Mit welcher Begründung?
Erfahrung?
Ausbildung?
Vermutung?
"Noch immer tappt man im Dunkeln, welche Probiotika das Mikrobiom auf welche Weise verändern können und wie man sie zu Korrekturen nutzen kann – jedenfalls nach derzeit geltenden wissenschaftlichen Maßstäben.
Auf eine Darmsanierung spezialisierte Behandler berufen sich als Rationale für die Therapie auf Stuhlanalysen. Im Labor soll festgestellt werden, welche Darmbakterien fehlen und welche drohen, überzuwuchern. Probiotika sollen das Gleichgewicht wiederherstellen. Für einen scheinbar gezielten Einsatz bestimmter Stämme fehlt aber nach wie vor die wissenschaftliche Grundlage, kritisieren Schulmediziner.
Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) riet im Jahr 2018 ausdrücklich von der Bestimmung des Darm-Mikrobioms zur Ableitung von Ernährungs- und Handlungsempfehlungen ab, mit der Begründung: „teuer und sinnlos“. Die bakterielle Zusammensetzung der Darmflora könne individuell höchst unterschiedlich ausfallen und korreliert nicht unbedingt mit eventuellen Krankheitssymptomen.
Davon unberührt bleibt die Notwendigkeit von Stuhltests im Rahmen der Darmkrebsvorsorge oder Diagnostik einzelner pathogener Erreger wie Clostridium difficile.
Darmsanierung hat keine wissenschaftliche Evidenz
Eine Darmsanierung in Form einer Kur mit den Teilschritten
„Darmreinigung“
„Förderung der Verdauung durch Präbiotika“
„Wiederaufbau mit Probiotika“,
wie sie in der Alternativmedizin propagiert wird, entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Grundlage und kann im Selbstversuch sogar gefährlich werden. "
https://www.ptaheute.de/aktuelles/2022/03/15/darmsanierung-mit-hefe-oder-laktobazillen-ja-oder-nein