Weil es 1. Sehr umstritten ist, ob es überhaupt eine Obergrenze für Proteine beim Hund gibt und 2. Weil das was Meyer/Zentek als extreme Überversorgung definiert niemals durch Barf erreicht werden könnte - selbst ein Bruchtteil dieses Wertes ist nur erreichbar wenn man jeden Tag mehrere kg Fleisch füttert. Daher wird die Phytinsäure-Bindung hier nicht ins Gewicht fallen.
Ich frage mich immer wie die, die die Ausbildung nicht gemacht haben, einschätzen wollen was man darin lernt und was nicht. Ich glaube viele unterschätzen den Umfang dieser Ausbildung 😊
Wo ich dir aber Recht gebe: ich muss auch nicht 10 Jahre Frolic füttern, um zu wissen, dass ich das meinem Hund nicht füttern möchte. Fütterungsbedingte Fehler sieht man erst nach Jahren wenn daraus eine Erkrankung entsteht oder entstanden ist. Oft ist es auch nicht sicher der Ernährung dann zuzuschreiben, weil es über Jahre natürlcih viele andere Einflussfaktoren auf einen Hund gibt als die Fütterung.
Okay man kann jetzt über Untergrenzen oder Obergrenzen diskutieren oder über das große Ganze.
Was ich so wahrgenommen habe:
Wenn Untergrenzen unterschritten werden (was definitiv passiert) dann ist das schon okay. Wegen barf und so...
So lange Obergrenzen von was völlig anderem NICHT überschritten werden, ist das auch okay.
Wegen Barf und so und weil der Hund da angeblich einen völlig anderen Bedarf hat. Energie ist auch nicht so wichtig.
Da beruft man sich in der Argumentation dann plötzlich auf die einschlägige Fachliteratur und gibt sich einen wissenschaftlichen Anstrich.
Aber sich aus denselben Gründen an seine eigenen Argumente zu halten, dafür sieht man keinen Grund.
Denn dann würde die ganze Theorie einfach kollabieren das Beuteteir ziemlich traurig aus der Wäsche gucken...
Fragwürdig...
Und wenn BEIDES nicht funktioniert, dann ist der Jürgen Zentek und alle anderen Tierärzte und Ernährungswissenschaftler einfach blöd und wissen eben nicht genug bescheid...
Ebenfalls fragwürdig...
Da können mir die SchülerInnen und Beraterinnen noch so viel erzählen, dass auf Chefetagen-Ebene angeblich völlig wissenschaftlich gearbeitet wird.
Ich glaube es nicht, denn ich SEHE es einfach nicht. Weil ständig gegen grundlegende Spielregeln und Prinzipien von wissenschaftlichem Arbeiten stoßen wird.
Was ich sehe und in der Diskussion zur Kenntnis nehme, ist verquete Logik, falsche Schlussfolgerungen, "alternative Fakten" und vor allem sehr sehr selektive Wahrnehmung. Was alles zusammen dann auch mit großer Energie den Beraterinnen-Schülerinnen und am Ende auch Haltern vermittelt wird.
Von mir aus, und um Gegenargumente vorweg zu nehmen:
Man muss ja von mir aus nicht unbedingt nach wissenschaftlichem Anspruch oder aktuellem Kenntnisstand füttern. Ich persönlich finde es eine gute Idee, aber muss man nicht zwingend so machen.
Man kann auch einfach so machen "wie früher" oder möglichst natürlich oder so wie der Wolf.
Nicht optimal oder vielleicht auch nicht sinnvoll, aber es gibt ja vielleicht auch andere Gründe, es so zu tun.
Aber wenn man schon hingeht und dieses Argument der Wissenschaft vor den eigenen Karren spannt, dann kann man nicht so dilettantisch rum murksen damit. Dann sollte man das einfach komplett ignorieren und seine Strategie von mir aus komplett parallel dazu aufführen.
Ich fände es deshalb für den Hund nicht sinnvoller, aber zumindest als Trend ein wenig glaubwürdiger.
Natürlich können Frau Frolic und Herr Hills behaupten, man müsste das erstmal 20 Jahre lang kaufen und selber verfüttern um sich ein Urteil zu bilden.
Oder Konrad Reiber als Geschäftsführer von Reico kann behaupten, dass die wahre Weisheit von seinem Futter und "dem mineralischen Gleichgewicht" nur ihm seinen Verkäufern bekannt ist. Und dass man Jod auch über die Zutat LEBER geben kann..... Wie es zb angeblich bei seiner Firma gemacht wird ...
Ich sage, das klappt nicht, es sei denn, er versorgt die Hunde seiner Kundschaft homöopathisch...
Alle anderen können das angeblich gar nicht richtig einschätzen und wissen es deshalb auch nicht zu würdigen.
Aber genau das ist doch der selbe Stil der Argumentation und die gleiche Diskussionskultur, die man im Barf Bereich so wahrnimmt....
Exakt das selbe Strickmuster..