Ja, da hast Du recht 😂.
Was meinst Du genau mit Impulskontrolle? Hältst Du ihm das Leckerchen erst ne Zeit unter die Nase, bevor er es bekommt ?
Hey Ute. Impulskontrolle meint eigentlich alles, was den natürlichen Trieb kontrolliert. Also wenn man einen Ball wirft, möchte der Hund automatisch sofort hinterher jagen, darf er aber nicht oder erst nach Freigabe. Oder beim füttern würde er sich am liebsten direkt auf den Napf stürzen, aber man hat die Regel aufgestellt, dass er erst ran darf, wenn du okay sagst. Denn Futter, Spiel und so weiter sind Ressourcen, die du verwalten solltest. Es ist solange dein Essen oder Spielzeug, bis du es abgibst oder ihm ausleihst. Deswegen beginnst du auch ein Spiel und beendest es, nicht der Hund. Du stellst die Regeln auf und sorgt dafür, dass der Hund sie kennt, verstanden hat und vor allem einhält. Nur weil ne Tür aufgeht, heisst das noch lange nicht, dass der Hund durchlatscht. Nur weil da ein Keks rumliegt oder ein Stück Käse auf den Boden gefallen ist, bedeutet das nicht, dass der Hund sich draufstürzt. Nur weil ich weggehe, muß der Hund mich nicht verfolgen. Erst, wenn ich ihn einlade, das zu tun.
Du entscheidest, außer du markierst eine Situation als Freizeit und Spiel.
Das hilft auch bei vielen anderen Dingen im Alltag: in die Leine knallen, weil da ein anderer Hund ist, bleiben, obwohl da ein Hase, Eichhörnchen, Katze oder fliegender Ball ist... Alles das selbe. Trieb sagt: sofort hin! Du sagst: Nö! Und wenn, nur zu meinem Regelwerk.
Trainieren kannst du das easy für den Anfang mit Leckerlies. Wenn der Hund ran will, beanspruchst du sie ruhig und gelassen für dich, indem du sie mit der Hand abschirmst. Wenn er geduldig ist und dich irgendwann anschaut, hälst du den Moment kurz im Blickkontakt und gibst den Keks dann mit okay frei...
Das kann man beliebig steigern mit Zeitdauer, Qualität des Reizes usw.
Geduld zeigen ist für den Hund eine große Leistung und sollte unbedingt belohnt werden. Das ist dann auch Arbeit 😉