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M.
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zuletzt 11. Aug.

Barfen - Ölzugabe

Kennt sich jemand aus? Wieso muss man beim Barfen immer auch auf zusätzliche Ölzugabe zurückgreifen? Wenn man sich hierbei an der natürlichen Ernährung orientiert (ursprünglich ja Wolf?), womit hätte das Tier diese Nährstoffe in der freien Wildbahn abgedeckt? Ich habe einen Knopf, kann jemand helfen 🙂
 
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M.
7. Aug. 20:08
Man kann wild lebende Wölfe halt nicht mit Haushunden vergleichen. Schon deswegen würde ich um alles was mit artgerecht den Wölfen nachempfunden einen weiten Bogen machen egal ob beim barfen oder wenn es um Fertigfutter geht. Das ist Marketing und oftmals geht es auch in eine falsche Richtung.
Auf was den sonst soll man sich dann am besten bei der Futterwahl orientieren? Bin ehrlich, ich dachte was in Richtung "natürlich und min. ein wenig auf den Wölfen in der freien Wildbahn orientiert" wird schon nicht verkehrt sein... 🙃 ...oder wäre ein "was Tierärzte empfehlen" sinnvoller?
 
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M.
7. Aug. 20:19
Barfen hat halt im Endeffekt kaum echten Nutzen bei viel Aufwand und Risiken von Fehlversorgung.
Ich dachte eher an ein "ab und zu", vllt. fix 1x pro Woche, einfach weil es irgendwas faszinierendes an sich hat, alles frisch zuzubereiten...oder wäre das sogar eher unoptimal, für den Hundedarm - so ne aprupte, nicht konstante Verdaungsumstellungen?
 
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Dogorama-Mitglied
7. Aug. 20:19
Auf was den sonst soll man sich dann am besten bei der Futterwahl orientieren? Bin ehrlich, ich dachte was in Richtung "natürlich und min. ein wenig auf den Wölfen in der freien Wildbahn orientiert" wird schon nicht verkehrt sein... 🙃 ...oder wäre ein "was Tierärzte empfehlen" sinnvoller?
Am Sinvollsten ist jedes bedarfsdeckende Futter, das dein Hund gut verträgt.

Egal ob Trockenfutter, Nassfutter oder selbst zusammengestellt.

Zum Irrglauben, dass "natürlich" mit "gut" gleichzusetzen wäre, empfehle ich die Auseinandersetzung mit dem "Naturalistischen Fehlschluss".
 
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Tom
7. Aug. 20:25
Ich glaub bis auf kleine Unterschiede in der Verwertung von pflanzlichlichen Anteilen wäre artgerecht für den Hund ziemlich nahe an artgerecht für den Wolf. Aaaaaber - von Zeit zu Zeit mal ein ganzes Beutetier ist ja nichtmal für den Wolf optimal artgerecht. Wild lebende Wölfe sind eben nicht ideal nahrungs- bzw nährstoffversorgt und werden bei Fütterung mit herkömmlichem Hundefutter gesünder und älter als ihre "natürlich" ernährten Artgenossen.
Gib dem Hund 3 bis 4 Kilogramm Fleisch pro Tag und etwas Obst Gemüse, also 12 - 15 Megajoule Energie.
Dann ist er natürlich ernährt aber längst immer noch nicht optimal.
Noch zwei Monaten kannst du den ROLLEN , weil der fett wird.
Das kannst du machen , wenn dein Hund 24/7/365 draußen wohnt, im Rudel lebt und sein Essen selbst erjagen muss. Das meiste davon ist für den GEFÜTTERTEN Haushund nicht erwünscht.
Der braucht viel weniger Kalorien und mit dieser Menge Futter gehen gemäß BeutetierPrinzip einfach zu wenig Mikronährstoffe da rein.
Energiebedarf ist zum Energiebedarf nicht linear und nicht proportional.
Das ist doch jetzt nicht wirklich so schwer zu verstehen, oder?

Dem gefütterten, aber trotzdem gebarften Haushund auf der Couch, der deutlich weniger Menge kriegt als ein Wolf , fehlt meist Eisen, Zink, Kupfer, Mangan und die Vitamine D&E.
Calcium ist oft entweder zu viel oder zu wenig und das Ca zu Phosphor Verhältnis passt auch meist nicht

Öle und essentielle Fettsäuren liegen zwar auch oft komplett daneben beim Barfen, aber das ist nicht beim Barfen nach Beutetier Prinzip längst nicht das HauptProblem aus Sicht des Hundes.
 
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Eva
7. Aug. 20:26
Auf was den sonst soll man sich dann am besten bei der Futterwahl orientieren? Bin ehrlich, ich dachte was in Richtung "natürlich und min. ein wenig auf den Wölfen in der freien Wildbahn orientiert" wird schon nicht verkehrt sein... 🙃 ...oder wäre ein "was Tierärzte empfehlen" sinnvoller?
Kommt auf die Empfehlung vom TA an, da sich bei weitem nicht alle Tierärzte damit großartig auseinandergesetzt haben. Futter ist letztlich kein Schwerpunkt in der Ausbildung (Fachtierärzte natürlich ausgenommen). Wolf klingt schön und romantisch, aber dein Hund legt zb keine 70km am Tag zurück, zudem sind zwischen Wolf und Hund so viele Generationen, dass der Vergleich ähnlich sinnvoll wie Affe und Mensch ist.
Wenn du selber zubereiten willst, würde ich persönlich immer mehr zum Kochen mit Nährstoffmischung und Plan vom Fachtierarzt tendieren. Barfen mit Plan vom Fachtierarzt ist auch eine Option oder eben einfach bedarfsdeckendes Alleinfuttermittel.
 
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Johanna
7. Aug. 20:32
Auf was den sonst soll man sich dann am besten bei der Futterwahl orientieren? Bin ehrlich, ich dachte was in Richtung "natürlich und min. ein wenig auf den Wölfen in der freien Wildbahn orientiert" wird schon nicht verkehrt sein... 🙃 ...oder wäre ein "was Tierärzte empfehlen" sinnvoller?
Wenn du dir unsicher bist, kannst du dich von einem Fachtierarzt für Ernährung (nicht Ernährungsberater) beraten lassen.
Generell sollen in Alleinfuttermitteln alle wichtigen Dinge enthalten sein. Egal ob Nass- und Trockenfutter.

Wenn du selbst kochen willst unbedingt nach einem ausgerechnetem Plan vom Fachtierarzt, dann ist auch das ok und wahrscheinlich besser als barf (TK häufig mit Keimen belastet)
 
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Johanna
7. Aug. 20:35
Ich dachte eher an ein "ab und zu", vllt. fix 1x pro Woche, einfach weil es irgendwas faszinierendes an sich hat, alles frisch zuzubereiten...oder wäre das sogar eher unoptimal, für den Hundedarm - so ne aprupte, nicht konstante Verdaungsumstellungen?
Unsere Hündin hätte damit wahrscheinlich Probleme. Viele Hunde vertragen ständiges Wechseln nicht, das kann bei deinem Hund natürlich anders sein. Generell brauchen Hunde das aber nicht.
Unsere Hündin ist mit dem selben Nassfutter seit über zwei Jahren super glücklich. Die einzige kleine Änderung ist die Sorte der guten Leckerlies
 
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Dogorama-Mitglied
7. Aug. 20:37
Ich dachte eher an ein "ab und zu", vllt. fix 1x pro Woche, einfach weil es irgendwas faszinierendes an sich hat, alles frisch zuzubereiten...oder wäre das sogar eher unoptimal, für den Hundedarm - so ne aprupte, nicht konstante Verdaungsumstellungen?
Roh zu füttern bringt im Prinzip überhaupt garnix.
Wenn du dir schon ein Selbermachen antun willst, würd ich kochen. Vermindert zumindest die Keimbelastung.

Wenn ein Hund das aber nicht aus gesundheitlichen Gründen ausdrücklich braucht (zB wegen starker Allergie oder Unverträglichkeit), ist es halt ein Hobby für dich. Dem Hund bringt es kaum was.
 
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M.
7. Aug. 20:42
Am Sinvollsten ist jedes bedarfsdeckende Futter, das dein Hund gut verträgt. Egal ob Trockenfutter, Nassfutter oder selbst zusammengestellt. Zum Irrglauben, dass "natürlich" mit "gut" gleichzusetzen wäre, empfehle ich die Auseinandersetzung mit dem "Naturalistischen Fehlschluss".
"Naturalistischen Fehlschluss", hmm spannend, du hast total recht!
Ich dachte aber mit "natürlich" eher an die Verarbeitung der Zutaten und Erhaltung der entsprechenden Nährstoffe, im Sinn von z.B. sagen wir mal: kaltgepresst oder ohne Konservierungsstoffe etc.
 
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M.
7. Aug. 20:48
Wenn du dir unsicher bist, kannst du dich von einem Fachtierarzt für Ernährung (nicht Ernährungsberater) beraten lassen. Generell sollen in Alleinfuttermitteln alle wichtigen Dinge enthalten sein. Egal ob Nass- und Trockenfutter. Wenn du selbst kochen willst unbedingt nach einem ausgerechnetem Plan vom Fachtierarzt, dann ist auch das ok und wahrscheinlich besser als barf (TK häufig mit Keimen belastet)
Ich bin schockiert ab der Tatsache, dass Hundefutter (ein angebliches Alleinfuttermittel), welches gar nicht bedarfsdeckend wirkt, überhaupt verkauft wird...
...aber ich gehe jetzt auch von einem "gesunden" Tier aus, dass keine vom "Standard" abweichende Ernährung benötigt