Die Herstellung von Hundenahrung ist laut Gesetzgebung der Entsorgungswirtschaft zugeordnet, d.h. für diese werden keine Lebensmittel, sondern Abfallmaterial (sogenanntes K3-Material) verarbeitet.
Unter dem Begriff tierische Nebenprodukte kann fast alles zu Hundefutter verarbeitet werden. Auch in vielen teuren, als “Premium” gekennzeichneten Nass- und Trockenfuttern, sind enthalten:
Füße, Federn, Blut, Fell, Hufe, Hoden, Tiermehl, Abfälle aus Lebensmittelfabriken und Getreidemühlen.
Mit einem hast du recht, natürlich ist ein ganzes stück Pansen beispielsweise nicht mit irgendwas gestreckt, wäre ja auch ersichtlich. Dennoch rate ich jedem der der Meinung ist, dass das Fleisch für Tiere tip top ist, sich die Preise anzusehen. Warum ist das an der Fleischtheke denn deutlich teurer als das für Tiere? Wenn es Lebensmittelqualität hätte, frage ich mich warum wir uns nicht alle an dem Fleisch für Hunde bedienen. Ich meine wenn es Lebensmittelqualität hat, teilweise aber 1/3 günstiger ist, macht das doch keinen Sinn oder? Mal abgesehen davon, dass Hersteller und Zwischenhändler auch daran verdienen. Ich brauche hier keinen bekehren aber ich finde kritisches hinterfragen sollte da schon drin sein. Und mal eben zu der Thematik googlen und irgendeinen Beitrag kopieren (habe ich jetzt ebenfalls gemacht) 😉 reicht bei dem komplexen Thema nicht aus. Ich weiß nicht ob du dich auch schon tiefgreifend damit befasst hast, ist mir eigentlich auch schnuppe. Ich persönlich würde sowas nicht füttern und rate aufgrund meiner persönlichen Kenntnisse in bestem Gewissen ab. Dass viele gebarften Tiere unterversorgt mit Nährstoffen sind, weil viele das falsch machen ist nochmal ein ganz anderes Thema. Generell empfehle ich das Buch "Katzen würden Mäuse kaufen" nichts für ungut, ich bin einfach komplett anderer Meinung als du aber das ist vollkommen okay, denn das bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.
Zu den Nebenerzeugnissen, die halt nicht beim Menschen auf dem Tisch landen:
Blut: Ist auch bei Barffleisch dabei
Sehnen, Hufe etc: Kann man auch als Kausnack für teuer Geld erwerben
Fell: Hasenohren mit Fell werden im Forum sogar des öfteren als ERSATZ für Wurmkuren empfohlen. Halte ich für fahrlässig, aber schädlich ist Fell nun auch nicht.
Innereien wie Blättermagen, Pansen, Zunge oder Leber fällt bei der Schlachtung auch mehr an, als der Mensch verwertet. Der Hund mags sogar sehr gern. Warum also nicht verarbeiten?
Und auch beim Barfen kommen Zusatzstoffe zum Zug. Algen, im Zweifel mal Vitamine ... Aber Grünlippmuschelextrakt (wie viele muscheljagende Wölfe kennen die 'Aber der Wolf!‹-Kommentatoren, hm? Seeteufel?) klingt halt natürlicher. Artgrrechter. Besser. Spirulinaalgen dasselbe. Es macht ja Sinn, das nach dem Ernährungsplan beizugeben, es ist auch großartig, wenn sich jemand wirklich die Mühe macht, sich beraten lässt, sich selbst intensiv fortbildet und immer auf die Kühlkette achtet. Aber dieses Hauen und Stechen ›Ich ernähr meinen Hund aber besser wie du deinen, Tod dem FroFu, böse xxx-Industrie!!!‹ ist zum 🤮
Zu Keimen in rohem Fleisch: Die Handhabung ist halt schwieriger als Dose oder TroFu. Ist die Kühlkette unterbrochen worden, besteht eine Gefahr. Da geht es nicht nur um die Bakterien (die gehen zu Großteilen beim Einfrieren kaputt), sondern auch um ihre Hinterlassenschaften, die schon produziert worden sind (die bleiben auch beim Einfrieren). Wenn man das rohe Fleisch vor sich hat, lässt es sich an Farbe und Geruch eig gut erkennen und einschätzen. Da würd ich die Pferde nicht scheu machen. Ist bei Fleisch für Menschen nicht anders. Dafür muss man bei TroFu, gerade in größeren Mengen auf Schädlingsbefall achten und es darf keine Feuchtigkeit ziehen, weil es sonst schimmeln kann. Und ne gärende Dose kann Botolismus und den Tod des Hundes zur Folge haben. Man muss bei allem ein Auge drauf haben.
gez. jemand, der seinen Hund mit TroFu und gelegentlich Nassfutter aus der Dose ernährt und Barf deshalb nicht totreden muss