Ich kann das gebetsmühlenartige "es ist noch kein Hund vor dem vollen Napf verhungert" und "Ihr zieht Euch einen Mäkler heran" echt nicht mehr hören. Dazu kommt hier noch "Pudel sind ja bekannt dafür".
Habt Ihr, die Ihr das schreibt, den Text nicht gelesen?
Liebe Julia, den genannten Sprüchen stimme ich unter genau einer Bedingung zu: wenn der Hund 100%ig keinen Grund zum Mäkeln haben kann.
Du schreibst, Du warst bei 3 Tierärzten, aber keiner hat was untersucht. Sie haben sich alle 3 eingereiht in die Sprücheklopfer.
Damit kannst Du gesundheitliche Probleme nicht ausschließen.
Dazu kommt, dass das Ganze erst vor 3 Monaten angefangen hat. Wenn Du nicht vorher schon das Futter gepimpt hast, gab/gibt es also einen Grund für die Mäkeligkeit.
Bei einem Tierarzt würde ich einen Giardientest machen lassen. Die haben viele Hunde ohne jegliche Symptome.
Yoshi hatte die im Frühjahr, ohne auffälligen Kot, aber mit Sodbrennen. Sein Fressverhalten war genau wie bei Benji. Als sie nach 2 Monaten endlich diagnostiziert und bekämpft wurden, gingen die Beschwerden komplett weg. Er frisst seitdem normal.
Giardien können sich übermäßig vermehren, wenn der Körper geschwächt ist. Mit dem Beginn der Pubertät geht Stress einher, das wiederum schwächt den Körper.
Besteh beim Tierarzt darauf, dass er die Beschwerden ernst nimmt. Ist alles untersucht worden, was mit angemessenem Aufwand untersucht werden kann, kommen nach wie vor gesundheitliche Ursachen in Frage.
Zum einen Giardien, da die Testergebnisse oft falsch negativ sind.
Oder Unverträglichkeiten, die man nur mit einer Ausschlussdiät herausfindet.
Oder gesundheitliche Probleme, die nur mit aufwändiger Diagnostik gefunden werden.
Außerdem kommen psychische Probleme in Frage. Wenn Benji durch die Pubertät Unsicherheiten und Ängste hat, kann es passieren, dass er deswegen das Fressen einstellt.
Ich persönlich halte es auch für einen ausreichenden Grund, das Futter zu verweigern, wenn es ihm schlicht nicht schmeckt. Aber das hört sich bei Deiner Schilderung nicht so an.
Eine Maßnahme, die bei uns unterstützend sehr viel gebracht hat, war eine Darmaufbaukur. Begonnen während der Giardienbekämpfung, Dauer 3 Wochen.
Es gibt zum Thema Giardien reichlich Threads, wo noch mehr Infos enthalten sind. Zum Thema Mäkelige Fresser ebenfalls. Ein weiteres Stichwort wäre IBD.
Mir gefällt auch Tom's Thread sehr:
https://dogorama.app/de-de/forum/Verhalten_Psychologie/Napf_wegnehmen_bei_Maekeligkeit_-_tatsaechlich_der_richtige_Weg-7wcBfgZ1qXr5NdvuADgA/
Ich stimme dir zu 100% zu. Genau das hat bei meiner Pudelhündin auch geholfen.
Ich bin 1 1/2 Jahre am experimentieren gewesen ehe mal jemand auf die Idee kam das es evtl. an den Hormonen liegt. Bei Emma war es so schlimm das sie das Futter verweigert hat bis zum Galle kotzen.
Jetzt ist sie immernoch nicht alles aber schon deutlich mehr. Was sie immer frisst ist Wildschwein und ich glaube das unsere Hunde schon ein Gespür dafür haben was ihnen gut tut. Wir Menschen sind bloß manchmal so starr in unserer Vorstellung, das wir vergessen was unsere Tiere doch für gute Instinkte besitzen.
Und ja ich war auch immer der Meinung niemand verhungert an einem vollen Napf. Bis Emma kam.
Und ja, auch sie frisst in Gesellschaft besser. Das ist aber einfach Futterneid.
Und ja, sie bekommt täglich 2 verschiedene Geschmacksrichtungen.
Mir ist der „Aufwand“ 100x lieber als ein Hund der ständig entzündete Magenwände hat 😅
Ich glaube inzwischen das Pudel auch nicht mäkelig sind sondern einfach nur sehr gut einschätzen können welche Nährstoffe sie grade brauchen. Vielleicht kommt dazu noch ein sensibler Magen. Aber ich bin weder TA noch Ernährungsberaterin für Hunde