Da hast du nicht ganz unrecht, aber auch hier kommt ein großes aber.
Die Hersteller, denen das vorgeworfen wird, produzieren pro Monat einige Tonnen Futter. Hier wird a) viel mehr getestet und b) fallen krank machende Inhaltsstoffe viel schneller auf (Siehe Melaminskandal 2007 oder Hills Rückrufaktion 2020).
Pseudoalleinfuttermittel sind absolut Nischenprodukte. Die laufen viel einfacher unter dem Radar
Ich bin mir in zwei Punkten sicher:
1. es gibt nicht einen Hersteller am Markt, der aus Profitgier krank machendes Futter produziert oder anders gesagt: JEDER Futtermittelhersteller glaubt, ein gutes Futter zu produzieren.
2. KEIN Futtermittelhersteller produziert ohne ein wirtschaftliches Interesse
Das aber verstehe ich. Bei deinem zweiten Punkt gibt es sicherlich nichts zu diskutieren. Is so und auch normal. Beim ersten Punkt insofern Zustimmung, dass wohl niemand absichtlich schädigendes Futter produziert und vertreiebt. Ob jetzt jeder Hersteller seine Produkte richtig gut findet oder Qualität auch mal wirtschaftlichen Interessen untergeordnet wird, sei mal dahin gestellt.
Aber nochmal zurück zu deiner Antwort davor, dass sich jeder Hersteller direkt ins aus katapultiert, der K1 oder K2 verarbeitet. Zumindest wenn man es ins Futter rein rührt oder im Barf Laden verkauft, sah ich das lange Zeit auch so. Dazu weiter unten.
Aber bei Tierproteinen handelt es sich um ein vor bzw Folgeprodukt, was dieser Einschränkung nicht unbedingt unterliegt. Zudem ist die Umschlüsselung bzw Zulassung per Einzelfall-Unbedenklichkeits Prüfung deutlich einfacher, wenn es sich nicht um direkte Zutaten handelt, sondern um sogenannte Rohstoffe für ein Zwischenprodukt, die dann nicht direkt dem Futtermittelrecht unterliegen sondern nur das letztendliche Zwischenprodukt selbst, was dann als Zutat ins Futter kommt. .
Das BMEL schreibt unter Verweis auf die 1069/2009 zum Thema K1:
"Die Herstellung von Folgeprodukten ist unter bestimmten Voraussetzungen, die eine sichere Bearbeitung garantieren, möglich. Diese Möglichkeiten sind ebenso für Material der Kategorie 2 und Material der Kategorie 3 gegeben."
(steht dort in Abschnitt 3 oder 4, wenn ich es noch richtig weiß)
Was mich allerdings selbst dann erstaunt hat, war ein Zufallsfund am Rande, den ich seinerzeit gleich mal gescreenshottet habe. Da geht es sogar um ganz direkte Zutaten. Findet sich in der 142/2011, Anhang VIII, Kapitel 2.
Verstehe ich nicht. Die Querverweise als Bedingung dafür hatte ich mir dann direkt mal raus gesucht, hat mich aber auch nicht schlauer gemacht. Kann ich nachliefern, wenn du dazu Stellung nehmen möchtest und die nicht unbedingt selbst raus suchen. Muss ja nicht sein, kostet nur Zeit und liegen hier rum. Kann ich hier posten oder per PN schicken.
Das ist jetzt nicht Teil der Diskussion um Proteine, da ist die Lage für mich einigermaßen klar. Sondern ne ehrliche Frage, weil ich da selbst überhaupt nicht durch Blicke, worum es geht und warum das unter diesen Bedingungen plötzlich zulässig ist.