Was meiner Meinung nach viel zu wenig beachtet wird: Artgerecht und natürlich sind für mich die größten Unwörter in so einer Diskussion. Typische Schlagwörter mit wenig tiefgreifendem Inhalt. Klar, mein Hund soll gut leben und das verbindet man wie bei vielen Dingen, mit Natürlichkeit. Die heutigen Hunde haben aber meist wenig mit Natürlichkeit und „artgerecht“ zu tun. Ein Knochenbruch würde in freier Wildbahn häufig den Tod bedeuten, das wäre natürlich. Wir gehen lieber mit unseren Hunden zum Tierarzt. (Ist auch gut so!) es gibt Hunde, die müssen zum Hundefrisör, mit Natürlichkeit hat das nichts zu tun. Natürlichkeit ist niemals direkt gleichzusetzen „Gut“.
Das nächste ist die „artgerechte“ Haltung eines Hundes, der sich komplett an die Regeln der menschlichen Zivilisation anpassen muss, in Hundeschulen geschleppt wird, zum Tierarzt geht und vielleicht zum Hundefrisör. Gleichzeitig müssen für diesen Hund, wenn ich ihn „artgerecht“ ernähre, vermutlich mehrere tausend Tiere ihr Leben lassen. Teils unter grausamsten Bedingungen und mit unvorstellbarem Leid und Schmerzen verbunden. Daran denkt irgendwie niemand. Würde der eigene Hund so behandelt werden wie die x-tausend Tiere die für den eigenen Hund sterben müssen, würden die meisten Frauchen und Herrchen die zuständigen Personen wohl mindestens den Tod wünschen.