Wenn wir dieselbe Studie kennen bezüglich Mais belegt diese, dass ein Mangel an Tryptophan aggressiv machen kann. Mais enthält sehr wenig Tryptophan und entsprechend kann eine einseitige Ernährung damit zu Aggressionen führen. Das heisst im Umkehrschluss aber nicht, dass Mais aggressiv macht. Und entsprechend ist Mais auch im Hundefutter kein Problem, solange der Tryptophanbedarf gedeckt wird.
Federn und Klauen so aufzubereiten, dass sie von Hunden verwertet werden können, ist aufwendig und teuer. Das würde sich in einem Billig- oder selbst Durchschnittsfutter überhaupt nicht lohnen. Ich kenne genau ein Futter mit Federn und das ist das Royal Canin Anallergenic (was scheißteuer ist).
Ja, VC ist unglaublich schlecht deklariert. Und das gilt für RC und Hills genauso. Die Zielgruppe sind aber nicht die hippen aufgeklärten Hundehalter und entsprechend scheint da wenig Motivation zu bestehen irgendetwas daran zu ändern. Man kann aber auch einfach anrufen und fragen. Natürlich ist das nicht rechtlich bindend, aber ich gehe ehrlich gesagt nicht davon aus, dass sie da einfach lügen.
Ich habe das z.B. für „mein“ Futter erfragt: Hundemenü Intestinal Low Fat
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Entenfleisch, Entenleber), Gemüse (Süßkartoffel), pflanzliche Nebenerzeugnisse (Cellulose, Kurkuma* (0,02 %)), Mineralstoffe, Öle und Fette (Lachsöl) (0,2 %), Chicoréewurzel* (Quelle für Inulin) (0,2 %), *getrocknet
In diesem Fall kann schon anhand der Deklaration nur Fleisch und Leber enthalten sein, mir wurden aber auch nochmal die genauen Prozentzahlen genannt. Kleine Randbemerkung: Hündin ist chronisch krank und mit VC endlich symptomfrei, deshalb füttere ich es. Das bedeutet aber nicht, dass ich voreingenommen bin. Ich würde einem gesunden Hund nicht VC füttern.
Und nein, nicht jedes Futter wurde mit Tierärzt:innen entwickelt. Und noch weniger Futtersorten wurden mit TÄ entwickelt, die auch tatsächlich Ahnung von der Materie haben 😅
Was bringt dich zu der Ansicht, es wäre unglaublich teuer, hydrolysiertes Protein aus Federn herzustellen?
Ich weiß, dass Royal Canin das auf der eigenen Webseite behauptet und von dort wird es wohl auch gerne mal unkritisch abgeschrieben. Habe ich hier und da selbst von Leuten gelesen, die ich insgesamt für kompetent und auch einigermaßen kritisch halte.
Der Prozess selbst ist wirklich keine Raketentechnologie.
Am Ende sind ja hydrolysierte Proteine aus fast egal welchen Zutaten auch in sehr billigen und sehr schlechten futtern enthalten. Die Prozesskosten sollten sich einigermaßen mit der Entsorgungsgebühr gegen rechnen lassen, sie man für die entsorgungspflichtigen Rohstoffe kassiert.
Jedenfalls werben Anlagenbauer bei Geflügelbetrieben:
"Mit unserer ganz einfachen Technik können Sie Ihren Abfall wie Krallen und Federn sogar noch als Tierfutter verkaufen"
Ein Hersteller, der Federprotein für Hundefutter oder auch für die Kunststoff-Industrie herstellung anbietet, stellt letztes Jahr in einer Fachzeitschrift die Zahl von 50ct/kg Protein in den Raum.
Ich sehe nicht, warum das Verfahren so unglaublich teuer sein sollte, nur wenn RC es tut.
Kommt mir eher so vor, als hätte man da ein Märchen erfunden, um die abstrusen Preise für das Analergenic zu rechtfertigen.
Nicht falsch verstehen, man KANN das natürlich geben, insbesondere wenn es unbedingt sein muss. Dafür würde ich niemandem einen Vorwurf machen, aber ich selbst wenn es alles Menschenmögliche tun, um davon wegzukommen und das nicht nur wegen des völlig lächerlichen Preises.