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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 16. Nov.

Barfen, wie macht ihr es?

Hallohallo, Ich barfe jetzt (Mai23) seit 5 Monaten. Fragen: wie bereitet ihr das immer vor? Ein Abend vorher? Morgens? Und wo lagere ich die portion für abends? Kann ich bereits aufgetautes Fleisch wieder einfrieren?
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 06:20
Ich würde es wirklich begrüßen diesen Thread den Barfern zu überlassen ,damit hier ein Austausch untereinander stattfinden kann.Barfgegner gab es schon immer,kenne ich seit fast 20 Jahren nicht
anders.
Wer auf Hygiene & Frische beim Umgang mit Fleisch achtet bleibt auch am Leben,da bin ich mir sicher.
Gilt auch bei den eigenen Lebensmitteln 👍
 
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Steffi
24. Juni 06:25
Ich würde es wirklich begrüßen diesen Thread den Barfern zu überlassen ,damit hier ein Austausch untereinander stattfinden kann.Barfgegner gab es schon immer,kenne ich seit fast 20 Jahren nicht anders. Wer auf Hygiene & Frische beim Umgang mit Fleisch achtet bleibt auch am Leben,da bin ich mir sicher. Gilt auch bei den eigenen Lebensmitteln 👍
Ich bin kein BARF Gegner 😉. Ich erstelle pro Woche etwa 2-3 BARF Pläne. Wenn jemand barfen will, soll er es machen. Dann helf ich demjenigen auch
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 06:26
Hills hat zumindest zurückgerufen (kleiner Hinweis: wo Menschen arbeiten, passieren Fehler). 2018 hatte eine kleine Manufaktur in Deutschland mehrere Fälle von Ankylose bei Katzen, weil der leberanteil im Futter zu hoch war. Es kam weder zu einem Rückruf, noch zu einsicht, da der Hersteller überzeugt war, dass natürliches Vitamin A das Problem nicht verursachen kann. Einen Fall hat zB eine italienische Uni letztes Jahr auf der ESVCN vorgestellt. Hund und Besitzer lagen je mit derselben Magen Darm Erkrankung in der Klinik bzw. Tierklinik. Dieser Besitzer BARFt nicht mehr. Des Weiteren ist mir aktuell noch ein Verdachtsfall aus UK bekannt, wo ein Dreijähriger gestorben ist an hochpathogenen Keimen, die in BARF Fleisch gefunden wurden. Der Familienhund wurde gebarft. Ein Freund der Familie ist Vet und hat aktuell eine prospektive Studie zu dem Thema laufen an mehreren Kinderkliniken. Ich vermute, das in 1-2 Jahren erste Ergebnisse publiziert werden dürften.
Lieben Dank :)

Du hast ja selbst noch ein Beispiel zu fehlerhaftem Futter geliefert. Da finde ich es immer bisl schwierig, die Argumente bei Barf anzuwenden und nicht Gesamtheitlich zu nennen.

Danke, dass du die zwei Fälle genannt hast. Die sind natürlich echt tragisch. Aber zwei Fälle für die Argumentation ran ziehen🙈 schwierig, oder?

Auf die Studie hingegen bin ich dann sehr gespannt.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 06:28
Da muss ich dir recht geben. Leider haben wir aktuell zu viele Pseudoalleinfuttermittel am Markt. Die zu erkennen, ist für einen Laien nicht immer leicht
Was kann man denn dagegen gut?
Wenn man mal ganz genau ist, wird da dauerhaft gegen Gesetze verstoßen und alle gucken zu.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 06:31
Ich würde es wirklich begrüßen diesen Thread den Barfern zu überlassen ,damit hier ein Austausch untereinander stattfinden kann.Barfgegner gab es schon immer,kenne ich seit fast 20 Jahren nicht anders. Wer auf Hygiene & Frische beim Umgang mit Fleisch achtet bleibt auch am Leben,da bin ich mir sicher. Gilt auch bei den eigenen Lebensmitteln 👍
Ich habe sehr gerne kompetente Gesprächspartner und fände es schön, wenn Steffi bleibt.
 
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Steffi
24. Juni 06:35
Lieben Dank :) Du hast ja selbst noch ein Beispiel zu fehlerhaftem Futter geliefert. Da finde ich es immer bisl schwierig, die Argumente bei Barf anzuwenden und nicht Gesamtheitlich zu nennen. Danke, dass du die zwei Fälle genannt hast. Die sind natürlich echt tragisch. Aber zwei Fälle für die Argumentation ran ziehen🙈 schwierig, oder? Auf die Studie hingegen bin ich dann sehr gespannt.
Der Anfang ist immer das Problem bei Fallberichten. Es geht immer mit Einzelfällen los. Dann wird man aufmerksam und dann wird genauer geschaut. Und erst dann kommen die großen Studien.
Barfen ist in den letzten 10-15 Jahren etwa populär geworden. Und wird von etwa 2% in Deutschland betrieben. Das ist VIEL zu jung und sind viel zu wenig Leute, um hier schon großangelegte Fakten zu erkennen.

Zum Vergleich: seit Anfang der 70er gibt es Fertigfutter. Der größte Teil der Bevölkerung füttert das. Seitdem ist die Zahl der Katzen mit CNI signifikant und kontinuierlich gestiegen. 2012 (rund 40 Jahre!!! Später) wurde die erste Studie publiziert, die einen kausalen Zusammenhang aufzeigte. Es hat bis 2018 gedauert, dass das Problem akzeptiert wurde, aber heute in 2023 hat sich noch immer nichts an den problematischen Inhaltsstoffen geändert.
Deswegen: wenn es zum Thema BARF in 10 Jahren große Fallstudien gibt, ist das sehr schnell.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 06:38
Es geht nicht darum, jemandem das barfen auszutreiben. Es liegt aber durchaus in der Verantwortung von uns Tierärzten, dass wir aufklären. Was der Besitzer daraus macht, ist dann seine Sache. Genauso kläre ich übrigens darüber auf, dass das Risiko einer CNI, insbesondere bei Katzen, signifikant steigt, wenn man Fertigfutter (egal ob nass oder trocken!) füttert. Oder auch, dass nur Katzen, die Fertigfutter bekommen, eine Hyperthyreose entwickeln können. Und genauso kläre ich über die Nebenwirkungen von Medikamenten auf. Oder darüber, dass das Tier trotz aller Vorsicht in der Narkose bleiben könnte. Interessanterweise regen sich die Besitzer aber nur auf, wenn man beim BARF aufklärt und vor möglichen Risiken warnt. Bei allem anderen wird es erwartet.
Zu deinem letzten Absatz: es ist halt immer schwierig, wenn man barft. Da bekommt man immer irgendwie „Gegenwind“. Mir ist es quasi noch nie untergekommen, dass es heißt, „oh super“ und gut ist es.

Füttert man Fertigfutter ist’s immer keine Diskussion wert. Ob man jetzt bedarfsdeckendes Premiumfutter oder eben wirklich schlechtes Futter füttert.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 06:39
Der Anfang ist immer das Problem bei Fallberichten. Es geht immer mit Einzelfällen los. Dann wird man aufmerksam und dann wird genauer geschaut. Und erst dann kommen die großen Studien. Barfen ist in den letzten 10-15 Jahren etwa populär geworden. Und wird von etwa 2% in Deutschland betrieben. Das ist VIEL zu jung und sind viel zu wenig Leute, um hier schon großangelegte Fakten zu erkennen. Zum Vergleich: seit Anfang der 70er gibt es Fertigfutter. Der größte Teil der Bevölkerung füttert das. Seitdem ist die Zahl der Katzen mit CNI signifikant und kontinuierlich gestiegen. 2012 (rund 40 Jahre!!! Später) wurde die erste Studie publiziert, die einen kausalen Zusammenhang aufzeigte. Es hat bis 2018 gedauert, dass das Problem akzeptiert wurde, aber heute in 2023 hat sich noch immer nichts an den problematischen Inhaltsstoffen geändert. Deswegen: wenn es zum Thema BARF in 10 Jahren große Fallstudien gibt, ist das sehr schnell.
Danke dir! Da hast du natürlich völlig Recht. Ich bin tatsächlich sehr gespannt auf die Studie. Die kann uns ja alle nur schlauer machen.
 
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Steffi
24. Juni 06:56
Zu deinem letzten Absatz: es ist halt immer schwierig, wenn man barft. Da bekommt man immer irgendwie „Gegenwind“. Mir ist es quasi noch nie untergekommen, dass es heißt, „oh super“ und gut ist es. Füttert man Fertigfutter ist’s immer keine Diskussion wert. Ob man jetzt bedarfsdeckendes Premiumfutter oder eben wirklich schlechtes Futter füttert.
Dann hattest du die falschen Gesprächspartner 😅. Ich frag in jedem Fall in die details
 
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Steffi
25. Juni 17:42
Was kann man denn dagegen gut? Wenn man mal ganz genau ist, wird da dauerhaft gegen Gesetze verstoßen und alle gucken zu.
Letztes Jahr hat eine Ernährungswissenschaftlererin 20 Futter, die sie für fragwürdig hielt, analysieren lassen. Ich glaube 16 waren nicht bedarfsdeckend. Diese hat sie an die zuständigen Regierungen gemeldet. Da wird dann auch was passieren.
Das Problem ist nur, dass diese Analysen pro Probe etwa 3000€ kosten. Das kann man sich nur mit einem Financier leisten