Willkommen in der Medizin! Manchmal gibt es keine absolute Wahrheit bzw von einem gewissen Standpunkt aus, steckt ein Fünkchen Wahrheit drin.
In der Humanernährung kann man eine Pankreatitis durch lange fettreiche Diät auslösen. Daher ging man davon aus, dass das in der Vetmed genauso ist. Und da Hunde, die ne Prävalenz haben, durch fettreiche Ernährung ne pankreatitis bekommen können, überträgt das manch einer auf ALLE Hunde.
Unter einem der Profs in Wien hatte fast jeder Hund ne Pankreatitis. Das beste war mal einer mit hauptdiagnose Pankreatitis, Nebenbefund Fremdkörper im vorderen Darm. Das ist die Stelle, an der das Pankreas in den Darm mündet. Wenn da ein Fremdkörper steckt, gibt’s nen Rückstau und das löst eine Pankreatitis aus. Auf der anderen Seite kann eine Pankreatitis eine Allotriophagie auslösen, also fressen von Dingen, die nicht in den Körper gehören. Da es sich bei besagtem Hund um einen Balljunkie und dem FK um einen Ball handelte, vermute ich, dass erst der FK da war.
Ganz davon abgesehen ist die pankreatitis eine der Erkrankungen, bei der man teilweise noch im Trüben fischt. Viele Hunde werden behandelt, nur weil der cPLI hoch ist, das ist tatsächlich im Moment auch schon wieder überholt.
Eine Sache ist allerdings ziemlich sicher: eine fettreiche Ernährung löst per se keine Pankreatitis aus. Andernfalls müsste quasi jeder gebarfte Hund eine haben.
Ah interessant. Danke für den Kommentar.
Denke schon das es bei meiner Hündin vom Fett herkam. Fremdkörper ausgeschlossen.
Sie bekam damals selbst zusammengestellte Rationen von mir.
Es war laut Aussage des Arztes eine akute Pankreatitis.
Sie wurde zwei Tage stationär mit sehr starken Schmerzmitteln intravenös behandelt.
Und fettarme Ernährung empfohlen mit unter 2% Fett.
Sie bekam nie wieder eine Pankreatitis.