🐾 Gedanken zur Hundeernährung – braucht es wirklich so viel Zusatz?

Sehe ich so ähnlich. Im Detail etwas anders. Ich roll das mal von hinten auf und beginne bei deinem letzten Satz. Ich finde nicht unbedingt, das man nicht jede Menge Erfahrung braucht um den Hund in Eigenregie zu versorgen. Ist natürlich hilfreich, aber man kann auch damit anfangen. Aber man übernimmt halt die komplette Verantwortung, die sonst teilweise Hersteller tragen, die eigene Kompetenz im Haus haben oder entsprechend beraten werden. Und wenn man das selbst in die Hand nimmt, sollte dann zumindest etwas Ahnung haben und fähig und bereit sein, mal ein paar Dinge zu rechnen. Oder halt rechnen ZU LASSEN. Dann gerne von Leuten, die auch wirklich Ahnung haben und wissen, was wichtig ist. Bei sehr vielen liebevoll und gut gemeint in Eigenregie ernährten Hunden denke ich mir (bzw WEIß ICH) , dass die mit einem Fertigfutter vom Discounter tatsächlich am Ende besser versorgt wären. Das ist dann mehr Psycho-Wellness, Eitelkeit und Selbstbeweihräucherung von Halter und geht am Ende leider oft zu Lasten des Hundes und dessen Gesundheit. Und nein, früher wurden Hunde durchschnittlich nicht älter. Es wurde hie und da auch mal einer alt. Aber nicht WEGEN der früheren Ernährung, sondern TROTZDEM. Mein Lieblingsbeispiel dafür ist Helmut Schmidt, der als Kettenraucher über 90 geworden ist. Kann schon klappen.

Da hast du recht. Das Problem dabei ist nur, als Laie an den richtigen Berater zu geraten oder die richtige Literatur zu kaufen. Hier schwirrt auch noch die Broschüre von Swanie Simon rum und im hiesigen Shop ist man Ernährungsberater und erstellt Futterpläne... Nach eben dieser Dame 😅 Klar denkt man als Kunde ohne Vorkenntnisse, das hat Hand und Fuß. Und ist umgekehrt als Berater sicherlich auch davon überzeugt. Und wenn es dann Probleme nach sich zieht, ist es ein Montagshund oder die Herkunft schuld. Ein schwieriges Feld bei diesen Ideologien.

Meine stelle ich gerade auf veganes Trockenfutter um. Dies ist bedarfsdeckend und braucht keine weiteren Zusätze. Snacks/Kauartikel werden entweder selber hergestellt oder gekauft. Kausnacks gibt es 2x in der Woche (Möhre, Hasenohr oä), 3x in der Woche gibt es eine Schleckplatte mit Joghurt oder körnigen Frischkäse. Am Wochenende gibt es auch mal ein gekochtes Ei und täglich frisches Obst/Gemüse und auch mal ihr geliebtes Stück Brot. Zusätze gibt es hier nur wenn es nötig ist, der Bedarf zB gesteigert ist oder es medizinisch empfohlen ist.

..ich finde Deine Herangehensweise sehr spannend. Wenn ich Dich richtig vertehe bist Du aktuell zufrieden mit dem veganen Trockenfutter?

Ja, sehr zufrieden sogar. Wir sind kein veganer Haushalt und noch vor einigen Jahren war für mich veganes Hundefutter auch etwas das ich eher belächelt habe. Sie liebt es aber total und das ist für mich der ausschlaggebende Grund gewesen komplett umzustellen. Sie bekommt tierisches dann halt mal als Snack. Sie verträgt ja alles.

Finde ich keine schlechte Lösung. Zumal der Hund tierisches oder pflanzliches Protein ja nicht in so riesigen Mengen braucht, wie viele Halter sich das vorstellen. Also spricht nichts dagegen, zu einem rein pflanzlichen Grundfutter zu greifen ohne den Hund konsequent oder dogmatisch vegan zu ernähren. Fleisch oder Eier (auch was Tolles) kann man immerhin auch ganz gezielt nebenher geben.

Rocky (intakter Schäfirüde, 5 Jahre alt) bekommt morgens kaltgepresstes Trockenfutter mit Zahnpulver plus einen Schuss ausgewähltes Öl. Abends gibt es Nassfutter ohne irgendwas.. Morgens und abends gibts Dörrfleisch als Nachtisch 😘 Ich bin jetzt schon lange mit dieser Kombi sehr zufrieden. Meine diesbezüglichen Kriterien sind.. Energielevel und Lebensfreude, perfekter Stuhl, klare Augen, Idealgewicht, perfekte Zähne, klasse Fell..... optimale Gesundheit in Abstimmung mit der Tierärztin (leere Krankenakte) Verunsichern lasse ich mich eigentlich, was Ernährung betrifft, kaum mehr.. da mir die genannten Gesundheitskriterien von Jahr zu Jahr immer mehr Sicherheit geben. Die auch hier erhaltenen Tipps waren und sind für mich wertvoll, ohne sie dogmatisch zu sehen.

Unsere beiden bekommen auch morgens Trockenfutter und abends Nassfutter. Ab und an gibt es dann einen Kausnack (meistens aus Rind) für Eddie und eine weichere Kaustange für Lizzy, da sie nicht mehr alles kauen kann, oder einen Kong (gefüllt mit Hüttenkäse, Banane,...). Welches Zahnpulver bekommt Rocky? Ich suche noch ein gutes😉...