Wie funktioniert des den mit der ausschlussdiät?
https://www.tackenberg.de/magazin/Gesundheit-100004/Ausschlussdiaet-so-machen-Sie-nichts-falsch-100861
Das ist hier sehr gut erklärt, ich kann aber noch Mal meine Erfahrung schreiben:
wenn man den Verdacht auf eine Unverträglichkeit hat (eigentlich ist es keine Allergie im herkömmlichen Sinne, weshalb Bluttests hierzu keine richtige Aussage treffen), beginnt man mit der Ausschlussdiät oder auch Eliminationsdiät.
Die besteht aus mehreren Phasen. Ganz wichtig ist, man muss selbst stark bleiben! Der Hund darf in der Zeit niemals was anderes bekommen als das, was er in der jeweiligen Phase bekommt!!! Nicht Mal das aller kleinste Leckerli von irgendwem anders. Ich hatte also allen, die mit meinem Hund in Berührung kamen, gesagt sie sollen ihr bloß nichts geben!!!Wenn in einer Phase Pferd gefüttert wird, darf der Hund ausschließlich pures Pferd als Leckerli kriegen!!! Sonst muss man ganz von vorne anfangen.
Phase 1:
Um herauszufinden ob der Hund tatsächlich eine Unverträglichkeit hat und das Problem kein anderes ist, bekommt der Hund zunächst Futter, das er nicht kennt. Dieses Futter besteht dann ausschließlich!!! Aus einem tierischen Protein und einem... Pflanzlichen... Also zb Pferd und Pastinake. Hierfür eignen sich die herkömmlichen Futtersorten so gut wie nie, da die meisten doch irgendwie eine Mischung aus verschiedenen tierischen Proteinen haben. Wenn da fleischliche Nebenerzeugnisse drauf steht zb. Futtersorten mit Mono-Protein oder pures Fleisch vom Tier x sind angesagt. Wenn man nicht weiß, was der Hund nicht kennt (meine ist eine ehemalige Straßenhündin, keine Ahnung was die schon alles gefressen hat), kann man auch antiallergenes Futter verwenden. Wir haben dafür Royal Canin Anallergenic probiert. Diese Phase dauert 6-8 Wochen! Diese Zeit braucht der Körper um die auslösenden Proteine endgültig zu eliminieren. Eine Besserung der Symptome zeigt sich meist in der 2-3 woche. Bei uns war das schlimmer Juckreiz bis alles blutet. Sobald man die 6-8 Wochen (immer lieber 8) geschafft hat und der Hund hat keine Symptome mehr, geht's weiter.
Phase 2:
Nennt man auch Provokation. Man provoziert die Symptome des Hundes! Wie beim Hauttest für uns Menschen. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, ob der Hund nun tatsächlich eine Unverträglichkeit hat und das ganze nicht nur Zufall ist, füttert man ihm einfach bunt gemischt alles was geht. Wenn keine auftreten, ist was anderes der Grund für seine Symptome gewesen und man kann die Ausschlussdiät beenden. Wenn Symptome aufgetreten, bricht man die Fütterung sofort ab und führt Phase 1 komplett von vorne durch. Dann kommt Phase 3.
Phase 3:
Kann man auch Elimination nennen, da man nun die Proteine ermitteln will, die man später eliminiert.
Man sucht sich nun EIN tierisches Protein und ein EIN pflanzliches aus und füttert das. wenn man in Phase 1 schon eine Fleischsorte gefüttert hat, wie hier Pferd, muss man das nicht mehr testen. Also nimmt man jetzt zb Rind mit Reis (Rind ist angeblich das, auf das die meisten reagieren). Man beginnt mit der Fütterung davon. Auch hier gilt wieder, der Hund darf absolut gar nichts anderes bekommen als Rind und Reis!!! Auch die Leckerli dürfen ausschließlich von Rind sein!!! Das füttert man mindestens 4 Wochen. Sollten in der Zwischenzeit schon Symptome auftreten, wird wieder sofort abgebrochen, egal ob die 4 Wochen vorbei sind. Wenn nach 4 Wochen aber keine Symptome auftreten, kann man Rind und Reis ausschließen. Dann sucht man sich wieder ein neues Tier aus, zb Huhn und Süßkartoffel und führt Phase 3 weiter durch. Wenn Symptome aufgetreten sind, wieder Phase 1 und dann Phase 3 (vorausgesetzt man will alles durchgehen, normalerweise muss man aber nicht viel ausprobieren wenn man eins bereits gefunden hat)
Phase 3 wiederholt man so lange, bis der Hund Symptome hat!!! Dann gilt es herauszufinden ob es das tierische oder das pflanzliche Protein war. Also wieder Phase 1 und dann Phase 3 mit Huhn und Reis oder eben Rind mit Süßkartoffel...
Das ist ein ziemlich langer Prozess und man muss sich wirklich bemühen und das durchziehen. Aber eigentlich ist es kein Problem wenn man einmal verstanden hat wie das geht. Ich hatte bei meiner Huhn im Verdacht und am Ende war es tatsächlich auch Huhn. Sie bekommt jetzt Trockenfutter mit Mono-Protein von Wolfsblut (Alaska Salmon) und niemals mehr Huhn. Einmal aus Versehen und das gejucke ging sofort wieder los.
Es gibt im guten Tierfachgeschäft extra Dosen mit purem Fleisch eines einzigen tieres. Rinti zb. Aber in Dosen gibt es oft nur Rind, Huhn, Pute, Pferd, Hirsch. Als ich auf der Suche war, war ich sogar extra im Barf Laden und habe mir da pures Barf geholt. Auf Dauer verträgt meine Barf zwar nicht, dann bekommt sie Durchfall. Aber da die Symptome in wenigen Tagen aufgetreten sind, hat das so gepasst. Und ich konnte so ganz sicher sein, dass da wirklich NUR Rind drin ist. Praktisch war auch, dass es da auch Leckerli gibt die rein aus dem Tier X ist. Die Beratung hier war auch sehr gut.
Wir haben letztes Jahr im Februar damit angefangen und im August aufgehört nachdem Huhn der Übeltäter war. Ich weiß nicht, ob es noch andere Sorten gibt auf die sie reagiert. Daher gehe ich jetzt immer Mal wieder hin und füttere (neben dem Wolfsblut Futter aus reinem Lachs) Pute pur als Leckerli oder mische das ins Futter und beobachte. Bisher habe ich schon sehr viel so ausprobiert, aber nichts anderes gefunden. Ich muss nur jetzt IMMER beim Kauf von Essbarem für meinen Hund ganz genau gucken was drin ist. Sobald ich mir nicht zu 100% sicher sein kann, dass da nicht vielleicht doch irgendwie Huhn drin sein könnte, wird das nicht gekauft. Deshalb habe ich auch angefangen die Leckerli selbst zu machen 👍 ist nämlich gar nicht so leicht. Nur weil auf den Leckerli Rind drauf steht, heißt das nicht, dass da nur Rind drin ist. Wie bei den Lebensmitteln für uns bedeutet das nur, dass da unter anderem Rind drin ist 🤷