das Schnellkochtopfergebnis an ihr zu testen. LG 🌻 Zitat Utopia.de: Durch das lange Kochen lösen sich bestimmte Zuckermoleküle aus den Karotten, sogenannte Di- und Trisaccharide, die zu den Oligosacchariden zählen. Hauptverantwortlich für die Wirkung sind vor allem die Oligogalakturonsäuren. Diese Stoffe ähneln den Darmrezeptoren so sehr, dass sich die für den Durchfall verantwortlichen Bakterien an die Zuckermoleküle haften – anstatt an der Darmwand, wie sie es sonst täten. Dadurch werden die Bakterien gebunden und mit dem Stuhl ausgeschieden. Selbst bei EHEC-Patienten kann die Morosche Karottensuppe helfen, wie die Ärztezeitung berichtet.
Wenn du willst schon mal in diese Dissertation. Da geht es zumindest um
Di und Tri-Galakturonsäuren (also "Oligo" ) aus Pektin.

https://oops.uni-oldenburg.de/305/1/335.pdf

Vielleicht kannst du die Autorin im Internet aufstöbern und befragen. Solche Leute sind teilweise ungemein auskunftsfreudig, wenn es um das Thema ihrer eigenen Doktorarbeit geht.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
25. Juni 07:00
Bin mir auch nicht sicher. Ja.... Chemiker.... Biochemiker.... das bin ich alles nicht richtig, sondern höchstens zur Hälfte oder zu 1/4, habe aber ne Menge Zeit damit verbracht und weiß es trotzdem nicht. Da gibt es bestimmt Vollblutfachleute, die sich genau auskennen mit den Prozessen, die da stattfinden in der Umwandlung von Ballaststoffen, Rohfaser oder anderen komplexen Kohlenhydraten in andere Zucker, die dann tatsächlich hilfreich sind und den Job machen. . Das sind dann eher keine Ernährungs-Fachleute und keine Tierärzte, sondern tatsächlich Biochemiker mit Spezialisierung auf genau diesem Fachgebiet. DIE würden dazu kompetent Antwort geben können, sofern Ihnen ZUSÄTZLICH auch Verdauungsphysiologie des Hundes und die Wirkweise der berühmten Ohrensuppe (ein Diktierfehler der Texterkennung, den ich zu eurer Erheiterung drin stehen lasse... 🤣) ... denen das halt zusätzlich auch noch bekannt ist. Sonst kann man es seriös nicht beurteilen. Der Koch Schlumpf oder Feinschmecker kann wahrscheinlich unterscheiden zwischen einem 4 Stunden gegarten Gulasch oder Boeuf Bourguignon und einem aus dem Schnellkochtopf. Unterschiede wird es geben, aber die Frage bleibt ja, ob die hier für die Wirkung tatsächlich relevant sind? Mit meinem eigenen chemischen und biochemischen Halbwissen aus dem Studium, was durchaus vorhanden, aber einigermaßen begrenzt ist, kann ich nur sagen dass es durchaus VORSTELLBAR und möglich wäre, dass das funktioniert. Oder auch nicht. Wenn andere das Abschließend beurteilen wollen, dann kennen die sich entweder deutlich besser aus oder es ist eine reine Behauptung. Vor einigen Jahren gab es hier mal einen Dimitri der in der Ernährungsfragen sehr aktiv war und damals gerade in Biochemie promoviert hatte, also seinen Dr darin gemacht. SEINE Meinung würde mich interessieren und der kann bestimmt sinnvolles dazu sagen. Oder vielleicht nicht mal der...😑 Weiß aber nicht, ob der hier noch aktiv ist.
Hm, vielleicht ist die Fragestellung garnicht sooo kompliziert...

Der Knackpunkt wäre, was für die Umwandlung/Herauslösung der Oligosaccharide relevant ist - die Dauer oder die Temperatur?

Heisser zu drehen heisst ja nicht, dass man das gleiche Produkt schneller bekommt - siehe Steak - durchgebraten vs aussen verbrannt, innen roh.

Aber was red ich, ich kenn mich schon dreimal nicht aus 🤣
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
25. Juni 07:09
Morosuppe gibt's ja auch in der Dose, hab ich inzwischen für Notfälle immer was auf Lager
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Frank
25. Juni 07:45
...präziser gesagt geht es um "Di- und Trisaccharide",
weiß aber noch nicht ob das entscheident ist.
Sorry, da war ich im Anfangs etwas ungenau.
Danke Tom für den Link, ich
glaube der hat mich auf die richtige Spur gebracht.
Werde mal bißchen telefonieren wenn ich Zeit dafür finde.
🌻
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tom
25. Juni 10:08
...präziser gesagt geht es um "Di- und Trisaccharide", weiß aber noch nicht ob das entscheident ist. Sorry, da war ich im Anfangs etwas ungenau. Danke Tom für den Link, ich glaube der hat mich auf die richtige Spur gebracht. Werde mal bißchen telefonieren wenn ich Zeit dafür finde. 🌻
Ja, schon, aber deine erste Version war eigentlich genauer. Saccharide sind das alles.

Die Galacturonsäure ist quasi die Carbonsäure aus Galaktose, dem Zucker. Und entsteht durch Oxidation. Und die Oligo Galacturonsäuren bestehen halt am Ende aus wenigen dieser oxidierten Zucker Moleküle, also Di (2) oder Tri (3) davon.

Soweit ich sagen kann, ist es dabei für die Wirkung wichtig, dass es sich um niedermolekulare Carbonsäuren handelt und auch, dass der Grundbaustein dabei Galaktose ist und kein anderer Zucker (Saccharid) wie zb Glukose oder Fructose.

Laktose zb wäre auch ein Di Saccharid, aber in dem Fall aus je einem Molekül Galaktose und einer Glukose. Und schon funktioniert es nicht mehr als Moro Suppe.
Aber damit ist mein Wissen darüber auch schon ziemlich erschöpft.

@Julia & Nero

Das Ganze im Selbstversuch am eigenen Hund zu testen, kann man mal machen aber bleibt halt nicht besonders außergekräftig weil die Probleme meist auch noch verschiedene Ursachen haben. Doppel Blind schon eher, aber dann mit einer ziemlich großen Stichprobe.
Einfacher erscheint es mir, die zwei Versionen vom Süppchen durch einen Chromatographen zu schicken und zu schauen, was drin ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sabine
25. Juni 11:19
Bei uns helfen die Babygläschen von Hipp oder anderen Firmen mit reiner Karotte auch absolut zuverlässig. Noch ein wenig Wasser dazu...fertig. Praktisch als Notfalllösung im Urlaub und muss nicht gekühlt werden. Ich weiß aber leider nicht wie der Herstellungsprozess ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia 🐾Nero
25. Juni 12:06
Ja, schon, aber deine erste Version war eigentlich genauer. Saccharide sind das alles. Die Galacturonsäure ist quasi die Carbonsäure aus Galaktose, dem Zucker. Und entsteht durch Oxidation. Und die Oligo Galacturonsäuren bestehen halt am Ende aus wenigen dieser oxidierten Zucker Moleküle, also Di (2) oder Tri (3) davon. Soweit ich sagen kann, ist es dabei für die Wirkung wichtig, dass es sich um niedermolekulare Carbonsäuren handelt und auch, dass der Grundbaustein dabei Galaktose ist und kein anderer Zucker (Saccharid) wie zb Glukose oder Fructose. Laktose zb wäre auch ein Di Saccharid, aber in dem Fall aus je einem Molekül Galaktose und einer Glukose. Und schon funktioniert es nicht mehr als Moro Suppe. Aber damit ist mein Wissen darüber auch schon ziemlich erschöpft. @Julia & Nero Das Ganze im Selbstversuch am eigenen Hund zu testen, kann man mal machen aber bleibt halt nicht besonders außergekräftig weil die Probleme meist auch noch verschiedene Ursachen haben. Doppel Blind schon eher, aber dann mit einer ziemlich großen Stichprobe. Einfacher erscheint es mir, die zwei Versionen vom Süppchen durch einen Chromatographen zu schicken und zu schauen, was drin ist.
Du wirst aber nicht drum rum kommen die therapeutische Wirkung der Schnell-Suppe nachzuweisen zu müssen, selbst wenn du ein identisches Oligosaccharide Profil erreichst.
Man kann ja nicht ausschließen, dass sekundäre Pflanzenatoffe die Wirkung unterstützen oder verhindern und diese bei einer veränderten Herstellung beeinflusst werden.

Selber am eigenen Hund geht das natürlicht nicht, denn sobald man weiß, ob man die Schnell-Suppe oder die traditionelle Suppe verabreicht ist die Interpretation der Wirkung maßgeblich beeinflusst.

Die Interpretation der Wirkung ist nur objektiv, solange der Mensch selber nicht weiß, welche der beiden Varianten der Hund erhalten hat.